Merzig-Wadern „Bildung muss Pflichtaufgabe sein“

Merzig-Wadern · Kreis-Grüne für kostenlosen Eintritt zu Kulturangeboten für junge Menschen.

 Ute Lessel    Foto: Silvia Dewes

Ute Lessel Foto: Silvia Dewes

Foto: Silvia Dewes

Für einen freien Eintritt für Kinder und Jugendliche in Kultureinrichtungen und zu Kulturveranstaltungen des Landkreises und der Kommunen machen sich die Grünen im Kreis stark. Die Eintrittspreise zu solchen Angeboten zeigten – trotz weniger Ausnahmen – folgendes: Kinder sind, wenn es um Eintrittspreise geht, bereits ab 14 Jahren keine Kinder mehr und müssten den vollen Preis bezahlen. „Das heißt, dass ihre Eltern zur Kasse gebeten werden, weil Kinder ab 14 Jahren in der Regel noch kein eigenes Einkommen haben“, heißt es in einer Mitteilung der Grünen. Auch Familienkarten mit Ermäßigungen gebe es nicht überall. Zudem seien Alleinerziehende mit ihren Kindern „in dieser Regelung nicht vorgesehen“. Dabei sei nach Ansicht der Grünen „das traditionelle Familienbild, das dieser Regelung zu Grunde gelegt wird, längst überholt“. Sie wollen einen anderen Akzent setzen: „Kultureinrichtungen kosten Geld und müssen unterhalten und finanziert werden“, betont Ute Lessel, Kreistags-Kandidatin der Partei.

Dies solle aber nicht auf dem Rücken von Familien geschehen. Ein ansprechendes kulturelles Angebot müsse sich eine moderne Gesellschaft leisten können. Lessel: „Nicht nur schulische, sondern auch kulturelle Bildung muss daher Pflichtaufgabe der öffentlichen Hand werden, was einen Rechtsanspruch auf Teilhabe an der Pflichtaufgabe Kultur bedeuten würde. Die erforderlichen, sicher überschaubaren Mittel auf Ebene des Landkreises und der Kommunen könnten zum Beispiel durch Umschichtung von Mitteln im Landeshaushalt und in den vorhandenen Budgets des Landkreises und der Kommunen (Bereiche Kultur, Schulen, Kitas und Soziales) realisiert werden.“

Gerade der Kreis Merzig-Wadern, den nach Darstellung der Grünen strukturschwache Kommunen „oft ohne familienfreundliche Angebote“ charakterisierten, müsse hier die Angebote, insbesondere für Kinder, Jugendliche und Schüler deutlich ausbauen. Es gelte, jungen Menschen, egal welcher Herkunft, die Teilhabe am kulturellen Leben deutlich zu erleichtern. Dies sei eine sozialpolitische und integrative Herausforderung. Ute Lessel: „Im Rahmen der Chancengleichheit sollte man allen Familienformen, egal um welches Familienbild es sich handelt und unabhängig von der Kinderzahl und Herkunft, den Zugang zu kulturellen Einrichtungen verstärkt öffnen. Deshalb fordern wir den freien Eintritt für alle Kinder und Jugendliche zu jeglichen Kultureinrichtungen und Kulturveranstaltungen des Landkreises und seiner Kommunen bis zur Vollendung des 18. Lebensjahrs.“

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