Empfang in Schloss Bellevue Könige aus Saarhölzbach bei Bundespräsident Steinmeier

Saarhölzbach/Berlin · Insgesamt 40 Kinder und Jugendliche aus dem Bistum Trier reisen nach Berlin.

 Die Sternsinger Elias und Emil Becker sowie Lukas und Helena Kiefer auf ihrem Weg.

Die Sternsinger Elias und Emil Becker sowie Lukas und Helena Kiefer auf ihrem Weg.

Foto: Monica Becker

In ihre Vorfreude auf Berlin mischt sich mehr und mehr Anspannung. Kein Wunder – bringen die acht Sternsinger aus Saarhölzbach am kommenden Sonntag Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seiner Frau Elke Büdenbender den Segen. Ihre Verse kennen Elias und Emil Becker, Lukas und Helena Kiefer, Lukas, Laura und Fabian Oswald sowie Angelina Funk aus dem ff. Mit weiteren Sternsingern aus Neunkirchen haben die Kinder und Jugendlichen aus der Pfarrei St. Antonius die Aufgabe, das Bistum Trier vorzustellen – in einem Akrostichon. Die Textform, die darauf fußt, dass die  aufeinanderfolgenden Anfangsbuchstaben einen Satz bilden, stammt aus der Feder von Monica Becker, Mutter von Elias und Emil. „Im Deutschunterricht verwenden wir sehr oft diese Textform“, verrät die Grundschullehrerin, die neben Kerstin Kiefer die acht Saarhölzbacher auf ihrer Fahrt in die Bundeshauptstadt begleitet. Die Idee, das Bistum Trier nach Buchstaben vorzustellen, begeisterte die Jury bei der Ausschreibung des Kindermissionswerkes „Die Sternsinger“ aus Aachen „Wir haben ein Video über eine Minute und 30 Sekunden gedreht und es eingeschickt“, verrät die Lehrerin. Gegen Ende der Sommerferien erhielten die Saarhölzbacher Bescheid, dass sie in der engeren Auswahl waren, kurze Zeit später kam die Zusage. Bei einem Vortreffen Anfang Dezember übten die Kinder mit dem Kindermissionswerk Ablauf und Protokoll in der Bundeshauptstadt. „Sternsinger sind wir alle aus Leidenschaft – und besonders gerne besuchen wir ältere und kranke Menschen“, schwärmen die Saarhölzbacher von ihrer Passion. „Traditionell gehen wir in unseren Dörfern jedes Jahr am 6. Januar von Haus zu Haus, um den Segen an die Häuser zu schreiben.“

Und weiter: „Unwetter, wie beispielsweise Schnee, Glatteis und Regen halten uns nicht vom Sternsingen ab, denn wir wollen Jahr für Jahr ein Lächeln und den Segen Gottes zu den Menschen bringen.“

Minutiös ist der Empfang in Schloss Bellevue durchorganisiert, wie Monica Becker verrät. Nach einem Gottesdienst um neun Uhr in der Kirche St. Ansgar geht es zum Sitz des Staatsoberhauptes der Bundesrepublik im Spreeweg 1. Um zehn Uhr ist das Treffen vorgesehen. Nachdem der Segen an das große Portal geschrieben wurde, laden Frank-Walter Steinmeier und seine Frau die Mädchen und Jungen in das Schloss ein. „Rund 40 Sternsinger aus dem Bistum Trier sind dabei“, erzählt die Grundschullehrerin aus Saarhölzbach. Bei dieser Gelegenheit werden die Saarländer den Berlinern ihren Gastgebern einiges über das Bistum verraten – etwa dass es das älteste Bistum in Deutschland ist und seit April 2009 von Bischof Stephan Ackermann geleitet wird. Und dass Menschen aus aller Welt denn Trierer Dom besuchen, um die kostbare Reliquie, den heiligen Rock, das Gewand von Jesus Christus, zu sehen – und das Buchstabe für Buchstabe.

Es sind die beiden Jüngsten aus der Riege, der achtjährige Emil und die neunjährige Helena, die dem Bundespräsidenten die Spendendose hinhalten werden. Die wird Frank-Walter Steinmeier gewiss nicht ignorieren. „Wie wir erfahren haben, ist er bekannt für seine Spendenfreudigkeit“, sagt Becker. Doch nicht nur in dem Palast, wo so mancher Staatsgast empfangen worden ist, werden die Saarhölzbacher nach den Worten von Becker Einzug halten. „Das Bistum Trier hat uns ein großes Rahmenprogramm ermöglicht.“ So steht ein Besuch der saarländischen Landesvertretung auf dem Plan – der Segensgruß der Sternsinger eingeschlossen. Und der Bundestag wird ebenfalls besichtigt. „Neben all den Terminen haben wir auch Zeit zur freien Verfügung“, verrät Monica Becker.

Am Donnerstag stiegen die Saarländer bereits in den Zug, der sie in die Bundeshauptstadt brachte. Unmittelbar nach dem Empfang des Bundespräsidenten geht es Richtung Heimat. „Dann haben wir viel zu berichten“, sagt Monica Becker.

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