Wembley-Tor Mettlach verliert durch „Wembley-Tor“

Mettlach · Fußball-Saarlandligist SV Mettlach hat am vergangenen Freitag in seinem Auswärtsspiel beim SC Friedrichsthal vor rund 180 Zuschauern eine 0:1 (0:0)-Niederlage kassiert. Das spielentscheidende Tor der Gastgeber in der 56. Spielminute war dabei heftig umstritten.

Die 56. Minute in der Saartlandliga-Partie zwischen dem SC Friedrichsthal und dem SV Mettlach: Friedrichsthals: Daniel Reinhardt zieht aus etwas mehr als 20 Metern ab. Die Kugel springt von der Unterkante der Latte auf den Boden. Ob das Leder vor, auf oder hinter der Torlinie aufkommt, ist – wie beim legendären Wembley-Tor im Finale der Weltmeisterschaft 1966 zwischen England und Deutschland – kaum zu erkennen.

Wie schon damals in London entscheidet auch am Freitag in Friedrichsthal der Unparteiische Vincent Becker nach Rücksprache mit seinem Linienrichter auf Tor. Und wie schon bei der WM 1966 gab es auch am Freitag viele Diskussionen rund um den Treffer.

SCF-Trainer Andreas Fellhauer hatte den Ball im Tor gesehen. Mettlachs Übungsleiter Christoph Gläsner war da anderer Meinung. „Fellhauer und der Linienrichter haben den Ball hinter der Linie gesehen, sonst aber keiner“, erklärte der 51-Jährige. „Ich selbst habe es nicht genau gesehen. Meine Auswechselspieler, die sich hinter dem Tor aufgewärmt haben, und viele Zuschauer haben mir gesagt, dass die Kugel nicht drin gewesen sei.“

Trotz des umstrittenen Siegtreffers war der Erfolg der Gastgeber aufgrund der größeren Spielanteile und der Mehrzahl an Torchancen aber nicht unverdient. Dies musste auch Gläsner zugeben. „Allerdings hat meine dezimierte Mannschaft dem Gegner das Leben sehr schwer gemacht. Vielleicht hätten wir aufgrund dieser Tatsache einen Punkt verdient gehabt“, meinte der Übungsleiter.

Gläsner musste am Freitag nämlich quasi mit dem letzten Aufgebot antreten. Mit Andreas Becker (beruflich verhindert), Thomas Will (privat verhindert), Artur Kruser (Rückenprobleme), Benjamin Kremer (Bänderverletzung), Daniel Schmidt (Fuß-Blessur) und Patrick Heinz (muskuläre Probleme im Oberschenkel) standen dem Coach gleich sechs Stammkräfte nicht zur Verfügung.

Auf der Bank saßen mit Ersatztorwart Firat Simsek, Mittelfeldspieler Christopher Thurn und Angreifer Marco Schmidt ausnahmslos Spieler, die bislang noch nie in der Saarlandliga zum Einsatz gekommen waren.

Trotz der Niederlage verbesserte sich Mettlach übrigens um einen Platz in der Tabelle. Der Grund: Der punkgleiche SC Halberg Brebach verlor mit 0:2 bei der FSG Ottweiler-Steinbach und hat dadurch nun die schlechtere Tordifferenz gegenüber dem SV. Mettlach verbesserte sich auf Rang neun. Brebach rutschte dagegen vom neunten auf den elften Platz ab. Zwischen dem SVM und dem SC Halberg liegt nun noch die FSG Bous, die ebenfalls elf Punkte auf dem Konto hat.

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