Drama in Kaiserslautern Ermittler: Rücksichtsloser Einzeltäter bastelte tödliche Sprengfallen

Kaiserslautern · Wer steckt hinter den heimtückischen Explosionsvorrichtungen in der Pfalz? Die Polizei glaubt, den Täter zu kennen - er lebt jedoch nicht mehr. Entwarnung wollen die Ermittler vorerst aber nicht geben.

 Polizeibeamte hängen Fotos bei einer Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft und des Polizeipräsidiums Westpfalz zu Sprengfallen auf, die ein Landschaftsgärtner gelegt haben soll. Der inzwischen gestorbene Mann aus Mehlingen soll im Streit einen Arzt mit einer Sprengfalle getötet und zwei Frauen verletzt haben.

Polizeibeamte hängen Fotos bei einer Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft und des Polizeipräsidiums Westpfalz zu Sprengfallen auf, die ein Landschaftsgärtner gelegt haben soll. Der inzwischen gestorbene Mann aus Mehlingen soll im Streit einen Arzt mit einer Sprengfalle getötet und zwei Frauen verletzt haben.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Nach dem Fund tödlicher Sprengfallen in der Pfalz gehen die Ermittler von einem mittlerweile gestorbenen Landschaftsgärtner als Einzeltäter aus. Der Verdächtige sei mit besonderer Gefährlichkeit und Heimtücke vorgegangen, sagte Oberstaatsanwalt Christian Schröder am Freitag in Kaiserslautern.

Hintergrund für den rücksichtslosen Rachefeldzug war den Ermittlern zufolge sowohl privater als auch geschäftlicher Streit. So habe der 59-Jährige Anfang März einen Arzt mit einer Sprengfalle getötet, die aus einer Handgranate und Stahlkugeln bestand. Bei einer zweiten Explosionsvorrichtung, bei der Schwarzpulver in einem Holzstück versteckt war, habe er auch den Tod von Kindern in Kauf genommen, eine Mutter und ihre Tochter wurden verletzt.

Insgesamt überprüfte eine Sonderkommission in den vergangenen zwei Wochen 109 Menschen, die durch Konflikte ins Visier des Gärtners geraten sein konnten. Bei ihnen seien aber keine Sprengfallen gefunden worden. Die Polizei gab jedoch keine Entwarnung. Es sei möglich, dass der Verdächtige weitere Sprengfallen versteckt habe.

Der Gärtner aus Mehlingen war Anfang März tot in seinem Haus gefunden worden. Der Obduktion zufolge starb er an einer selbst verabreichten Überdosis von Insulin. Der Mann habe keinen Abschiedsbrief oder ähnliches hinterlassen, hieß es. Spekulationen, wonach der Verdächtige unheilbar krank gewesen sei, seien falsch, sagte Schröder.

Der Landschaftsgärtner sei mit rücksichtsloser Gewalt vorgegangen und habe die hinterlistigen Taten genau geplant, sagte der Leiter der Sonderkommission, Frank Gautsche. Bei der Durchsuchung des Hauses des Verdächtigen seien zwei Kilogramm Schwarzpulver sowie Waffenteile und etwa 60 schrotähnliche Stahlkugeln gefunden worden.

Die Namen einiger Menschen, mit denen er im Streit lag, habe der Mann in einem Notizbuch mit einem roten Kreuz markiert. Außer dem Arzt hatte der Gärtner auch eine Frau mit drei Kindern im Visier, in deren Ofen das präparierte Holzstück explodierte.

(dpa)
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