Männerchore Mit Frohsinn und Schwung ins neue Jahr

St. Ingbert · Zum 19. Mal begrüßte der MGV Frohsinn das neue Jahr mit einem entsprechenden Konzert.

 Das große Finale beim Neujahrskonzert des MGV Frohsinn gestalteten alle Akteure unter der Leitung von Michael Christmann gemeinsam.

Das große Finale beim Neujahrskonzert des MGV Frohsinn gestalteten alle Akteure unter der Leitung von Michael Christmann gemeinsam.

Foto: Cornelia Jung

Der Vorsitzende des MGV Frohsinn, Heribert Wallacher, schien die Erwartungen des Publikums in der Stadthalle etwas dämpfen zu wollen. Denn wie er sagte, wolle man es etwas ruhiger angehen lassen. Damit meinte er aber nicht etwa die aktuelle Veranstaltung, sondern die Anzahl der Konzerte in den vorangegangenen Monaten. Denn im Jubiläumsjahr 2018, in dem der Chor 125 Jahre alt wurde, war die Termindichte mit vier Konzerten vergleichsweise hoch.

Auch der Auftakttitel „The last call“, was übersetzt so viel wie „Der letzte Aufruf“ heißt, suggerierte einen eher gemächlichen Beginn des Konzerts. Doch das Oberwürzbacher Orchester Musik verbindet (Leitung: Michael Christmann) startete schwungvoll ins Konzertjahr. So vorbereitet hatte der gastgebende Chor (Leitung: Markus Schaubel) die richtige Motivation und somit leichtes Spiel beim Publikum. Wie der Moderator des Abends bei der Begrüßung des gespannten Publikums sagte, wollten es die Akteure mit auf Weltreise nehmen. Zuerst ging es mit Brahms Ungarischer Tanz Nr. 5 in das Land des Paprika. „Feurig, temperamentvoll, leidenschaftlich“ ließe sich dieses Stück laut Ansage von Oliver Köhler-Wolf beschreiben. Und er hatte nicht zu viel versprochen.

Auch der Chor der Landsleute aus „Die verkaufte Braut“ von Friedrich Smetana, ein gebürtiger Tscheche, war so recht nach dem Geschmack der Zuhörer, die nicht mit Bravo-Rufen geizten. Und weiter führte die Tour mit Musik verbindet auf den Montmartre in die Stadt der Liebe. Um die schönste Sache der Welt ging es auch bei den Sängern des MGV Josefstal (Leitung: Friedel Hary). Mit dem Erfolgsschlager „Wer Liebe sucht“, geschrieben von Michael Holm, sowie dem Klassiker der Geschichte über Sonne und Mond, die nicht zusammen finden können, trafen die singenden Männer den Nerv des Publikums, das teilweise begeistert mitsang. Mit der stimmgewaltigen Maria Mastrantonio hatte sich der MGV Josefstal bei einem Titel eine Sängerin an die Seite geholt, die an diesem Abend noch in anderer Kombination zu hören war und beim Publikum einen „Stein im Brett“ hatte.

Rufe der Begeisterung wurden auch bei einem Repertoire-Liebling der Josefstaler laut. Mittlerweile wissen schon die Gäste, was der Maier auf dem Himalaya macht, aber eben immer noch nicht, wie er da wieder runter kommt. Eine nicht ernst gemeinte, aber in Noten gekleidete Story von 1925, die ohrwurmverdächtig ist. Reine „Männersache“ (Leitung: Friedel Hary) war der in jeglicher Hinsicht recht junge Männerchor gleichen Namens nicht. Hatte sich doch die zum größten Teil aus leidenschaftlichen Sängern vom „Frohsinn“ und „Josefstal“ bestehende Truppe, die unter anderem Lieder aus den Charts von Christina Stürmer und Metallica zum Besten gab, ebenfalls Sängerin Maria an die Seite geholt. Mit ihr zusammen schien den Akteuren auf der Bühne nicht nur das Singen noch mehr Spaß zu machen, sondern einige Männer begannen gar zu tanzen. Klar, dass die Gäste den Blick kaum von der Bühne wenden konnte, denn was man da sah, war Lebenslust pur. Und bereits da war der Wunsch von Köhler-Wolf, die Gäste mögen das Jahr „mit Frohsinn“ beginnen, bereits in die Tat umgesetzt.

Mit dem Auftritt des Hasseler „Kuckuckschors“ (Leitung: Hansi Spengler) ging es bei den „American Folksongs“ musikalisch über den großen Teich, dann Richtung Südsee, bevor noch einmal der MGV Frohsinn übernahm und über England und Irland langsam wieder den Heimathafen ansteuerte. Als alle Sänger und das Orchester wieder heimatliches Fahrwasser erreicht hatten, wartete auf die Musiker und das Publikum eine Premiere. Denn extra für das große Finale, bei dem alle Chöre noch einmal auf der Bühne standen, hatte Hansi Spengler einen Chorsatz für zwei Märsche geschrieben. Bei dieser von Anfang bis Ende gelungenen Musik-Mischung zum Jahresauftakt hatte der MGV alles richtig gemacht. Wenn es nach dem Publikum gegangen wäre, hätte es noch viel mehr Zugaben geben können.

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