Neueröffnung Aufbruchstimmung im Kulturhaus

Rentrisch · Am Freitag gab es nach einer längeren Vakanz eine Neueröffnung der Gaststätte im Stadtteil Rentrisch.

 Neues Licht und frische Farben hielten Einzug ins Rentrischer Kulturhaus, das am Freitag neu eröffnet wurde.

Neues Licht und frische Farben hielten Einzug ins Rentrischer Kulturhaus, das am Freitag neu eröffnet wurde.

Foto: Cornelia Jung

(con) Rentrisch wirkt, was die Einkaufsmöglichkeiten angeht, wie ein verlassenes Dorf. Lediglich ein Lotto-Lädchen mit diversen „Extra-Funktionen“ und ein Friseurgeschäft sorgen dafür, dass der kleine Ortsteil nicht gänzlich zur Servicewüste verkommt. Da passte die Schließung des Gastronomiebetriebes im Rentrischer Kulturhaus ins Bild. Umso mehr wurden die verstärkten Aktivitäten im Gastraum Ende des vergangenen Jahres wahrgenommen und bald machte es de Runde, dass sich ein „Neuer“ für den Betrieb der Wirtschaft gefunden hatte.

 Der neue Pächter ist so neu nicht, handelt es sich doch mit Martin Hall um einen bekannten St. Ingberter Caterer, der bisher auch die Kantine der Sparda-Bank betrieb. Die wird er jetzt allerdings abgeben und sein Hauptaugenmerk auf Rentrisch legen. Auf die neue Aufgabe freut er sich, auch wenn es ein Risiko ist, dass er und sein Mann Michael mit einem Pachtvertrag mit der Stadt über zehn Jahre eingehen.

„Wir haben hier so viel investiert, dann will man sich auch längerfristig binden. Auch der Stadt, dem Ortsrat und den Vereinen ging es um eine langfristige Veränderung“, so Martin Hall, der rund 120 000 Euro in die Hand genommen hat, um Gastraum, Nebenräume und vor allem die Küche zu modernisieren. Bereits auf den ersten Blick sieht man dem Gastraum an, dass hier ein neuer Geist eingezogen ist. Der Boden bekam eine Holzoptik, die dunklen Schiebetüren haben nun eine helle Holzmaserung, die Tische sind in hellgrün gedeckt und die 50 Sitzplätze haben einen eierschalenfarbenen Bezug. Die Trennwände mussten weichen, die Decken und Wände wurden mit unaufdringlichen, aber optisch wirkungsvollen Effekttapeten gestaltet, die durch moderne Lampen ins rechte Licht gerückt werden.

Die Bar wurde vom Schreiner angefertigt und es gibt noch weitere kleine Details – auf jedes einzelne ist Martin Hall stolz. Sein Mann Michael ist Maler, der dem Raum seine ganz eigene Note gab. Beide haben hier für die Rentrischer, und nicht nur für diese, einen schönen Gastraum gestaltet, in dem auch die sozialen Kontakte gepflegt werden sollen. Außer Mittwoch hat die Gaststätte immer geöffnet.

Die Speisen werden in einer Küche zubereitet, in der sich noch mehr verändert hat als im für alle Besucher sichtbaren Gastraum. Ein komplett neuer Boden wurde verlegt, ein Kovektomat und ein Kühltisch hielten Einzug. Eine Art „Hofdurchgang“ ließen die beiden Männer von einem ortsansässigen Dachdecker überdachen, so dass dort eine Spülmaschine Platz finden konnte. In den oberen Räumen, die zuvor an Trucker oder Arbeiter auf Montage vermietet wurden, hielt ein Lager fürs Catering-Equipment Einzug. Es gibt einen Schrank extra für Tischwäsche und einen Hauswirtschaftsraum. Einige Räume bleiben leer, in einen kommt ein Sofa als Rückzugsort fürs Personal. Sollte sich ein Auszubildender finden, könnte er in den freien Räumen wohnen.

Gesucht werde auch ein weiterer Koch und eine Restaurantfachkraft für das „neu zusammengewürfelte Team“, das am Tag vor der Eröffnung bester Laune war. Die beiden Halls wollen, zum Teil gemeinsam mit Rentrischer Vereinen, auch den Saal bespielen, den sie dann anmieten müssen. So seien etwa Magic- und Krimi-Dinner geplant, ein Kinderfest, Tanz-Tees für Jüngere, mit denen sie Rentrisch auch für weiter weg Wohnende attraktiv machen wollen.

Der Rentrischer Ortsvorsteher Dieter Schörkl erzählt, dass bei einer Vorstellung der neuen Pächter alle Vereine einmütig für das Paar stimmten, nachdem es sein Konzept vorgestellt hatte. Schörkl findet, dass die neue „Crew“ zu Recht stolz auf das bisher Erreichte sein kann. Er hofft, dass die Rentrischer offen für das neue Konzept sind und „Wirt und Vereine sich einspielen“. Schörkl wünscht sich, dass auch die Vereine diese sich auftuende Chance nutzen, um gemeinsam mit den Gastronomen Rentrisch bereichern. „Die Neueröffnung ist super. Das ist das Beste, was Rentrisch passieren konnte“, findet der Ortsvorsteher.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort