Feuerwehr Kirkel Feuerwehren stellen sich neu auf

Kirkel · Wie könnte die Zukunft der Löschbezirke in der Gemeinde Kirkel unter den wachsenden Ansprüchen aussehen?

 Kirkels Wehrführer Gunther Klein blickte nach seiner Wiederwahl im Gespräch mit unserer Zeitung in Gegenwart und Zukunft der Kirkeler Wehr mit ihren insgesamt drei Löschbezirken.

Kirkels Wehrführer Gunther Klein blickte nach seiner Wiederwahl im Gespräch mit unserer Zeitung in Gegenwart und Zukunft der Kirkeler Wehr mit ihren insgesamt drei Löschbezirken.

Foto: Thorsten Wolf

Noch im vergangenen Jahr wurde Kirkels Wehrführer Gunther Klein für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt (wir berichteten). Kürzlich erhielt er aus den Händen von Bürgermeister Frank John die entsprechende Bestellungsurkunde. Dieser offizielle Termin im Rathaus der Gemeinde war dann auch der geeignete Rahmen, um mit Klein über die Herausforderungen bei einer Freiwilligen Feuerwehr wie der in Kirkel zu sprechen. Und an solchen Herausforderungen mangelt es auch in den Löschbezirken Kirkel-Neuhäusel, Limbach und Altstadt nicht.

Die große Aufgabe, die man in Kirkel mit vielen Wehren in ganz Deutschland teilt: Wie stellt man den Brandschutz auf freiwilliger Basis sicher – bei immer höheren Anforderungen an Personal und Material und bei sich verändernden Einsatzanforderungen? „Es ist einfach so: Wir haben einen Beruf neben einem Beruf. Das muss man einfach so sagen“, brachte es Klein auf den Punkt. Was vor diesem Hintergrund immer wieder innerhalb der Wehren, aber auch auf der politischen Ebene, diskutiert wird, ist das Thema der zumindest teilweisen Hauptamtlichkeit. Kleins Position: „Sicherlich muss man künftig schauen, dass man Hauptamtlichkeit schafft, so zum Beispiel bei den Gerätewarten.“ Das Aufkommen von Einsätzen bei Wehren in der Größe von Kirkel sei aber, so Klein, gegenwärtig nicht Anlass, vom Grundsatz der Ehrenamtlichkeit abzusehen.

Auch Bürgermeister Frank John machte deutlich, dass das Thema der teilweisen Hauptamtlichkeit bei Feuerwehren eines sei, dessen sich die Kommunen im Saarland auf Sicht stellen müssten, „aus zweierlei Gründen. Zum einen sind das die immer schwieriger werdenden und vielfältigeren Einsätze, hier vor allem der Bereich der technischen Hilfe. Zum anderen ist die Freiwilligkeit gesamtgesellschaftlich nicht mehr so vermittelbar. Und: Die Gewinnung von Personal ist gerade für die Tagesbereitschaft sehr schwierig“. Deswegen, so John, müsse man dringend etwas tun. „Natürlich kann es nicht sein, dass eine Gemeinde wie Kirkel eine hauptamtliche Feuerwehr hat. Eine punktuelle Hauptamtlichkeit ist aber durchaus vorstellbar – in Bereichen, die zum Beispiel wichtig sind für die Ausrücke-Befähigung einer Wehr. Da wird man allerdings bei Landespolitikern noch einige dicke Bretter zu bohren haben. Aber man ist an diesem Thema dran.“

Doch natürlich, und das machte Klein deutlich, sei es ihm in den vergangenen sechs Jahren seiner ersten Amtszeit nicht nur um dieses Thema gegangen, vielmehr habe ihm vor allem das Zusammenwachsen der drei Löschbezirke zu einer Wehr der Gemeinde Kirkel am Herzen gelegen. „Ich denke, es ist in dieser Zeit sehr wichtig, dass man sich als Gemeinde-Wehr auch gemeinschaftlich zeigt und auftritt, auch gegenüber politischen Kräften. Gemeinsam ist man immer stark.“ An diesem Ziel wolle er auch in der zweiten Amtszeit weiterarbeiten, „und es gibt genug weitere Aufgaben. Gerade eben die Themen ‚Wie halte ich meine Einsatzkräfte motiviert‘ und ‚Wie kann ich neues Personal gewinnen‘“. Sicherlich könne man hier einen gewissen Teil aus den eigenen Jugendwehren übernehmen, „die ja in Kirkel relativ stark sind. Man weiß aber, dass Jugendwehr und aktive Wehr zwei Paar Schuhe sind. Das eine ist noch relativ spielerisch, das andere ist eine ganz andere Geschichte.“ Hier läge eine der zukünftigen Herausforderungen. Genauso wie, und hier schlug Klein erneut den Bogen zu personellen Zukunft der Wehr, eben bei der punktuellen Hauptamtlichkeit, für Klein vor allem im Bereich der Gerätewartung sinnvoll. „Da muss man einfach sagen: Das ist mit dem gegenwärtigen Aufwand kaum noch leistbar.“

Doch wie sieht nun eine Lösung aus und wann kommt sie? Hier blieben Klein und John erwartungsgemäß unbestimmt, immerhin gäbe es aber Gespräche, auch mit den Nachbarkommunen. Jede Lösung, das räumte Klein ein, koste aber Geld. „Und das muss natürlich da sein.“ Was Klein in Grundzügen und Überlegungen skizzierte, klang dabei sehr nach einer Insellösung. Mit Blick auf das gesamte Land gebe es aber entsprechende Gespräche in den Gremien, „dabei geht es zum einen um die Finanzierung von Feuerwehrfahrzeugen, aber auch darum, wie man auch Hauptamtlichkeit bei der Feuerwehr bezahlen kann“, so Frank John. „Ich denke, dass wir Ende des Jahres zu Lösungen kommen, die den Feuerwehren im ganzen Land Erleichterung bringen.“

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