Terror -Opfer Schulung im Falle eines Terrorakts

Homburg · Am Uniklinikum befassten sich Mediziner damit, wie man bei einem Terror-Angriff die medizinische Versorgung koordiniert.

 In der Mitte von links: Professor Michael Menger, Dekan der Medizinischen Fakultät, Stephan Kolling, Staatsekretär im Gesundheitsministerium, Professor Tim Pohlemann, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und 14 saarländische Chirurgen aus vier verschiedenen Kliniken.

In der Mitte von links: Professor Michael Menger, Dekan der Medizinischen Fakultät, Stephan Kolling, Staatsekretär im Gesundheitsministerium, Professor Tim Pohlemann, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und 14 saarländische Chirurgen aus vier verschiedenen Kliniken.

Foto: UKS/Koop/Rjüdiger Koop

(maa) Auf Initiative des Direktors der Klinik für Unfallchirurgie am Universitätsklinikum in Homburg, Professor Tim Pohlemann, fand bundesweit erstmalig eine Schulung statt, wie man Terroropfer besser versorgen kann. Es handelt sich dabei um eine Kombinationsveranstaltung für Chirurgen, die einerseits in chirurgischen Techniken und andererseits im Krisenmanagement geschult werden.

Bisher sind die Krankenhäuser nicht darauf ausgelegt, auf einen Schlag über 20 oder gar 50 Verletzte akut zu versorgen, die Opfer eines Anschlags geworden sind.

„Verletzungsschwere und Zahl der akut versorgungspflichtigen Verletzten übersteigt derzeitige Szenarien“, so Pohlemann. Ein Überleben dieser „Kriegsverletzungen“ sei ganz entscheidend von ausreichender Verfügbarkeit speziell geschulter Chirurgen abhängig. Doch diese muss man erst einmal haben. Daher das Kursangebot.

„Als Landesregierung unterstützen wir dieses besondere Kursangebot. Aktuell werden durch Förderung unseres Gesundheitsministeriums 14 Chirurginnen und Chirurgen aus vier Krankenhäusern des saarländischen Traumanetzwerkes in Homburg geschult. Ziel ist eine systematische, landesweite und flächendeckende Vorbereitung der Krankenhäuser unseres Bundeslandes zur Bewältigung notwendiger lebensrettender Akutoperationen“, erklärte Gesundheitsstaatssekretär Stephan Kolling.

Oberarzt Professor Benedikt Friemert vom Sanitätsdienst der Bundeswehr ist mit im Boot, denn „gemeinsames Ziel der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie und dem Sanitätsdienst der Bundeswehr ist es, die taktische und medizinische Kompetenz für die Versorgung von Terroropfern bundesweit weiter zu entwickeln.“

Der Sanitätsdienst der Bundeswehr verfüge über medizinische Kompetenzen in besonderen Gefahrenlagen wie beispielsweise der Rettung unter Beschuss und der Versorgung von Schuss- und Explosionsverletzungen. Also solche Verletzungen, die auch im Falle eines Terrorangriffs auftreten, mit denen aber Chirurgen im täglichen Betrieb eher weniger konfrontiert werden.

 Die Chirurgen Christian Dahlem vom Saarlouiser Marienkrankenhaus (l.) und Elmar Schwarz vom Winterberg tüfteln an ihrer Organisationskarte.

Die Chirurgen Christian Dahlem vom Saarlouiser Marienkrankenhaus (l.) und Elmar Schwarz vom Winterberg tüfteln an ihrer Organisationskarte.

Foto: Christine Maack

Der Dekan der Medizinischen Fakultät, Professor Michael Menger, betonte, dass eine solche Ausbildung ans Uniklinikum gehörte: „Wir müssen diese Weiterbildung hier haben.“

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