Naturbühne Gräfinthal Die neue Spielzeit kann endlich starten

Gräfinthal · Im zweiten Anlauf hat’s geklappt: Das Kinderstück „Das kleine Gespenst“ feierte auf der Naturbühne Gräfinthal seine Premiere.

 Das kleine Gespenst (Daria Weller, rechts) und Uhu Schuhu (Heidi Schütz, links) auf der Naturbühne Gräfinthal.

Das kleine Gespenst (Daria Weller, rechts) und Uhu Schuhu (Heidi Schütz, links) auf der Naturbühne Gräfinthal.

Foto: Jörg Martin

„Wir sind heute schon weiter als letzte Woche um diese Zeit“ – dieser Satz war am Samstag, beim zweiten Anlauf des Kulturvereins Bliesmengen-Bolchen, die Premiere des Kinderstücks „Das kleine Gespenst“ von Otfried Preußler (Spielleitung: Wilken Schütz/ Kathrin Wannemacher) buchstäblich über die Naturbühne Gräfinthal zu bringen, immer wieder zu hören. In der Woche davor musste die Spielzeiteröffnung nach nur wenigen Minuten wegen eines Unwetters, welches innerhalb kürzester Zeit Bühne, einen Großteil des Zuschauerraums und das weitere Umfeld flutete, abgebrochen und die Zuschauer später evakuiert werden (wir berichteten).

 „Wir haben viel, viel gearbeitet“, blickte die erste Vorsitzende Kathrin Wannemacher in der Begrüßung zurück. Ohne eigene und fremde Helfer, den Gemeindebauhof und die Unterstützung der Firma Voit wäre dies innerhalb von solch kurzer Zeit nicht möglich gewesen. Dieses Mal blieb es trocken. Auch wenn etliche Zuschauer nervös zum Himmel schauten, als dort Wolken aufzogen.

Beschaulicher geht es da in Eulenberg zu. Lehrerin Thalmeyer (Claudia Moschel) zeigt auf der Burg ihren Schülern die Ahnengalerie. Dabei fällt auf, dass der Taschenwecker von Torsten Torstenson in der Vitrine fehlt. Ein Fall für den immer hungrigen Hauptwachmeister Holzinger (Felix Lauer). Den Zeitmesser hat sich jedoch das kleine Gespenst (Daria Weller) nur ausgeliehen, um nicht einzuschlafen. Eine Stunde nachts wach zu sein, reicht ihm nicht. Uhu Schuhu (Heidi Schütz) weiß Rat: Man muss die Rathausuhrzeit ändern, nach der sich Gespenster orientieren. Das machen zufällig Uhrmachermeister Zifferle (Thomas Plitt) und sein Lehrling Herbert (Lucas Pfeiffer). Da frohlockt nicht nur das kleine Gespenst, das nun in Schwarz daherkommt, sondern auch Pfalzgräfin Genoveva (Lisa Dahlem). Das Gespenst hält ganz Eulenberg in Atem. Es springt in einen Brunnen und taucht vor dem Rathaus wieder auf. Selbst die mehr als tumbe Feuerwehr, die für ihre Rettungsaktion gar Szenenapplaus erhält, hat keine Chance.

Die Presse läuft Amok: Jeder im Ort, der wie ausgestorben wirkt, will den Wirbelwind gesehen haben. Doch das kleine Gespenst vermisst den Uhu Schuhu und sein Leben als Nachtgespenst. Dies führt zu Übermut: Es malt die Plakate zur 325-Jahr-Feier an und mischt den Bürgermeister (Thorsten Dincher) auf. Gleichzeitig glaubt es bei der nachgespielten Schlacht, dass der Feldherr Torsten Torstenson (Thorsten Dincher), der auf einem Holzpferd daherkommt, der seit 325 Jahren tote Geist sei. Die Kinder haben kein Problem mit dem Gespenst und helfen ihm, indem sie Uhu Schuhu um Mithilfe bitten. Uhrmacher-Azubi Herbert hilft, indem er die Uhr wieder umstellt. Der passende Gag: Das noch schwarze Gespenst schwebt als Puppe an einem Seilzug über die Bühne. Wieder glücklich in Weiß, singen alle „Ge-spens-ter“ zur Melodie von „Ghostbusters“.

Weitere Mitwirkende: Sekretärin Kniesebein (Anna Lang), Burgverwalterin Finsterwalder (Luisa Lagaly), Zeitungsreporterin (Clara Ackermann), Frau Knübelmüller (Kathrin Wannemacher), Radioreporterin (Sabine Hind’l), Feuerwehrhauptmann (Meiko Schütz), Zeitungsverkäufer (Kai Azizi).

 Die Schulklasse mit Hauptwachmeister Holzinger (Felix Lauer) vermissen Torsten Torstensons Uhr in der Vitrine.

Die Schulklasse mit Hauptwachmeister Holzinger (Felix Lauer) vermissen Torsten Torstensons Uhr in der Vitrine.

Foto: Jörg Martin
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