Angler und Ortsrat wollen Lösung Glashütter Weiher: Zank um Schwimmer

Rohrbach · Angler und Ortsrat redeten in der Vergangenheit aneinander vorbei. Jetzt wollen sie gemeinsam eine Lösung finden.

 Auch am Tag der Ortsratssitzung, in der das Badeverbot am Glashütter Weiher Thema war, wurde dort geplanscht. Die neu gepflanzten Hecken am Ufer (links im Bild) sind Anglern ein Dorn im Auge und halten Badewillige nicht ab.

Auch am Tag der Ortsratssitzung, in der das Badeverbot am Glashütter Weiher Thema war, wurde dort geplanscht. Die neu gepflanzten Hecken am Ufer (links im Bild) sind Anglern ein Dorn im Auge und halten Badewillige nicht ab.

Foto: Cornelia Jung

Um Badewilligen am Glashütter Weiher das ohnehin untersagte Baden zu erschweren, hatte es im Ortsrat Diskussionen über die Umsetzung des Verbots gegeben. Sogenannte Wasserbausteine, die unterhalb der Liegewiese im Uferbereich den Gang ins Wasser erschweren und unkomfortabel machen sollten, waren in der Vergangenheit vom Gremium aus Sicherheitsaspekten und Kostengründen abgelehnt worden. Nun hat die Stadt einige Sträucher gepflanzt, die aber auch die Angler bei der Ausübung ihres Sports behindern, wie sie selbst in der jüngsten Ortsratssitzung erzählten.

„Die Hecken, die jetzt gepflanzt wurden, haben null Effekt. Das hättet ihr euch sparen können“, ging die Ansage des Vorsitzenden des Angelsportvereins an den Ortsrat. Wie Thomas Klopp sagte, seien die Pflanzen vielmehr ein perfekter Sichtschutz für Badende, die ja eigentlich damit abgehalten werden sollten, dort Erfrischung zu suchen. Außerdem prophezeite er, dass die Sträucher wohl die Saison nicht überleben werden.

Er sei mit seinen Kameraden ein Verfechter des Einbringens der abgelehnten Wasserbausteine, mit denen man bereits an anderer Stelle im Rohrbacher Weiher gute Erfahrungen gemacht habe. Sie würden nicht nur durch ihre Ecken und Kanten vom Baden abhalten, sondern seien gleichzeitig ein 1A-Laichgebiet und wären somit auch aus biologischer Sicht zu bevorzugen. „Bitte tretet in Kommunikation mit uns“, baten die Mitglieder des ASV, „wir wollen ja mitarbeiten. Es sah wohl so aus, als wäre uns alles egal und das wollten wir heute richtigstellen.“

Denn bisher waren gemeinsame Treffen an Terminschwierigkeiten beider Seiten gescheitert. Roland Schwarz (Freie Wähler) und Jörg Schuh (CDU) erläuterten den Anglern, warum ihre Fraktionen gegen die Wasserbausteine gestimmt hatten. Man bedauerte die Missverständnisse und sah nun ein, dass dieses Material trotz vorheriger Bedenken „ein Gewinn für Flora und Fauna“ sein könne. Doch es bleibe die Frage, wer das finanzieren solle, denn der Ortsrat sei „finanziell in einer prekären Situation“. Wie Herdis Behmann (SPD) sagte, sei der Ortsrat in keinster Weise über den Wunsch des ASV informiert gewesen: „Das ist wirklich blöd gelaufen.“ Man brauche eine vollständige Verwaltungsvorlage, um die Situation und die daraus resultierenden Vorschläge für Lösungsansätze richtig beurteilen zu können. Dies sei in der Mitteilung der Stadt nicht richtig erklärt worden.

Wie die Angelsportfreunde ausführten, sei es für eine andere Lösung erst mal zu spät, denn jetzt beginne die Laichzeit. Das Thema müsse im Herbst oder kommenden Frühjahr noch mal auf den Tisch. „Wir finden eine Lösung für die Finanzierung. Wir können uns ja daran beteiligen“, schlugen Klopp und der 2. Vorsitzende des ASV, Marcel Zöllner, vor. Aus ihrer Sicht muss nachgebessert werden, weil durch die „unnützen“ Hecken Angelplätze verloren gegangen seien. Wie Ortsvorsteher Roland Weber außerdem mitteilte, sei die Brücke in Richtung Kneipp-Tretbecken immer noch gesperrt. Sie sei nicht mehr begehbar und soll abgerissen werden. Oberhalb der Anlage am Lindenbrunnen würden die nicht mehr zulässigen Bahnschwellen abgebaut und der Hang mit einer Mauer aus Bruchsteinen neu gestaltet. Wegen des Mooses auf den Hinweisschildern sollen auch diese erneuert werden. Man tue viel im Bereich des Gewässers, doch Weber wünschte sich, dass dem „Glashütter Weiher als Naherholungsgebiet noch viel mehr Augenmerk geschenkt werden soll“.

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