Scheiden Klares Nein zu Windrädern bei Scheiden

Losheim · Wie die Ortsräte lehnt auch der Gemeinderat Losheim Pläne für ein neues Windvorranggebiet auf dem Hochwaldrücken deutlich ab.

 Eine Absage hat der Gemeinderat von Losheim in seiner letzten Sitzung vor dem Jahreswechsel der Idee erteilt, in der Nähe von Scheiden neue Windräder zu errichten. (Symbolbild)

Eine Absage hat der Gemeinderat von Losheim in seiner letzten Sitzung vor dem Jahreswechsel der Idee erteilt, in der Nähe von Scheiden neue Windräder zu errichten. (Symbolbild)

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Eine Absage hat der Gemeinderat von Losheim in seiner letzten Sitzung vor dem Jahreswechsel der Idee erteilt, in der Nähe von Scheiden neue Windräder zu errichten. Die Ratsmitglieder sprachen sich mit großer Mehrheit dagegen aus, das dafür notwendige Verfahren zur Ausweisung von Vorrangflächen für Windenergie im Flächennutzungsplan einzuleiten.

Hintergrund der Idee ist, dass auf der Gemarkung der rheinland-pfälzischen Nachbar-Ortsgemeinde Greimerath Planungen zur Errichtung eines Windparks mit drei Windrädern laufen. Ein Investoren-Konsortium, zu dem unter anderem der Energieversorger VSE sowie die Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) Hochwald gehörten, sind nach Auskunft der Verwaltung an die Seegemeinde herangetreten mit dem Vorschlag, angrenzend an den künftigen Windpark bei Greimerath weitere Anlagen auf saarländischer Seite und auf Areal der Gemeinde Losheim am See zu errichten. Später sollten dort insgesamt (also mit den Greimerather Anlagen) bis zu sieben Windräder stehen.

Allerdings müsste dafür der Flächennutzungsplan der Gemeinde Losheim am See geändert werden. Denn der sieht in seiner 2014 beschlossenen Fassung Vorranggebiete für Windenergie nur im Bereich des bestehenden Windparks Britten und auf der Wahlener Platte vor, wo ebenfalls bereits mehrere Windräder stehen. „Durch die Ausweisung dieser Flächen ist der Bau weiterer Anlagen auf dem Gemeindegebiet derzeit nicht zulässig“, stellte die Verwaltung klar.

In der Vorlage heißt es weiter, dass der angedachte neue Standort auf dem Hochwaldrücken nördlich der Ortsteile Bergen, Scheiden und Waldhölzbach hinsichtlich seiner Windverhältnisse und auch der Abstände zur Wohnbebauung durchaus als Windkraft-Vorranggebiet geeignet wäre. Allerdings sei diese Fläche 2014 von der Windkraftnutzung ausgeschlossen worden, „wegen touristischer Belange und weil die landschaftsbildprägende Silhouette des Höhenrückens nicht beeinträchtigt werden sollte“, hieß es von der Verwaltung. Allerdings ergebe sich durch den geplanten Bau von Windkraftanlagen unmittelbar hinter der Landesgrenze bei Greimerath hinsichtlich des Landschaftsbildes „ein neuer Sachverhalt“.

Wie die Verwaltung in ihrer Vorlage an den Rat weiter ausführte, hätten sich allerdings die Ortsräte von Bergen, Scheiden und Waldhölzbach bei ihren Beratungen über den Vorschlag gegen die Ausweisung eines neuen Windkraft-Vorranggebietes in der Nähe ihrer Ortschaften ausgesprochen und stattdessen beschlossen, der Status quo solle beibehalten werden. Ebenso ablehnend hatte bei seinen Vorberatungen der Natur-, Bau- und Umweltausschuss entschieden.

Auch im Rat fand sich keine Mehrheit für das Ansinnen. Joachim Selzer (Grün-Alternative Liste Losheim) erklärte in der Sitzung, er finde die kategorische Ablehnung sehr ungewöhnlich. „Man sollte zumindest den Investoren Gelegenheit geben, ihre Pläne vorzustellen.“ Er konstatierte bei den anderen Fraktionen im Rat „Angst vor einer Windkraftdiskussion ein halbes Jahr vor der Kommunalwahl“. Der CDU-Fraktionsvorsitzende und Bürgermeisterkandidat Norbert Müller entgegnete: „Wir haben einmal einen Grundsatzbeschluss zur Ausweisung von Windkraft-Vorrangflächen gefasst, den sollten wir nicht über den Haufen werfen.“ Ähnlich sah es der SPD-Fraktionschef Alfons Traut: „Wir haben schon Erhebliches beim Thema Regenerative Energien geleistet. Viele Bürger sagen: Es reicht allmählich.“ Dem Antrag der GALL, den Investoren die Gelegenheit zur Vorstellung ihrer Pläne zu geben, stimmten nur drei Ratsmitglieder zu, daneben gab es eine Enthaltung, der Rest des Gremiums votierte dagegen. Ebenso eindeutig fiel das Nein zu einer möglichen Änderung des Flächennutzungsplanes aus: Nur zwei Ratsverordnete waren dafür, zwei weitere enthielten sich, der Rest des Gremiums stimmte dagegen

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