Mettlach Der Gewerkschaft die Treue gehalten
Mettlach · Die IG BCE-Ortsgruppe Mettlach hatte zu einem Familienabend eingeladen und ehrte dabei langjährige Mitglieder.
„In der heutigen Zeit ist es nicht selbstverständlich, Mitglied einer Gewerkschaft zu sein“, sagte Vorsitzender Franz-Josef Zender von der IGBCE-Ortsgruppe Mettlach. „Von daher freue ich mich, heute Abend etliche Jubilarinnen und Jubilare für treue Mitgliedschaften innerhalb unseres Familienabends ehren zu können.“, begrüßte er zahlreiche Mitglieder beim traditionellen Familienabend. Ehrengast war Detlev Uthe vom Bezirk Saarbrücken. „In diesem Kreise möchten wir heute einige gesellige Stunden verbringen und uns an alte Zeiten erinnern“, ergänzte Zender, der allen dankte, dass sie der Gewerkschaft über diese langen Jahre die Treue gehalten haben. „Ihr seid wichtiger Bestandteil der Gewerkschaft, habt für viele Sachen gekämpft, von denen jetzt die jüngeren Kolleginnen und Kollegen profitieren. Ihr habt auch eure Überzeugung für die Gewerkschaft weiter gegeben an die nächste Generation“, ergänzte Zender.
Stolz sei die Ortsgruppe immer wieder auf die Mitglieder, die beim Eintritt in die Rente in der Gewerkschaft bleiben. Was mit Überzeugung und Kampfgeist aufgebaut wurde, gelte es zu erhalten. Darum müssten auch alle Beschäftigten Mitglied einer Gewerkschaft sein. Denn nur gemeinsam sei man stark und könne etwas bewegen. Der Vorsitzende machte auch einen Abstecher in die aktuelle Politik. Die Bundesregierung, die nach den Denkzettel-Wahlergebnissen in Bayern und Hessen hoffentlich wach wird und mit Selbstbeweihräucherung aufhört, sollte tun, wofür sie gewählt worden sind, nämlich was schaffen. „Wir Arbeitnehmerinnen und –nehmer haben durch unsere Arbeitskraft diesen Wohlstand mit erwirtschaftet. Von daher sollte es keine Zweiklassengesellschaft geben. Wenn es aber im Alter heißt, Rente oder Pension, dann werden bei der Auszahlung der Geldbeträge diese in erheblichem Maße unterschiedlich sein“, betonte Zender. Er sei sich sicher, dass Politiker, die nie eine Rente erhalten werden und dann darüber entscheiden sollen, die Realität zur Basis verloren haben. Ziel muss es sein, dass die Rente für ein gutes Leben im Alter reicht. Es gilt also eine Rentenreform auf den Weg zu bringen, von der unsere Nachfahren noch profitieren.
Gewerkschaftssekretär Uthe nannte die Mettlacher Ortsgruppe eine besondere, weil es hier gelebte Solidarität und Gemeinschaft gebe. Die Situation des Strukturwandels im Bergbau war ebenso ein Thema wie die Energiewende, die seitens der Gewerkschaft mit Augenmaß angestrebt werden sollte. Trotz Schließung der Gruben und Zechen werde weiter Kohle benötigt, um die Kraftwerke zu bedienen. Sie werde über tausende Kilometer aus Südafrika, Australien oder Kolumbien bis an die Saar geschafft. Da frage man sich über die Sinnhaftigkeit unter dem Aspekt des CO2-Ausstosses.
Jetzt sei der Ausstieg aus der Braunkohle geplant.Doch vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung seien Braun- und Steinkohlekraftwerke als Brückentechnologie notwendig. Wichtig sei es, sich als Bürger und vor allem als Gewerkschafter mit diesen Themen auseinander zusetzen.
Vorstandsmitglied Karin Stadelmann erinnerte die Jubilare an die Zeiten, in denen sie der Gewerkschaft beigetreten waren. Die Jubilare, die 60 Jahre Mitglieder sind, kamen zur IG BCE als in Deutschland das Gesetz zur Gleichberechtigung von Mann und Frau in Kraft getreten war. In Straßburg konstituierte sich das Europäische Parlament, der Bundestag beschloss die Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen.
Vor 50 Jahren wurde die Zollunion durch die sechs EG-Staaten geschaffen. Rudi Dutschke wurde in Berlin durch Schüsse schwer verletzt, in der Bundesrepublik wurde die Mehrwertsteuer eingeführt. Vor 40 Jahren lief in Emden der letzte VW vom Band. Der Pole Karel Wojtyla wurde zum Papst gewählt. Die IG Metall kämpfte für die 35-Stunden-Woche. Vor 25 Jahren, wurde Henry Maske Boxweltmeister, Steffi Graf gewann zum fünften Mal das Tennisturnier von Wimbledon.
