Britten Unwetter ließen Straße absacken

Losheim am See · In der Gemeinde Losheim haben die Juni-Unwetter vor allem Britten schwer erwischt. Die Gemeinde geht nun daran, die Schäden zu beseitigen.

 Nach dem starken Regen der letzten Wochen ist die Straße „Auf der Fels“ in Britten abgesackt. Nun ist eine Vollsperrung eingerichtet.

Nach dem starken Regen der letzten Wochen ist die Straße „Auf der Fels“ in Britten abgesackt. Nun ist eine Vollsperrung eingerichtet.

Foto: Werner Krewer

Zweimal binnen weniger Tage ist unsere Region im Juni von verheerenden Unwettern heimgesucht worden. Um den Feiertag Fronleichnam am 31. Mai herum sowie zwölf Tage später, am 11. Juni, hat Starkregen an zahlreichen Orten für teilweise verheerende Schäden gesorgt. In unserem Kreis besonders betroffen waren Wadern und Weiskirchen. Aber auch in der Nachbargemeinde Losheim am See waren stellenweise hohe Schäden zu verzeichnen.

So bildeten sich auf der Baustelle für die Erweiterung des Gewerbegebietes Süd zwischen Losheim und Niederlosheim wahre Sturzbäche in dem abfallenden Gelände, das auf Grund der umfassenden Erdarbeiten, die dort im Frühjahr erledigt worden waren, zu großen Teilen nur mit losem Erdreich bedeckt ist. Tiefe Krater entstanden, massenweise loser Sand, der im Zuge der Geländemodellierung große Flächen des Areals bedeckte, wurde weggespült, sagt der Losheimer Bauamtsleiter Ralf Schumacher. Große Mengen davon wurden durch die heftigen Regenfälle in die Kanalisation weggespült und gelangten darüber auch in den Losheimer Bach. Die Sedimentmassen, die dort hineingeschwemmt wurden, mussten wieder ausgebaggert werden, außerdem musste das von Furchen überzogene Gelände des neuen Gewerbegebietes neu modelliert werden.

Noch heftiger war der Schaden in der Straße „Auf der Fels“ in Britten: Hier wurde die Asphaltdecke durch die Wassermassen so sehr unterspült, dass sie wegbrach und sich an manchen Stellen tiefe Löcher bildeten. Die Straße musste als Sofortmaßnahme für den Verkehr gesperrt werden, nach den Worten von Ralf Schumacher soll sie zunächst durch eine Aufschotterung zumindest für Anwohner wieder passierbar gemacht werden. Das Problem an dieser Stelle liegt, wie Schumacher erklärte, in der Kanalisation bedingt: „Im oberen Teil der Straße verläuft ein Abwasserkanal der Gemeinde, der in einen im unteren Bereich sich anschließenden Kanal des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) mündet.“ Die Schnittstelle beider Kanäle könnte sich als Schwachstelle bei der Abführung der Abwässer erwiesen haben, sagte Schumacher. „Wir überprüfen die Hydraulik des gesamten Bereiches und überlegen gemeinsam mit dem EVS, wie wir Verbesserungen an dem bestehenden Kanalnetz erreichen können.“ Eine Möglichkeit wäre nach seinen Worten, den bestehenden Gemeindekanal zu verlängern und als so genannten Schleppkanal in den großen Hauptsammler-Kanal, der in der Britter Straße verläuft, einmünden zu lassen. Im Einmündungsbereich der Straße „Auf der Fels“ in die Britter Straße (und somit auch im Einmündungsbereich des EVS-Kanals in den Hauptsammlers) war es in der Vergangenheit bei einzelnen Anwesen immer wieder zu Problemen mit Überflutungen gekommen – dies war auch diesmal nicht anders: So drückte sich das Wasser bei der Unwetter in der Nacht zum 1. Juni (nach Fronleichnam) bei Hans Werner Schäfer, der nahe dem Einmündungsbereich wohnt, aus dem Kanal nach oben in seine Wohnräume. Die örtliche Feuerwehr musste ausrücken, um das Wasser, das sich im Erdgeschoss mehrere Zentimeter hoch staute, abzupumpen.

Durch die nun angedachte Verlängerung des Gemeindekanals, der dann als Entlastungskanal genutzt werden soll, könnte dem Problem abgeholfen werden, hofft Schäfer nun nach einem Ortstermin mit Vertretern der Gemeinde: „Wenn das so gemacht werden sollte, dann wäre mir wohl geholfen.“ Das Problem sei, dass bei starkem Regen der Druck im bestehenden Kanalsystem zu groß sei und sich demzufolge ein Rückstau bilde. Beim Nachbaranwesen, das direkt an den Hauptkanal in der Britter Straße angeschlossen, sei, würden diese Probleme nicht auftreten, sagt Schäfer.

Auf jeden Fall sollen die notwendigen Ertüchtigungen am Kanalsystem in der Straße „Auf der Fels“ erledigt werden, bevor die Asphaltdecke saniert wird, betont Bauamtsleiter Schumacher. Allerdings bittet er die Betroffenen auch um Geduld, da die Situation etwas komplexer sei: „Das ist eine gemeinsame Maßnahme mit dem EVS, wir werden uns mit dem Verband abstimmen, welche Maßnahmen an dieser Stelle ergriffen werden, um die Situation für alle Beteiligten zu verbessern, und wie die Kosten dann verteilt werden.“ Nach den großen Ferien sei ein erstes Abstimmungstreffen mit dem Entsorgungsverband anvisiert, bis die gesamten Arbeiten abgeschlossen seien, dürfte es nach Schumachers Einschätzung „mit Sicherheit“ ein halbes Jahr dauern. Wie viel die Maßnahme kosten wird, lasse sich derzeit noch nicht abschätzen, erklärte der Bauamtsleiter der SZ.

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