Ein Ring vom österreichischen Bundespräsidenten

Beckingen · Ein goldener Ehrenring ist Österreichs höchste Anerkennung für akademische Leistungen. Gestern verlieh ihn der österreichische Bundespräsident an die Saarländerin Katrin Blank. Nur ganz wenige erhalten diese Auszeichnung.

 Der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer bei der Vergabe des Ehrenrings an Katrin Blank in Wien. Foto: Peter Lechner/HBF

Der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer bei der Vergabe des Ehrenrings an Katrin Blank in Wien. Foto: Peter Lechner/HBF

Foto: Peter Lechner/HBF

. Noch keine 30 Jahre ist sie alt, und dennoch hat gestern Katrin Blank im Festsaal der Technischen Universität (TU) Wien eine der höchsten akademischen Auszeichnungen der Alpen-Republik erhalten. Nur wenige Menschen sind Träger des Goldringes, der mit dem bis in die Kaiserzeit zurückreichenden Prädikatsabschluss verliehen wird. Nur etwas mehr als 1000 Leute haben in den 63 Jahren seit Wiedereinführung der Auszeichnung diese Würde erlangt. Katrin Blank ist nun eine von ihnen.

Sie feiert damit den vorläufigen Höhepunkt einer Karriere, die bereits in der Schule begann. Immer schon sei sie eine "Wissenschaftsnatur" gewesen, berichtet stolz Katrin Blanks Mutter Ria Speicher. Dies habe sich auch in ihren Schulnoten widergespiegelt. Am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Dillingen legte sie ein Traum-Abitur mit der Durchschnittsnote 1,0 ab. Es folgte das Mechatronik-Studium in Saarbrücken. Eine Männerdomäne, in der sich die zielstrebige junge Frau aus Beckingen ebenfalls hervorragend durchzusetzen verstand. 2010 erhielt sie das Diplom mit einer Gesamtnote von 1,1 - deutlich vor Ende der Regelstudienzeit.

Als Tochter zweier Mathematiker wurde ihr in gewisser Weise die naturwissenschaftliche Begabung in die Wiege gelegt. Gezwungen wurde sie jedoch nie, weder zu den Technikwissenschaften noch zum Studium. Während sich ihre älteren Schwestern für die Juristenlaufbahn entschieden, begeisterte sich Katrin Blank tatsächlich schon als Kind für Mathematik und Technik. Die Mathematik allein wäre der 29-Jährigen als Betätigungsfeld allerdings "zu trocken" gewesen. Sie wollte gestalten, Ingenieur werden. Ihre Leidenschaft ließ sie auch während des Studiums nicht mehr los. Die Semesterferien nutzte Katrin Blank für Praktika. Diese führten sie unter anderem zur Dillinger Hütte , wo sie wichtige Kontakte knüpfte, die ihr später die Promotion an der TU Wien ermöglichen sollten. "Sicher ist es schwierig, Heimat, Freunde und Familie zurückzulassen, andererseits kann es einen aber auch weiterbringen", so Blank.

Das Abenteuer hat sich gelohnt. Nicht nur, dass sie in Wien ihren Ehemann kennenlernte - auch ihre Doktorarbeit über die Berechnung von Temperaturveränderungen innerhalb der Dillinger Stahlproduktion wurde ein Erfolg. Schließlich erhielt sie für diese Arbeit und ihre hervorragenden Leistungen in Schule und Studium gestern den Ehrenring der Republik Österreich. Aufgeregt sei sie zur Verleihung aber nicht gewesen. "Nachdem ja alle Prüfungen bestanden waren, konnte ich den Festakt ganz und gar genießen." Neben Bundespräsident Heinz Fischer und den sechs ausgezeichneten Absolventen nahmen über 100 Menschen an der Verleihung teil.

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