Abitur 59 Abiturienten haben ihr Ziel erreicht

St. Ingbert · Nach mindestens zwölf Jahren Schulzeit haben 59 Schüler des Albertus-Magnus-Gymnasiums den Gipfel „Abitur“ erstürmt. Vier erhielten die Note 1,0.

 Die 59 Abiturienten des Albertus-Magnus-Gymnasiums sind bereit für ihre Abschlussfeier und die Übergabe der Zeugnisse. Danach ist für diese Absolventen die Schulzeit endgültig vorbei.

Die 59 Abiturienten des Albertus-Magnus-Gymnasiums sind bereit für ihre Abschlussfeier und die Übergabe der Zeugnisse. Danach ist für diese Absolventen die Schulzeit endgültig vorbei.

Foto: Cornelia Jung

Am vergangenen Samstag erhielten am Albertus-Magnus-Gymnasium 59 Schüler ihr Abschlusszeugnis, von denen 21 eine Eins vor dem Komma hatten. Vier Abiturienten schlossen die Schule mit der Traumnote 1,0 ab. Der Gesamtdurchschnitt dieses Jahrgangs lag bei 2,2. Als zu Beginn der Feierlichkeiten ein Spatz durch die Aula flog, sah Schulleiterin Heike Scholz das als Symbol dafür, „dass auch bei uns 59 Leute in die Freiheit entlassen werden wollen“. Doch bevor es soweit war, gab es Musikbeiträge und den an einem solchen Tag unvermeidlichen Rückblick auf mindestens 12 Jahre Schulzeit. „Wenn ein junger Mensch Abitur macht, dann ist das immer auch eine Leistung der ganzen Familie“, sagt Scholz. Denn die Eltern unterstützten die schulische Erziehungsarbeit. Sie haben mit ihren Kindern gehofft und gebangt, getröstet und ermutigt.

Betrachtet man das Ergebnis der Abiturienten, haben Schüler, Eltern und Lehrer Vieles richtig und sogar richtig gut gemacht. Doch bei der Auswertung einer Befragung sei die Schulleitung stutzig geworden. Die Schüler stellten dem AMG beim Erwerb von Schlüsselkompetenzen an der Schule ein gutes Zeugnis aus. Aber nur vierzig Prozent der Befragten würden glauben, an der Schule gelernt zu haben, ihre Meinung offen zu formulieren. In ihrer Rede stellte Scholz die Frage, ob das bedeute, dass die Mehrheit fürchten müsse, Ihre Meinung aus Angst vor Sanktionen oder Zurückweisung zu äußern. Oder, dass sie es gar nicht lernen müssen, weil sie es schon können? Sie selbst habe alle Schüler, die sie in Gremien oder beim persönlichen Gespräch erlebt habe, als junge Menschen kennengelernt, die ihre Meinung nicht nur klar, sondern höflich und gestützt durch gute Argumente formulieren konnten. „Ich habe sie sogar oft dafür bewundert, wie Sie ihre oft berechtigten Wünsche vertreten haben. Wie Sie Ihre Sorgen über Mitschüler geäußert haben. Wie Sie Ideen eingebracht haben, auf die ich ohne Sie nicht gekommen wäre.“ Wo man den Schülern nicht gerecht geworden sei, wünschte sie sich, dass die Absolventen trotzdem nicht mit Bitterkeit an die Schule denken sollen, sondern an all den Spaß, „den Sie mit den Lehrern oder trotz der Lehrer hatten“, so Scholz.

Glaubte man den drei Tutoren, die filmisch und mit Fotos Ihre (Expeditions-)Zeit mit den Schülern dokumentierten, dann hat die zweijährige „Erstbesteigung des Gipfels“, die 2015 begann, neben strapaziösen auch viele heitere Seiten gehabt. Die Aufgabe der Expedition sei die sichere Führung der Teilnehmer zum Gipfel gewesen. Manches Mal hätten sie Steine aus dem Weg räumen oder sich mit einer blutigen Machete den Weg frei schlagen müssen. Das eingeblendete Foto von einer Klassenarbeit, die mit viel „Rot“ korrigiert wurde, sprach hier Bände. Mit insgesamt 187 Jahren pädagogischer Erfahrung sei das mutige Abenteuer über viele Höhen-und Höhlenwege gelungen. „Gleichwohl wissen wir, dass dies nicht eure letzten Gipfel sind“, sagte Dietmar Neises an die Absolventen gerichtet.

Die Gipfelstürmer, also die Abiturienten, fühlten sich als Gewinner, wie sie mit ihrem Abi-Motto „Abi a Hero - mit dem Abi in den Händen werden Helden zu Legenden“ bewiesen. Sie fühlten sich als Helden, weil „wir uns durch kleinere und größere Schwierigkeiten gekämpft haben, um heute Abend hier zu stehen“, wie es in der Schülerrede heißt. Heldenhaft sei auch, dass man im Laufe der Zeit verstanden habe, dass Lehrer keine Bösewichte seien, sondern dass man von ihnen auch Tipps und Lebensweisheiten annehmen könne. Die Jugendlichen haben mit dem zum Anfang der AMG-Zeit erhaltenen Schlüssel Türen geöffnet, von denen manche geklemmt hätten oder durch die sie nicht alleine gehen konnte. „Mit dem Abi öffnen wir selbst unsere Türen“, so eine Abiturientin. Und das Wichtigste sei vor allem, „es gemeinsam gemacht zu haben“.

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