Spuren von Karl Marx Gewerkschafter folgen den Spuren von Karl Marx

Merzig/Trier · Der Kreisverband Merzig-Wadern der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte zu seinem jährlichen Bildungsseminar geladen, diesmal wieder in Trier. Das teilt der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Klaus Maringer, mit. „Zum 200. Geburtstag des berühmtesten Sohnes der Stadt wollten wir GEWler uns zwei Tage lang intensiv mit seinem Leben und Werk auseinandersetzen, schließlich gäbe es ohne ihn wohl keine Gewerkschaften und eine Gesellschaft wie die unsere“, erinnert sich Maringer.

 Foto: Klaus Maringer

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Foto: Klaus Maringer

„Oft totgeschwiegen oder gar geschmäht, hat sich in diesem Jahr nun wenigstens seine Geburtsstadt Trier besonnen und dem großen Denker des 19. Jahrhunderts die Aufmerksamkeit und Anerkennung zuteil werden lassen, die ihm gebührt“, sagt Maringer. Und so folgten an diesem Tag 20 Saarländer den Spuren von „Karl Marx in den Gassen Triers“, einer Führung durch das Karl-Marx-Haus und als Höhepunkt dem Rundgang mit einem überaus launigen wie auch sachkundigen Trierer Nachtwächter.

Dieser ließ die Teilnehmer zu später Stunde in die Welt um die Mitte des 19. Jahrhunderts eintauchen und sie am täglichen Leben von Karl Marx teilhaben. So wurde seine Botschaft für alle Seminarteilnehmer nachhaltig verständlich. „Marx und Engels wollten die damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse verändern, wollten Freiheit und Gerechtigkeit durch eine Revolution erzwingen. Doch so etwas war und ist mit Deutschen nicht zu machen“, resümiert der GEW-Vorsitzende Maringer.

 Die GEWler rasteten am Fuße der Marx-Statue.

Die GEWler rasteten am Fuße der Marx-Statue.

Foto: Klaus Maringer

„Wenn sich unsere Gewerkschaft ‚Bildung für alle’ auf die Fahne geschrieben hat, so ist doch jedem klar, dass dies gegen die Widerstände der Konservativen und Ewiggestrigen in diesem Land ein langwieriger und mühsamer Prozess ist“, meint Maringer. Die Bedingungen zu verändern, unter denen Bildung für alle möglich sein wird, ist nach Worten des Vorsitzenden nur machbar in denkbar kleinen Schritten, mit viel Kreativität, politischem Geschick – und mehr Geld. „Richtete sich zu meiner Zeit als Junglehrer noch die Sitzordnung in den Klassenräumen nach den Vorgaben von Reinigungskräften, so hat sich das inzwischen immerhin auch schon geändert. Wir werden die Utopien eines Marx oder Jesus wohl immer nur als fernes Ziel im Auge behalten dürfen, als Gewerkschaft aber unverdrossen und beharrlich weiter an der Umsetzung arbeiten müssen“, sagt Maringer abschließend.

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