Infoveranstaltung Gebundene Ganztagsschule Eltern lernen eine weitere Schulform kennen

St. Ingbert · Die Stadt St. Ingbert hat mit dem saarländischen Kultusministerium über die Gebundene Ganztagsschule an Grundschulen informiert.

 Susanne Fritz, Hans Wagner, Marika Flierl, Yvonne Handschuher, Monika Hommerding, Hartmut Dûchene und Saskia Schönöfer (von links) saßen auf dem Podium in der St. Ingberter Stadthalle.

Susanne Fritz, Hans Wagner, Marika Flierl, Yvonne Handschuher, Monika Hommerding, Hartmut Dûchene und Saskia Schönöfer (von links) saßen auf dem Podium in der St. Ingberter Stadthalle.

Foto: Haßdenteufel/Michael Hassdenteufel

In St. Ingbert gibt es bisher keine - landesweit sind bis jetzt zehn Grundschulen Gebundene Ganztagsschulen. Wie diese Schulform funktioniert und vielen anderen Fragen widmete sich am Donnerstag der erste Informationsabend zum Thema Gebundene Ganztagsgrundschule in der St. Ingberter Stadthalle. Die Veranstaltung traf auf großes Interesse. Über 120 Gäste begrüßte Oberbürgermeister Hans Wagner, unter ihnen viele Eltern und Lehrer. „Es geht uns darum, Ihnen die Möglichkeiten einer solchen Schulform aufzuzeigen, damit sich jeder selbst eine Meinung bilden kann“, erklärte Marika Flierl, Leiterin des Geschäftsbereichs Kultur, Bildung und Familie, die mit OB Wagner für die Stadt St. Ingbert, den Träger der Grundschulen, am Tisch saß. Das Bildungsministerium war vertreten durch Monika Hommerding, Leiterin des Referats Ganztagsschulen, Schulrätin Saskia Schönhöfer und Hartmut Dûchene, der sich um Grundsatzangelegenheiten und Schulentwicklung kümmert. Außerdem dabei, Susanne Fritz, Schulleiterin der Gemeinschaftsschule Rohrbach. SZ-Redakteurin Yvonne Handschuher moderierte die Veranstaltung.

Monika Hommerding gab einen ersten Überblick. Organisation, Personalbesetzung und Ziele wurden angesprochen, aber auch die Unterschiede zu dem bekannten System der Halbtagsschulen. „Mehr Personal, mehr Zeit, mehr Raum“, fasste sie zusammen. Die Fördermöglichkeiten für die Schüler seien bei einem Schultag bis 16 Uhr an vier von fünf Tagen enorm. „Der Schulbetrieb entspricht dabei nicht der Unterrichtszeit“, betonte die Referatsleiterin. „Die Zahl der Unterrichtsstunden bleibt dieselbe wie an den Halbtagsschulen.“ Hinzu kommen Projekte, Spiel- und Pausenzeiten, Aktivprogramme mit Sport, Kunst oder Musik sowie betreute Lernzeiten, in denen die Kinder ihre Schulaufgaben erledigen. „Auf die klassischen Hausaufgaben kann man in Gebundenen Ganztagsschulen fast verzichten“, so Hommerding. „Das empfinden viele Eltern als Entlastung“. Unter Anleitung der Fachlehrer erledigen die Schüler ihre Aufgaben während der Übungszeiten. Auch Erzieher und Sozialpädagogen gehören zum Team. Den Lernstand ihrer Kinder können die Eltern Berichtsheften entnehmen. In der Gestaltung des Tagesablaufs seien die Schulen hierbei frei.

In St. Ingbert gibt es bisher noch keine Gebundene Ganztagsgrundschule. Bis es so weit ist, wird es laut Hommerding auch noch eine Weile dauern. Mindestens ein Jahr Vorlauf wird benötigt, um die erforderliche Planung umzusetzen. Trotzdem sollen den Eltern schon jetzt alle Möglichkeiten aufgezeigt werden, denn die Anforderungen der Familien sind unterschiedlich. Manche möchten die Mittage mit ihren Kindern verbringen. Andere sind froh über die Entlastung und die Förderung, die ihre Kinder im professionell betreuten Umfeld einer Gebundenen Ganztagsgrundschule erhalten.

In der Fragerunde kamen weitere wichtige Aspekte zur Sprache. So zum Beispiel die Ferienbetreuung und der Hort. Das Ministerium rät allen Ganztagsschulen dazu, eine anschließende Betreuung einzurichten, so Hommerding. Dort arbeiten meist dieselben Erzieher oder Sozialpädagogen, die bereits mit einer Teilzeitstelle im Schulbetrieb tätig sind. Gleiches gilt für eine Betreuung in der Ferienzeit.

 Über 120 Gäste diskutierten über die Gebundene Ganztagsschule.

Über 120 Gäste diskutierten über die Gebundene Ganztagsschule.

Foto: Michael Haßdenteufel/Michael Hassdenteufel

Bezüglich der Frage nach den Negativseiten dieser Schulform sind die Vertreter des Ministeriums positiv gestimmt. Durch die ausgiebige Förderung können auch schwierigere Kinder entsprechend unterstützt werden. Die Schüler lernen selbstständig zu arbeiten und lernen auch in sozialen Bereichen dazu. Die Schule sei nicht nur ein Lernort, sondern auch ein Lebensraum.Im Gegensatz zur freiwilligen ist der Besuch der Gebundenen Ganztagsschulen kostenfrei. Die Schulen werden vom Ministerium finanziert.

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