Saarbrücker Spitzenkoch bei „Kitchen Impossible“ Erfort oder Mälzer: Nur einer kann gewinnen

Saarbrücken · Der Saarbrücker Spitzenkoch Klaus Erfort ist Kandidat bei Tim Mälzers Kochshow „Kitchen Impossible“. Die Sendung wird am 24. Februar bei Vox ausgestrahlt.

Klaus Erfort tritt bei „Kitchen Impossible“ gegen Tim Mälzer an
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Klaus Erfort tritt bei „Kitchen Impossible“ gegen Tim Mälzer an

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Foto: TVNOW / EndemolShine/TVNOW / Dave Stotzem

„Sabotage!“ Das ist das Erste, was vom Saarbrücker Spitzenkoch Klaus Erfort (46) im Trailer zur Tim-Mälzer-Show „Kitchen Impossible“ zu hören ist. Ganz ernst scheint er den Ausruf nicht zu meinen, denn er schmunzelt.

Wenn er an die Dreharbeiten denkt, wird aus dem Schmunzeln auf dem Bildschirm ein breites Grinsen. Der ruhige, manchmal etwas unnahbare Koch taut auf. Brodelt. Ist Feuer und Flamme und berichtet mitreißend von seinem Einsatz.

Die Regeln der Tim Mälzer Sendung sind simpel

Wie in allen „Kitchen Impossible“-Folgen ging es auch für Erfort um die Koch-Ehre. Er, der Drei-Sterne-Koch und Koch des Jahres im Gault Millau 2008, soll also dem großmäuligen Fernsehkoch aus dem Norden beweisen, dass er nicht nur für Restaurantkritiker der Beste ist, sondern auch in einer Unterhaltungsshow glänzen kann. Die Regeln dieser Kochsendung sind simpel: Jeder Koch schickt den anderen an einen Ort seiner Wahl. Dort muss er ein Gericht nachkochen, von dem er weder Rezept noch Zutaten kennt. Er bekommt nur das fertige Gericht vorgesetzt. Erfort ist nach Christian Bau der zweite saarländische Spitzenkoch, der gegen Tim Mälzer (48) antritt. „Es war das erste Mal, dass ich bei so einer großen Fernsehsendung mitgemacht habe“, erzählt Erfort und erinnert sich auch gerne an die gemeinsamen Tage mit Mälzer in Hamburg und Saarbrücken. „Er ist ein echter Vollprofi.“ Klaus Erfort schickte ihn zum Ceviche kochen nach Peru und für ein besonderes Kartoffelpüree ins Elsass. Für den Saarbrücker ging es zunächst nach Gradiska in Bosnien-Herzegowina und dann nach Rom.

Drei-Sterne-Koch Klaus Erfort am Grill

„Das war total spannend“ und „ziemlich feucht-fröhlich“, erzählt Erfort und tastet suchend mit seinen Händen nach den Kopfschmerzen aus dem vergangenen Mai. „Sliwowitz. Ab neun Uhr morgens, immer wieder Sliwowitz. Und du konntest keinen ausschlagen. Die Menschen waren unheimlich gastfreundlich und herzlich.“

Als er dann endlich die sendungstypische schwarze Box öffnen durfte und sein Gericht sah, war er sehr überrascht. „Ich hatte viel über das Essen im Land gelesen, aber mit einem Spanferkel, Fladenbrot und einem Quark hatte ich nicht gerechnet.“ Hilflos ist er jedoch nicht. Trotz weiterer Sliwowitz gelingt es ihm mit Hilfe des Internets und einer Deutsch sprechenden Verkäuferin auf dem Großmarkt von Gradiska die richtigen Zutaten für den Kocheinsatz zu besorgen. Im Restaurant einer Pferderennbahn soll er das Gericht zubereiten. Ein neunjähriger Junge wird ihm zur Seite gestellt. Er ist der Chef der Jury und Koch des Originalgerichts, Kritiker und Ansprechpartner. „Der Kleine war spitze. Er hat mir alle Orte gezeigt. Also wo ich das Spanferkel grillen und das Fladenbrot backen kann.“ Wie es aber tatsächlich geht, hat er dem hochdekorierten Koch nicht verraten. „Die haben mir schon einige Fallen gestellt, aber am Ende habe ich es dann schon ganz gut hinbekommen.“

