Handball Wundertüte hofft auf den nächsten Coup

Brotdorf · Erst Merzig, jetzt Diefflen? Kickt Handball-Saarlandligist TuS Brotdorf an diesem Samstag den nächsten Tabellenführer vom Thron? Die Antwort geben die Wombats ab 19.30 Uhr in der Brotdorfer Seffersbachhalle.

  Jan Kreibig bejubelt den Sieg im Derby gegen den HSV Merzig-Hilbringen. An diesem Samstag kann der TuS Brotdorf schon den nächsten Tabellenführer stürzen.      Foto: Heiko Britz

Jan Kreibig bejubelt den Sieg im Derby gegen den HSV Merzig-Hilbringen. An diesem Samstag kann der TuS Brotdorf schon den nächsten Tabellenführer stürzen.   Foto: Heiko Britz

Foto: Britz Heiko/Heiko Britz.www.digfot.de

Von der Platte putzen oder platt gemacht werden? Das ist die Frage aller Fragen, die den Fans des TuS Brotdorf vor dem Heimspiel gegen den HC Dillingen-Diefflen durch den Kopf geistern dürfte. Wie präsentiert sich die Handball-Wundertüte der Stunde an diesem Samstag um 19.30 Uhr vor eigenem Publikum dem neuen Saarlandliga-Primus? Kann der Tabellenzehnte noch einmal so eine Galavorstellung aufs Parkett legen wie beim 23:22-Auswärtssieg gegen den HSV Merzig-Hilbringen, der zum Wechsel an der Spitze führte? Oder droht eine Klatsche wie im Hinspiel, als Brotdorf in Diefflen mit 14:26 brutal unterging?

 Matthias Böhm bevorzugt Ersteres. Was nach dem Anpfiff im Hexenkessel Seffersbachhalle allerdings passieren wird, weiß der TuS-Spielmacher nicht vorherzusagen. „An einem guten Tag sind wir eine Dampfwalze, an einem schlechten ein Fußabtreter“, kommentiert der quirlige Regisseur den launigen Saisonverlauf mit unglücklichen Niederlagen. Handball spielen, das kann seine Mannschaft – hat es mehrfach bewiesen. Von den vier Top-Teams haben die Wombats drei geschlagen: In der Hinrunde gewannen sie bei der HSG Saarbrücken mit 25:24 und stahlen dem Tabellendritten beide Zähler. Gegen den Tabellenvierten HSG Nordsaar landete Brotdorf kürzlich einen 36:33-Heimsieg. Und der Sturz des Lokalrivalen Merzig vom Liga-Thron ist noch keine Woche her.

Das Problem: „Beruflich bedingt trainieren wir selten in großer Besetzung. Unser Team hat Potenzial. Dummerweise nutzen wir es nur in besonderen Spielen“, grübelt Böhm. Das kommende Spiel fällt in diese Kategorie. „Dieses Match könnte den Titelkampf entscheiden. Wenn wir verlieren, wird unser Gegner wohl Meister werden“, glaubt Ralf Kreibig und verweist auf Diefflens leichteres Restprogramm. „Der Gegner verfügt über den besten Kader, aber wir haben keinen Druck und sind gut drauf. Deshalb gewinnen wir“, haut Kreibig eine Kampfansage raus.

Andreas Altmeyer nimmt die Herausforderung an und bleibt gelassen: „Die Stimmung in Brotdorf ist toll, die Zuschauer werden gegen uns sein. Das sind die Spiele, die erst so richtig Spaß machen“, bekräftigt Diefflens Spielertrainer. Sein Team habe den größeren Druck, werde den Außenseiter aber nicht unterschätzen, sagt Altmeyer „Der Titel liegt wieder in unserer Hand – auch dank Brotdorf“, gratuliert Altmeyer dem TuS zum Coup beim Erzrivalen Merzig.

Doch Brotdorf würde sein Husarenstück von vergangener Woche gerne wiederholen. „Verrückt: Gerade noch haben wir die früheren Weggefährten geärgert. Jetzt versuchen wir, die oberen Plätze erneut zu verschieben. Das haben wir ja schon einmal geschafft“, grinst Matthias Böhm und sichert dem HSV Schützenhilfe zu. Auch aus ganz egoistischen Gründen: „Wir versuchen, alle Spiele zu gewinnen. So könnten wir noch Fünfter werden und müssen uns nichts nachsagen lassen. Öffnen wir die Wundertüte.“

Der Tabellenzweite HSV Merzig-Hilbringen war bereits am Freitagabend (nach Redaktionsschluss) bei der HG Saarlouis II zu Gast. Die Damen der FSG Merzig-Losheim (8.) sind am Sonntag, 19 Uhr, beim TV Merchweiler (9.) zu Gast.

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