Henrion-Preis Für eine Herzenssache ausgezeichnet

St. Ingbert · Mit dem Heinrich-Herion-Preis wird ausgezeichnet, wer sich um das Gemeinwohl in St. Ingbert bemüht. Jetzt ging der Preis an Albrecht Ochs.

 Albrecht Ochs wurde von der St. Ingberter CDU am Freitagabend für sein ehrenamtliches Engagement an der Volkshochschule mit dem Heinrich-Henrion-Preis 2017 ausgezeichnet.

Albrecht Ochs wurde von der St. Ingberter CDU am Freitagabend für sein ehrenamtliches Engagement an der Volkshochschule mit dem Heinrich-Henrion-Preis 2017 ausgezeichnet.

Foto: Cornelia Jung

(con) Am vergangenen Freitagabend wurde in der Rohrbacher Mühle der Heinrich-Henrion-Preis verliehen. Eine Ehrung, die die Junge Union 1997 aus der Taufe hob, um St. Ingberter auszuzeichnen, die sich in besonderer Weise für das Gemeinwohl ihrer Stadt eingesetzt haben. Henrion war Ende des 18. Jahrhunderts St. Ingberter Bürgermeister und tat viel Gutes für die Stadt. Er ist aber nicht unumstritten. Ein Nachfahre, der ebenfalls Gast der Veranstaltung war, kritisierte die historische Figur, die durch den mit Marianne von der Leyen ausgefochtenen teuren Waldstreit auch viel Leid über die Stadt gebracht habe (wir berichteten). „Hier geht es aber nicht um eine Heiligsprechung und deshalb auch nicht um eine Verklärung der Person Henrions“, so Bürgermeister Pascal Raumbaud während der Festveranstaltung.

Es sei „der Abend des Ehrenamtes“, bei dem einer von 20 Vorgeschlagenen den Preis für außerordentliches ehrenamtliches Engagement bekomme. Mittlerweile habe sich der Preis etabliert und sei ein „Zeichen der Kontinuität“. Rund 300 Vereine und private Initiativen gebe es in St. Ingbert, die die Vielfalt der Stadt ausmachten und ihr Markenzeichen seien, so Rambaud. Man wolle mit der Auszeichnung vermitteln, was das Ehrenamt, das oft im Verborgenen stattfinde, für St. Ingbert und jeden Einzelnen bedeutet. Man sei in der Stadt beim bürgerschaftlichen Engagement gut aufgestellt. Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende lobte die Vernetzung der Privatpersonen und Gruppen und deren Zusammenhalt. „Das ist ein Pfund, mit dem wir wuchern können“, so Rambaud.

„Im Mikrokosmos des ehrenamtlichen Engagements“ spiegele sich das große Leben wider. „Es ist die vornehmliche Aufgabe der Politik, das Ehrenamt wertzuschätzen und einmal Danke zu sagen“, sagte Markus Uhl, Mitglied des Bundestags. Mit dem Heinrich-Henrion-Preis wolle man den ehrenamtlich Tätigen etwas zurückgeben. Die Vorschläge, die bei der Jury eingingen, hätten ein repräsentatives Bild über das ehrenamtliche Engagement gegeben, das in St. Ingbert so vielfältig vorhanden sei. Auch deshalb habe es sich die Jury nicht einfach gemacht. Der spätere Preisträger sei einstimmig gewählt worden. Zwei Personen schlugen ihn unabhängig voneinander vor.

Den Preis bekam ein Mann, der von 1974 an 17 Jahre die Volkshochschule ehrenamtlich leitete und seit 1991 bis heute den Vorsitz in deren Beirat inne hat. Der heute 81-Jährige habe sich bei der Erarbeitung der VHS-Programme nie von persönlichen Vorlieben leiten lassen, sondern habe alle Sparten gleichermaßen berücksichtigt. 1958 hatte er zudem noch die „Kleine Bühne“ gegründet, die bis heute klassische und moderne Dramen zur Aufführung bringt. Außerdem stelle er mit einigen Mitstreitern an einigen Sonntagnachmittagen klug ausgewählte und kommentierte Werke der Weltliteratur im Kulturhaus vor und habe den „Dauerbrenner ,Musik und Texte zu Weihnachten‘“ aus der Taufe gehoben. Selbst neben seiner „Ochsentour“ im saarländischen Bildungswesen als Oberstudienrat am Albertus-Magnus-Gymnasium habe der Preisträger noch die Kraft und Energie gehabt, die VHS zu leiten und auf ein Niveau zu heben, worauf die heutige Biosphären-VHS aufbauen konnte, wie es in einem Vorschlag hieß.

Als Albrecht Ochs dann mit Namen genannt wurde, war der St. Ingberter sehr gerührt. „In meinem Leben habe ich mir nie träumen lassen, dass ich mal preiswürdig bin“, sagte er. Sein Ehrenamt und alles, was er tue, sei ihm eine Herzensangelegenheit. Der Preis, der mit einem Geldgeschenk und einer Urkunde verbunden ist, hatte noch eine Beigabe – einen Original Weisgerber. Das Bild zeigt das Portal der Engelbertskirche, „so wie es wohl zu Zeiten Heinrich Henrions ausgesehen hat“, wie Rambaud sagte.

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