Ein Gericht von Heinz Beck

Während in Bosnien die Herausforderung für Erfort vor allem in der Lebensmittelbeschaffung und im Feuermachen lag, ist bei seinem Einsatz im Juni in der italienischen Hauptstadt eher seine Erfahrung als Spitzenkoch gefragt. „Erstmal hat mir der Mälzer eine Dose Ravioli in die Kiste gelegt und draufgeschrieben: Sogar Klaus kann es.“ Lange hat er sich darüber jedoch nicht geärgert. „Ich hatte die ganze Zeit den Verdacht, dass die Reise etwas mit Heinz Beck zu tun hat.“ Beck ist der einzige deutsche Drei-Sterne-Koch in Italien. „Ein bekanntes Gericht von ihm sind Fagotelli Carbonara. Und die wurden mir dann auch als Aufgabe vorgelegt.“ Wie ein Wissenschaftler analysierte Erfort das Gericht. Er ist voll in seinem Element. Die Herausforderung und der Wettbewerb gefallen ihm. Er macht nicht den Eindruck, als hätte er Angst davor, in der Sendung zu scheitern. Er weiß, dass er sehr gut mit Lebensmitteln umgehen kann. „Eigentlich sind es mit einer Carbonara gefüllte Nudeln. Sticht man die Fagotelli an, läuft die Füllung raus.“

Kann er die Kitchen Impossible Jury überzeugen?

Er schmeckt, stellt die Füllung in den Kühlschrank, beobachtet die Konsistenz in verschiedenen Temperaturzuständen und führt hin und wieder ein Geheimtelefonat mit seiner Küchencrew in der Heimat. „Die Jungs in Saarbrücken waren auch ein bisschen aufgeregt und haben mich mit Informationen versorgt.“ Die Lebensmittelbeschaffung ist diesmal kein großes Problem, eher die Konzentration auf die Aufgabe. „Der Großmarkt war fantastisch.“ Erfort zückt das Handy, zeigt etliche Fotos von Ständen und Lebensmitteln und erfreut sich immer noch an den Bildern aus dem vergangenen Sommer. „Nur ein Beispiel, aber solche Zucchiniblüten findet man nicht oft. Aber ich brauchte ja nur Speck, Mehl, Eier und Sahne.“ Und dann musste die richtige Mischung gefunden werden. „Es war schwer, beim Schlagen den richtigen Punkt zu treffen. Aber irgendwann habe ich es hinbekommen.“ Eine große Testesser-Runde kam dann in Heinz Becks Restaurant „La Pergola“ zusammen. „Sie wirkten zufrieden mit der Füllung, aber ich glaube, die Form meiner Nudeln hat zu Diskussionen geführt.“

Wie die beiden Jurys Erforts Gastauftritte in Rom und Gradiska bewerten, ob es wirklich eine Sabotage gab, warum es bei Eiern einen großen Unterschied gibt und wie sich Tim Mälzer bei seinen Einsätzen schlägt, klärt sich in der Sendung.

 Der Saarbrücker Drei-Sterne-Koch Klaus Erfort (links) fordert Ende des Monats den bekannten Fernsehkoch Tim Mälzer zum Duell heraus.

Der Saarbrücker Drei-Sterne-Koch Klaus Erfort (links) fordert Ende des Monats den bekannten Fernsehkoch Tim Mälzer zum Duell heraus.

Foto: TVNOW / EndemolShine/TVNOW / Dave Stotzem
 Tim Mälzer misst sich in dieser Staffel mit dem Saarbrücker Spitzenkoch Klaus Erfort. Den Saarländer schickte der bekannte Fernsehkoch für „Kitchen Impossible“ nach Rom und Gradiska.

Tim Mälzer misst sich in dieser Staffel mit dem Saarbrücker Spitzenkoch Klaus Erfort. Den Saarländer schickte der bekannte Fernsehkoch für „Kitchen Impossible“ nach Rom und Gradiska.

Foto: TVNOW / EndemolShine/TVNOW / Dave Stotzem
 In Bosnien muss Erfort das perfekte Spanferkel zubereiten, in Italien sind gefüllte Nudeln gefragt.

In Bosnien muss Erfort das perfekte Spanferkel zubereiten, in Italien sind gefüllte Nudeln gefragt.

Foto: Klaus Erfort
 In Bosnien muss Erfort das perfekte Spanferkel zubereiten, in Italien sind gefüllte Nudeln gefragt.

In Bosnien muss Erfort das perfekte Spanferkel zubereiten, in Italien sind gefüllte Nudeln gefragt.

Foto: Klaus Erfort

Kitchen Impossible: Sonntag, 24. Februar, 20.15 Uhr, auf Vox.

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