Vorweihnacht in Kirkel Mittelalterliche Weihnachts-Romantik

Kirkel · Zahlreiche Besucher strömten am Wochenende zur traditionellen Kirkeler Burgweynacht. Zukunft scheint gesichert.

 Solche Bilder des lebendigen Krippenspiels zeichnen mit ihrem malerischen Charakter die Kirkeler Burgweynacht seit Jahren aus.

Solche Bilder des lebendigen Krippenspiels zeichnen mit ihrem malerischen Charakter die Kirkeler Burgweynacht seit Jahren aus.

Foto: Thorsten Wolf

Ein sehr guter Veranstaltungs-Samstag und ein nur ein bisschen weniger erfolgreicher Veranstaltungs-Sonntag: Der Förderkreis Kirkeler Burg konnte auch mit seiner diesjährigen „Burgweynacht“ gut zufrieden sein. Richtig glücklich machte das Team um den Förderkreis-Vorsitzenden Peter Steffen wohl aber etwas ganz anderes. Und für dieses „Andere“ hatte der Kirkeler Gemeinderat vor einigen Tagen gesorgt. Da hatte man sich mit deutlicher Mehrheit für den Bau eines zweiten Rettungswegs für die Kirkeler Burg entschieden – und so auch in der Zukunft Großveranstaltungen wie eben die Burgweynacht, aber auch den Mittelaltermarkt und den historischen Handwerkermarkt mit Weinfest mit ihren starken Besucherzahlen rechtlich abgesichert.

Wäre dieses Votum anders ausgefallen, wäre die Burgweynacht 2018 wohl die letzte gewesen. Dem entspechend traf unsere Zeitung am Sonntagabend einen durchaus entspannten Peter Steffen. „Die Erleichterung bei uns ist unheimlich groß. Wir sind wirklich sehr froh, dass wir unsere Veranstaltungen auch in Zukunft so umsetzen können wie bisher – und das wir so auch weiterhin die Mittel für unsere Arbeiten an der Burg zusammenkriegen.“ Steffen gestand ein, dass man keinen „Plan B“ gehabt habe für den Fall, dass sich der Gemeinderat gegen einen zweiten Rettungsweg entscheiden. „Wir haben darauf gesetzt, dass die Entscheidung so fällt, wie sie gefallen ist.“ Große Alternativen habe man auch nicht gehabt, „wir hätten vielleicht in der Zukunft einige kleinere Veranstaltungen noch machen können. Aber da hätte sich wohl der Aufwand gelohnt.“ Zum Hintergrund: Nur mit einem zweiten Rettungsweg gestatten die Aufsichtsbehörden zukünftig Großveranstaltungen auf der Kirkeler Burg.

Vor dem Hintregrund der vom Gemeinderat getroffenen Entscheidung ließ es sich natürlich am vergangenen Wochenende gut und entspannt Burgweynacht feiern. „Am Samstag war ganz tolles Wetter, der Zuspruch war dem entsprechend sehr gut“, freute sich Peter Steffen. „Am heutigen Sonntag hat uns das Wetter dann aber doch schon ein bisschen die Leute von der Burg weggehalten.“ Dabei, und das muss an dieser Stelle bermerkt werden, sorgte eben das Wetter am Sonntag für ein Bild, dass es so wohl seit über zehn Jahren nicht mehr gegeben hat: Weiße Burgweynacht. „Das war natürlich in Sachen Ambiente richtig toll“, so Steffen. Allerdings habe die damit verbundene Verkehrslage bis zum Nachmittag vor allem Gäste aus dem weiteren Umland von einem Besuch der Burgweynacht abgehalten. „Richtig losgegangen ist es gegen 14 Uhr.“

Gut besucht war die Burgweynacht am Sonntag dann aber doch noch, rund um das berühmte „Lebendige Krippenspiel“ und den Besuch des Nikolauses (beides sowohl am Samstag als auch am Sonntag) war im Handwerkerdorf einige los. Wie in den Jahren zuvor führte Ilona Lang als Erzählerin der Weihnachtsgeschichte die Darsteller und die Zuschauer von Station zu Station auf dem Weg zum Stall von Bethlehem. Und wie in den Jahren zuvor sorgte vor allem die Lichtstimmung ohne den wesentlichen Einsatz von Strom für besinnliche Stimmung, nicht nur während des Krippenspiels.

Nach Ende des Krippenspiels war es dann wieder an Rudi Schuff, als Nikolaus den kleinen und ganz kleinen Gästen der Burgweynacht ein paar Leckerein als Geschenke mit auf den Weg in Richtung Heiligabend mitzugeben. Und wer die Kirkeler Burgweynacht kennt, der weiß, dass Schuff natürlich so richtig, richtig klassisch gewandet seiner Aufgabe nachkommt – nicht im billigen Nikolaus-Kostüm von der Stange, sondern standesgemäß mit der Mitra eines Bischoffs. Und kaum hatte er seinen Platz für der Bühne im Handwerkerdorf eingenommen, da strömten auch schon die Kinder zur schönen, adventlichen Bescherung. Für weihnachtliche Klänge sorgten die „Notnägel“, die es auch nicht versäumten, Whams „Last Christmas“ mit Dudelsäcken, Trommeln und Flöten unters Volk zu bringen. Diesem „Klassiker“ der modernen Weihnachtsliteratur kann man wohl wirklich nirgendwo entgehen.

Die Burgweynacht präsentierte sich also im besten Sinne so wie in den vergangenen Jahren, mit Krippensspiel, Nikolaus, Musik und zahlreichen Ständen im Handwerkerdorf. Und was wünscht man sich da als Peter Steffen für das kommende Jahr? „Wir sind im Moment wunschlos glücklich – weil es weitergeht!“

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