Schloss Weiter Rätselraten um Verkauf von Ziegelberg

Mettlach · Über das Ergebnis der Beratungen schweigt sich Bürgermeister Daniel Kiefer aus. Die Diskussion über Schloss Ziegelberg stünde am Anfang.

 Schloss Ziegelberg wurde 1878 als Wohnhaus im französischen Stil errichtet, 1939 erwarb es die Gemeinde Mettlach. Nach dem Umzug des Keramikmuseums wurde das Restaurant erweitert.

Schloss Ziegelberg wurde 1878 als Wohnhaus im französischen Stil errichtet, 1939 erwarb es die Gemeinde Mettlach. Nach dem Umzug des Keramikmuseums wurde das Restaurant erweitert.

Foto: BeckerBredel

Wird Schloss Ziegelberg in Mettlach verkauft oder nicht?: Mit dieser Frage hatte sich der Hauptausschuss des Mettlacher Gemeinderates am Dienstag in seiner Sitzung hinter verschlossenen Türen beschäftigt. Und das Ergebnis soll nach Worten von Mettlachs Bürgermeister Daniel Kiefer zunächst noch geheim bleiben. „Ich bitte um Verständnis, dass ich keine Aussage mache. Die Diskussion war nichts als eine Anfangsberatung“, begründete er gestern auf SZ-Anfrage seine Verschwiegenheit. Aus nichtöffentlichen Sitzungen wolle er auch keine Ergebnisse preisgeben. Nur so viel verriet er: „Es ist auch keine Entscheidung getroffen worden, nichts final beschlossen worden.“ Die Anfangsberatung diene als Grundlage für weitere Erörterungen, die jederzeit in eine andere Meinung umschlagen könnten. Von einem abschließenden Beschluss sei man noch weit entfernt. Bereits vor der Sitzung hatte Joachim Badelt für die Freien Wähler Mettlach (FBM) einen Verkauf abgelehnt. Statt sich von dem Anwesen zu trennen, sollte die Gemeinde es touristisch nutzen, lautete seine Forderung.

Gerüchten zu folge soll eine Mehrheit des Hauptausschusses nicht abgeneigt sein, das Anwesen zu veräußern, das die Gemeinde 1939 erstanden hatte. Derweil macht in Mettlach eine mögliche Veräußerung des Gebäudes von 1878 die Runde, ist längst zum Dorfgespräch geworden – mit kritischen Stimmen. „Man kann Tafelsilber nur einmal veräußern, dann geht es nimmermehr.“ Von Plattwalzen eines Mettlacher Kulturgutes ist die Rede. Auch Spekulationen schießen ins Kraut: „Wer weiß, wer das kauft und was der dann mit dem Anwesen macht.“ „Und bleibt nach einem Verkauf der Park offen?“, lautet eine weitere bange Frage. Trotz der Versicherung von Ortsvorsteher Heiner Thul bleiben Zweifel. Thul, Mitglied des Gemeinderates, der aber nicht im Hauptausschuss sitzt, hatte auf SZ-Anfrage vor der Sitzung gesagt: „Meine persönliche Meinung: Ich bin mir sicher, wenn es jemals zu einem Verkauf kommen sollte, dass es nur dann eine Mehrheit im Gemeinderat dafür gibt, wenn das Tor zum Park offen bleibt.“

Andere wiederum zeigen Verständnis für die Überlegungen. Die Gemeinde sei finanziell am Brett, da könne sie sich kein Schloss mehr leisten. Sie pflichten Bürgermeister Daniel Kiefer bei. Er hatte vor der Sitzung des Hauptausschusses auf SZ-Anfrage auf ein Gutachten aus dem Jahre 1911 verwiesen. Es hatte der Gemeinde Mettlach empfohlen, sich von Immobilien mit negativem Deckungsgrad zu trennen, es sei denn, sie sind zur primären Aufgabenerfüllung notwendig. Alles andere wäre Luxus, den sich überschuldete Kommunen schlichtweg nicht leisten können.

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