Hausfrauennacht Wo Neandertaler die Damenwelt entzücken

Von Ute Keil · Mit der Hausfrauennacht hatten Jörg Hupperich und seine Feuerwehrkameraden in Tünsdorf wieder voll ins Schwarze getroffen.

 Eine Halle voller Hausfrauen in Tünsdorf: Der Auftritt des Saarhölzbacher Männerballetts begeisterte die Damen.

Eine Halle voller Hausfrauen in Tünsdorf: Der Auftritt des Saarhölzbacher Männerballetts begeisterte die Damen.

Foto: Werner Krewer

Das Begeisterungsgeschrei in der Tünsdorfer Mehrzweckhalle war ohrenbetäubend. Dabei hatte der nun schon fast traditionelle Hausfrauenball gerade erst angefangen. Ausgelöst wurden die Hochrufe von einer Gruppe wilder Neandertaler, die aus dem fernen Saarhölzbach angereist waren.

Fast 600 Frauen bevölkerten den Saal. Was 2011 als bescheidenes Hausfrauenfrühstück begonnen hatte, initiiert vom damaligen Karnevalsprinzen Jörg Hupperich, ist heute zu einer Veranstaltung herangewachsen, die Frauen aus dem ganzen Saarland, aus Luxemburg und Frankreich nach Tünsdorf lockt.

Das Programm kann sich aber auch wirklich sehen lassen. Organisiert von der örtlichen Feuerwehr und von zahlreichen Sponsoren großzügig unterstützt, hatten die Veranstalter auch dieses Mal weder Mühen noch Kosten gescheut, um großartige Events auf die Beine zu stellen.

Mit Besen und Schrubber bewaffnet, kamen als „Putzis“ die aus dem saarländischen Fernsehen wohl bekannten Revo-Boys. Aus Berlin war Danilo Marder angereist, ein großartiger Artist, der mit Stangen, Tüchern und seinem durchtrainierten Körper wahre Wunder vollbrachte. Auch Jim und John, die Gebrüder „Bühnenfeger“, sind international bekannt, sammeln Meistertitel und verzaubern das Publikum mit ihren akrobatischen Fähigkeiten. Manche Übungen sehen so aus, als würden zwei Körper von einem Geist regiert. Wen wundert es, dass in der Halle neben Hoch- und Jubelrufen auch schmachtende Seufzer zu hören waren.

„Das ist der reine Wahnsinn! So etwas habe ich noch nie gesehen“, schwärmte Vanessa aus St. Ingbert. Sie war zum zweiten Mal bei dieser Veranstaltung und will ganz gewiss im nächsten Jahr wiederkommen.

Als man dachte, die Euphorie in der Halle könne nicht noch größer werden, kam als I-Pünktchen noch ein musikalisches Highlight hinzu: Harry Rose, das aus Düsseldorf stammende Freddy-Mercury-Double, Frontmann der Queen-Revival-Band, seilte sich kurzerhand aus einer Tournee ab und eilte nach Tünsdorf. Die Damen dankten es ihm mit frenetischem Applaus.

„Ich bin seit über 23 Jahren Gesangslehrer. Dank dieser jahrzehntelangen Erfahrung, kann ich Euch besonders effektiv beim Entdecken eurer eigenen Stimme helfen. Ich selbst habe einen Background in klassischer Gesangs- und Klavierausbildung. Meine Gesangsausbildung begann ich 1984 im Alter von 20 Jahren und wurde über sieben Jahre von einem klassischen italienischen Tenor unterrichtet“, sagte Rose einmal über sich selbst.

Noch lange nach Programmende kochte in einem Umkreis von mehreren Metern um die Halle die Luft – ein wahrhaftig gelungener Abend. Auf eine Wiederholung hoffen die Hausfrauen im kommenden Jahr. Für das Event dürfte sich Tausendsassa Jörg Hupperich sicherlich wieder einige Bonbons einfallen lassen.

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