Leserbrief Kein Dialog mit den Bürgern

Zu „Rat bringt Cloef-Projekt auf den Weg“, SZ vom 17. Dezember

 Die Saarschleife soll touristisch mehr erschlossen werden.

Die Saarschleife soll touristisch mehr erschlossen werden.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Ich bin gelegentlicher Leser der SZ und finde, dass dieser Artikel, deutlicher als die Ratsabstimmung, die Bedenken und unterschiedlichen Standpunkte zu diesen Projekten aufzeigt. Es geht um nicht mehr und weniger als eine komplette Neugestaltung und -ausrichtung des Cloef-Umfeldes. Einem Projekt dieser Tragweite hätte sicher vor der Ratsabstimmung über die Bebauungsplan-Änderung eine umfangreiche Informationsveranstaltung für die Orscholzer/Mettlacher Bevölkerung mit Ideenfindung (Brainstorming) im Atrium gut getan.

So kommt zu Recht der Verdacht auf, dass der Dialog mit den Bürgern bewusst nicht intensiviert wurde, weil hauptsächlich die Vorstellungen der Investoren, nicht die der Bürger, Gehör finden bei Bürgermeister und Ratsmitgliedern. Dieser Verdacht wird verstärkt durch eine Veröffentlichung unter der Rubrik „Business News“ auf der Seite 2 und 3 in dem IHK-Heft „SaarWirtschaft“, Ausgabe 12/18, wo dieses Projekt mit bis zu 60 Naturhotelzimmern und dem Hotel in Rundbauweise schon beworben wird.

Die Aussage des CDU-Fraktionsvorsitzenden Michael Thieser, dass es bei der bisherigen Abstimmung nicht um eine Entscheidung über die privaten Bauvorhaben sondern nur um eine grundsätzliche Nutzungsänderung des Bereiches (Bauleitplan) geht, lässt ja noch Raum für die Bürgererwartung auf Dialog und Mitwirkung bei der Neugestaltung des Cloef-Umfelds.

Hier einige Ideen eines Orscholzer Bürgers: Man vergleiche das Spielplatzprojekt der eak in Orscholz mit dem generationsübergreifenden Kinderspielplatz der Gemeinde Grän. Hier handelt es sich um den vielleicht schönsten Spielplatz in Tirol. Ein Musterprojekt für 270 000 Euro Gesamtkosten – übrigens mit freiem Eintritt! Ein Vergleich dieser Art würde die Mettlacher Ratsmitglieder sicher in eine bessere Verhandlungsposition bringen und Fehlentscheidungen bezüglich des Spielplatzes unwahrscheinlicher machen. Eine Gemeinde die so viele Parkplätze bauen kann, müsste auch einen ansprechenden Spielplatz stemmen können. Zum Glamping-Hotel: Die Ratsmitglieder mögen doch ernsthaft in Erwägung ziehen, das Gelände für die bis zu 60 Clamping-Einheiten nur zu verpachten mit dem Ziel, diesen Orscholzer Schatz für spätere Generationen im Gemeinde-Eigentum zu erhalten. Der Grund und Boden für die Hotelzentrale könnte verkauft werden; wie schon vor Jahren angedacht.

Zum Waldparkplatz: Auch ein Rückbau des bestehenden Waldparkplatzes könnte sicher gemeinsam mit den Bürgern überdacht beziehungsweise sinnvoll umgestaltet werden mit Nutzeffekt für Gruppen und Behinderte. Ich als Orscholzer Bürger wäre bereit, eines meiner Felder bei Erhaltung des Platzes für Ausgleichsbepflanzung an die Gemeinde abzutreten – in Erwartung auf nicht taube Ohren bei Bürgermeister und Ratsmitgliedern im Interesse unserer Heimat.

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