Vorlesetag Vormittag voller fantastischer Geschichten

St. Ingbert · Zum bundesweiten Vorlesetag machten in der Kita St. Franziskus mehrere Lesepaten Lust auf Bücher.

 Anlässlich des Vorlesetages lasen Eleonore Meyer (Dritte von rechts) und ihr Vater Ulli in der Kita St. Franziskus eine Wal-Geschichte vor.

Anlässlich des Vorlesetages lasen Eleonore Meyer (Dritte von rechts) und ihr Vater Ulli in der Kita St. Franziskus eine Wal-Geschichte vor.

Foto: Cornelia Jung

Kita-Leiterin Ursula Hornig las aus dem Buch vom „Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“ und die Oma eines Kita-Kindes hatte sich das Buch „Tiere unter der Erde“ aus der Reihe „Licht an“ zum Vorlesen ausgesucht. Pfarrer Daniel Zamilski hatte ein Buch dabei, das die Erschaffung der Welt zum Thema hatte. „Das kenne ich noch aus meiner Kindheit. Und das Gute ist, dass es viele Bilder und wenig Text hat“, erklärt er, warum er gerade dieses Buch als gut geeignet für die Jüngsten hält.

Interessiert hörten die Kinder zu, wie die Pflanzen und Tiere auf die Erde kamen. „Schön“ fanden sie die Geschichte, aber auf Nachfrage von Zamilski, was denn in der Erzählung unter Umständen fehlen könnte oder zu kurz gekommen sei, wurden ihm Dinosaurier und Vulkane genannt. Bei der „Nachbereitung“ des Gehörten wurde die Fantasie der Kleinsten angekurbelt, von ihnen über feuerspeiende Berge und Urtiere berichtet und Urlaubserlebnisse ausgepackt. Schnell waren der Pfarrer und die Kinder miteinander ins Gespräch gekommen. „Ihr seid ja schon richtige kleine Wissenschaftler“, staunte er über das Wissen der Zuhörer. Einig war man sich, ob Groß oder Klein, auf jeden Fall, dass die Erde schön ist, eine Erkenntnis, „zu der auch Gott gekommen ist“, wie der Vorlesende sagte.

Schön war es für den „Helden“ des Kinderbuches, aus dem Finanzstaatssekretär Ulli Meyer und seine Tochter Eleonore lasen, vor allem in seinem Element – dem Wasser. Und die Geschichte vom „Wal im Wasserturm“ ging so: Ein Junge fing einen kleinen Fisch, der schnell zu groß für die Badewanne wurde. Gut, dass der Vater des Anglers Wasserturmwärter war und das dunkelblaue Schwimmtier dort in ein Becken setzen konnte. Auch dort konnte er aufgrund seiner Größe nicht bleiben und musste mit dem Hubschrauber gerettet werden, bevor er wieder ins Meer kam. Gespannt folgten die Kita-Kinder dem Weg des Wals, eine Geschichte, die von Veränderung erzählte, vom Loslassen aber auch davon, dass jeder eine für ihn vorgesehenen Platz hat. Leo war so sehr in die Geschichte eingetaucht, dass er berichtete, er habe selbst schon mal einen kleinen Wal in der Wanne gehabt. „Das ist das Schöne daran, die Fantasie wird mit immer neuen Geschichten angeregt“, so Ulli Meyer in einer Vorlesepause, „ich finde gut, dass man Kinder mit dem Lesen zusammenbringt. Deshalb unterstütze ich den Vorlesetag seit Jahren.“ Er fragte in die Runde, wessen Eltern gerade abends vorm Schlafengehen ihren Kindern noch ein Buch vorlesen und war froh, dass die meisten Hände nach oben gingen.

Wie Lesen die Kreativität ankurbelt, kann er in der eigenen Familie sehen, denn Leseratte Eleonore hat schon selbst ein Buch geschrieben und dies vor zwei Jahren auch veröffentlicht. Nun las die 13-Jährige selbst routiniert und mit der richtigen Betonung, die das Zuhören so angenehm machte, in dem Kindergarten vor, in den sie selbst einmal ging. Aus einem Buch, das noch aus den Kinderzeiten ihres Vaters stammt. Sie machte ihre Sache so gut, dass die kleine Charlotte kurzerhand den Wal zu Papier brachte und Eleonore die Zeichnung als Dankeschön schenkte. Das freute auch ihren Vater, der den Kindern mit dem Vorlesen nicht nur den Spaß am Lesen und Vorlesen vermitteln, sondern sie auch anregen wolle, selbst Geschichten zu verfassen und ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen.

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