Störung Seit Wochen von der Außenwelt abgeschnitten

Merzig · Kein Fernsehen, kein Internet, jetzt auch noch kein Telefon. Laut Vodafone sind Tiefbauarbeiten nötig, um die Störung zu beseitigen.

 Telefonieren ist in vielen Haushalten in Mondorf und Silwingen zurzeit nicht möglich.

Telefonieren ist in vielen Haushalten in Mondorf und Silwingen zurzeit nicht möglich.

Foto: dpa/Marc Müller

Seit Wochen habe der ganze Stadtteil Mondorf kein Internet, klagte ein SZ-Leser der Redaktion. Der Fernseher zeige Störbild und auch das Telefon funktioniere nicht mehr. Warum? Darauf habe der Anbieter keine Antwort. In Mondorf und Silwingen gibt es seit dem 13. November Einschränkungen im Kabelglasfasernetz, bestätigt Vodafone auf Nachfrage der SZ. Betroffen sind demnach 148 Haushalte in Mondorf und Silwingen. Wie der Konzern auf Anfrage mitteilte, können die Bewohner kein TV-Signal mehr über das Vodafone-Kabelglasfasernetz empfangen, auch Internet und Festnetz-Telefonie sind gestört. „Unser technischer Dienstleister war bereits mehrfach vor Ort, um eine Lösung herbeizuführen. Bislang scheiterten alle Entstörversuche jedoch“, sagte der Pressesprecher des Unternehmens. Inzwischen haben die Fehleranalysen allerdings ergeben, dass für die Reparatur umfangreiche Tiefbauarbeiten notwendig sind. Diese seien nicht einfach zu bewerkstelligen, da diese Bauarbeiten mehrere unterschiedliche Bodenbeläge umfassen.

Die Genehmigungen und der Auftrag dafür wurden am Dienstag jedoch erteilt, wie der Pressesprecher weiter mitteilt. Die Bauarbeiten werden noch diese Woche beginnen. „Wir rechnen mit der Entstörung bis Ende dieser Woche – spätestens aber Anfang nächster Woche“, heißt es. Bis dahin bittet der Konzern die betroffenen Kabelkunden noch um etwas Geduld und entschuldigt sich für die vorübergehenden Unannehmlichkeiten. „Uns ist bewusst, dass es hier nicht nur um die Wiederherstellung eines zerstörten Kabelstranges geht, sondern um Kunden, die klare Kommunikationsbedürfnisse haben und den Anschluss an das Kabelglasfasernetz von Vodafone wünschen und benötigen“, sagte der Pressesprecher und versichert: „Wir setzen alles Menschenmögliche daran, dass die betroffenen Haushalte so schnell wie möglich wieder das Kabelfernsehen und das Breitband-Internet nutzen können.“

Für Entschädigungsansprüche verweist das Unternehmen auf die Kundenbetreuung. Die Höhe hänge vom jeweiligen Vertrag ab, als Faustregel im Festnetzbereich gelte: „Für jeden Tag, an dem das Netz länger als 24 Stunden nicht zur Verfügung steht, können die Kunden 1/30 des monatlichen Basispreises reduzieren.“

Für die Kreisstadt Merzig sei es nicht nachvollziehbar, warum das Telekommunikationsunternehmen bislang untätig blieb. „Betroffene Bürger, die Kontakt mit dem Dienstleistungsunternehmen aufgenommen haben, seien nicht über die Ursachen informiert worden und hätten lediglich tröstende Worte erhalten. In manchen Fällen sei bei Beschwerden von Kunden sogar der Telefonhörer einfach aufgelegt worden“, moniert die Stadt.

Von diesen Problemen in den beiden Merziger Ortsteilen habe die Kreisstadt erst am 3. Dezember erfahren und die Vodafone D2 GmbH, die das Netz der ehemaligen Kabel Deutschland übernommen hat, umgehend schriftlich über die Probleme informiert. „Dabei erwartet die Kreisstadt Merzig eine schnellstmögliche Behebung des Problems und bittet darum, auch Informationen zur Ursache der Störung zu erhalten“, heißt es aus dem Rathaus. Auf SZ-Nachfrage teilte der Pressesprecher mit, er könne die Vorwürfe nicht nachvollziehen. Er betonte, es sei der Job der Kundenbetreuer sich freundlich und professionell um die Kunden zu kümmern. „Wenn wir herausfinden, dass sich dieser Vorfall so ereignet hat, werden wir Maßnahmen ergreifen“, sagte der Vodafone-Pressesprecher. Der Mitarbeiter habe dann mit disziplinarischen Maßnahmen und einer Nachschulung zu rechnen.

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