Nohn „Rutzcalli-Cirkus“ sorgt für gute Stimmung

NOHN · In Nohn unterhielten die Rutzebuhnen ihr Publikum mit schönen Tänzen, witzigen Büttenreden und spritzigen Liedern.

 Die „Garde Rot-Weiß“ bei ihrem Schautanz in der Nohner Fösend-Arena.

Die „Garde Rot-Weiß“ bei ihrem Schautanz in der Nohner Fösend-Arena.

Foto: Kurt Petry

Zur 47. Narren-Session schlug der „Rutzcalli-Cirkus“ im Nohner Bürgerhaus wieder seine Zelte auf und es steppte der Bär. Manege frei für Garden, Elferrat, Prinzenpaar Maria, die Prinzessin mit der scharfen Schere, und Prinz Mark aus dem Pfälzerland sowie Kinderprinzenpaar Pauline und Moritz. Und schon meldete sich Ortsvorsteher Reinhold Behr wie immer wortgewaltig und schlagfertig zu Wort. „Was die Politik nicht hinbekommt, habt ihr von den Rutzen-Buhnen hinbekommen: Grenzübergreifende erfolgreiche Zusammenarbeit, in dem ihr ein grenzübergreifendes Prinzenpaar inthronisiert habt. Dazu noch Pfälzer und Saarländer!“ Dass diese Zusammenarbeit klappt, könne man bei ihm selbst sehen: „Seit 44 Jahren arbeite ich hervorragend mit einer Pfälzerin zusammen.“

Doch das alles konnte das Prinzenpaar nicht davon abhalten, zu verkünden, dass sie bis Aschermittwoch hier in Nuhn das Sagen haben und dass bis zu diesem Zeitpunkt hier die Narretei zu herrschen hat. „Fös geckig heißt es jetzt in Nuhn seit 70 Jahr, wir regieren das schönste Dörfchen an der Saar!“ Wie meinte das Kinderprinzenpaar: „Jetzt wollen wir mit euch feiern außer Rand und Band, im schönen Nuhner Buhnenland!“

Akrobatisch, wie üblich in einem Zirkus, ging es dann los: Die beiden elfjährigen Mia und Leonard lösten erste Begeisterungsstürme aus. Kein Wunder, dass dieses Tanzpaar, das erst drei Jahre zusammen tanzt, in der vergangenen Session bei den Saarlandmeisterschaften der Saar-Karnevalisten den zweiten Platz in seiner Altersklasse belegen konnten. „Ein alter Haudegen“ in der Nohner Bütt erinnerte sich: „Wie die Zeit vergeht“. Er nahm sich überwiegend den Elferrat zur Brust. Und auch der Ortsvorsteher blieb nicht verschont, wie seine Erzählung „von einem Märchen aus dem letzten Jahr“ zeigte.

Dann hieß es Lachmuskeln entspannen, Augen auf: Denn es war sehenswert, wie 22 schlanke Beine der Nachwuchsgarde Blau-Weiß durch die Luft wirbelten und schließlich, wie seit drei Jahren, das Tanzmariechen Barbara über die Bühne schwebte.

Vater und Tochter waren hernach nicht immer einer Meinung. Ganz erstaunlich, was Norbert, der ständig in der Nohner Bütt zu Gast ist, und Hanna bei ihrem Büttendebüt so von sich gaben. Auf die Frage ihres Vaters „Können Lehrer eigentlich schwimmen?“ entgegnete die Tochter „Einerseits ja, sie sind ja hohl, und andererseits nein, sie sind nicht ganz dicht“. Die elf Mädels der Nachwuchsgarde des NCV glänzten mit ihren Showtanz „The Purge“ und dasNuhner-Männerballett brachte die RTL-Show „Lets Dance“ auf die Nohner Bühne: Der Saal stand Kopf.

Es musste eine Pause her. Nach dieser Erholung gleich wieder ein Augenschmaus mit dem Tanz der 16 graziösen Mädchen der Garde Rot-Weiß, unter denen auch die letztjährige Prinzessin Katja gesichtet wurde. Früher war alles besser und einfacher, meinte Martina, eine Frau, die mit der heutigen Welt nicht mehr so richtig klar kommt. Vor allem mit dem Internet; verrückt, was sie da so alles erlebte und nicht verstand.

Ein weiteres Tanzmariechen, und zwar Lisa-Marie, wirbelte dann sehr professionell über die Bühne und ließ die Herzen der Besucher höher schlagen. Sie hat schon etliche Auszeichnungen vom Verband Saarländischer Karnevalsvereine (VSK) erhalten und tanzt seit vielen Jahren solo auf der Nohner Narrenbühne und auch im Saarlandballett auf der großen Narrensitzung des VSK. „Wir Männer sind ohne hier zu prahlen, auf der Erde die Genialen“ stellte dann „de Biddinger“ fest. Winni ließ (fast) kein gutes Haar an den Frauen und an den „Urschelzern“! Na ja, mit den „Tenschderfern“ ging er etwas friedfertiger um.

Mit ihrem Schautanz „Halt einfach mal die Klappe“ ermahnte die Garde Rot-Weiß das Narrenvolk um Reduzierung des Wortschwalls. Annemarie und Hanna nahmen dann die vollbesetzte Rutzenbuhnen-Manege mit Gesangseinlagen und witzigen Pointen mit auf eine Nuhner Zeitreise. Das Männerballett stellte vor dem großen Finale mit ihrem zweiten Auftritt mit ihrem Indianer-Tanz das Leben im Indianerdorf Nuhn vor und rief orkanartigen Beifall hervor.

Und als schließlich Zirkusdirektor Helmut Kiefer die Rutzcalli-Manege räumen ließ, riefen die Nuhner-Gecken wie auch die anwesenden Gäste der Karnevalsvereine aus Schwemlingen und Menningen ein letztes Mal: „Fös Geckig“.

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