Kappensitzung Ein (T)Raumschiff voller Narretei

BESCH/NENNIG · Im Vereinshaus Nennig feierte der Bescher-Carneval-Club seine Kappensitzung. Für das Volk brannte man ein närrisches Feuerwerk ab.

 Die Minigarde begeisterte mit ihrem Tanz „101 Dalmatiner“ die Zuschauer.

Die Minigarde begeisterte mit ihrem Tanz „101 Dalmatiner“ die Zuschauer.

Foto: Kurt Petry

Auch diese Narrensession, was die Hallenveranstaltungen anbelangt, muss der Bescher-Carneval-Club mangels eigener Halle erneut im Exil verbringen. Doch nichts desto trotz: Auch im Exil im Nenniger Vereinshaus ließ es sich feiern – und wie.

Nicht im Traum, sondern mit großem Getöse ist das „(T)Raumschiff” des BCC unter dem Kommando von Paul Schweitzer von der Basisstation im Bürgerhaus Nennig zu einem närrischen Rundflug durchs Weltall gestartet, um (vielleicht) im nächsten Jahr im eigenen Veranstaltungshaus in Besch zu landen. Und der BCC brannte mit Tänzen, Büttenreden und Sketchen ein Feuerwerk der guten Laune im zur Raumstation umfunktionierten Nenniger Bürgerhaus ab. Gleich nach dem Start meldete der Raumschiffkommandant: „Besch, wir haben ein Problem.“ Und im Saal stellte man sich verdutzt die Frage, „Besch – und dann nur ein Problem??“

Die Kinderprinzessinnen Lyn und Zoé von jenseits der Mosel „standen Hand in Hand, als Luxemburger hier im Land“. Sie gaben die Parole aus: „Ab jetzt beginnt der Frohsinn hier. Wer das nicht will – da ist die Tür!“ Und auch das „nachinthronisierte“ Prinzenpaar Prinz Wladimir I. und ihre Lieblichkeit Prinzessin Svenja I. schlugen in diese Kerbe. Beide „Neuperler“ sind spontan und völlig überraschend Prinzenpaar geworden, um, wie sie den Narren zuriefen, tollen Bescher Karneval zu machen. „Wir lassen heut hier raus die Sau – Besch Helau“ !!

Nachdem der (T)Raumschiff-Kommandant Paul im Namen seiner sechsköpfigen weiblichen Crew (elf konnten nicht mit, da die Raumkapizität des Schiffes dies nicht erlaubte) das Narrenvolk und einige Gäste, u.a. auch das Nohner Prinzenpaar und einiges an „Prominenz“ begrüßt hatte, und die Prinzengarde bei ihrem ersten Tanz die schlanken Beine durch die Luft wirbelte, waren die Filmemacher in Perl unterwegs – ein toller Einstieg ins Bütten- und Sketchgequassel, der den vier Akteuren mit ihrem Filmsketch gelungen war. Sehr zur Freude auch des Kommandanten des Gemeinde-(T)Raumschiffes wurde auch Perls Bürgermeister Ralf Uhlenbruch im Saal gesichtet. Er wollte sich sicherlich informieren, was bei der Konkurrenz im BCC-Schiff so alles abgeht und anders ist als im kommunalen Traumschiff.

Die 16 Minigardisten mit ihrem „101 Dalmatiner“-Tanz sowie die 14-köpfige Kindergarde des BCC als „Cheerleader“ stellten sich sehr gekonnt vor, und auch die „Barbies“ der Jugendgarde des BCC konnte begeistern; wie stellte (T)Raumschiffkommandant Schweizer treffend fest: „Großes entsteht immer mit Kleinen“. Was sich dann auch sofort wieder beim Sketch „Neutralisationsmaschine“ der fünf Nachwuchs-Büttenstars Benedikt, Josue, Max, Emily und Chiara bewahrheitete; eine Wahnsinnsnummer, die Dr. Wunderlich mit seiner Maschine und seinen Patienten abzog. Zwischendrin hatten die Besoffenen der neuen Drumband des BCC Gelegenheit, das Narrenvolk in Wallungen zu bringen. Als Erziehungsratgeber wussten die Helimütter von einigen Problemen mit ihren Kindern und der Schule zu berichten.

Die Juniorengarde des BCC eröffnete dann sehr schwungvoll den zweiten Teil der obermoselländischen (T)Raumschiff-Sitzung. Und schwungvoll ging es dann auch Schlag auf Schlag von Höhepunkt zu Höhepunkt. Seniorenheim-Bewohnerin Jutta hatte so etliche Geschichten aus dem Bescher Heimauf Lager. Morgens zieht sie zuerst ihr Korsett an, damit „Datlei“ nicht der Erdanziehung zum Opfer fällt. Sie ist der Schwarm der männlichen Heimbewohner, sie hängen an ihr, wie die Bienen am Honig.

Und der absolute Büttenreden-Höhepunkt kam ja erst noch: de „Jääb vun der Gemeinde“. Er hatte sich auf die Stellenausschreibung in Perl beworben und wurde auch prompt als Fahrer des Bürgermeisters eingestellt. Mit dem Ralf, das ginge ja noch, sagte er. Aber mit den anderen, naja. Überhaupt, was man so alles bei der Gemeinde erleben könne: einfach toll und kurios. Die Narren in der Raumstation in Nennig waren begeistert (ob die bei der Gemeindeverwaltung es ebenfalls waren, bleibt dahingestellt). Auch einige Nicht-Verwaltungsangehörige bekamen ihr Fett ab. Jääb bezweifelte etwa, dass der erste Spatenstich für das Bürgerhaus Besch vor dem zehnjährigen Bestehen des Berliner Flughafens erfolgt.

Und dann gleich weitere tänzerische Höhepunkte : die Bett (Bed) Boys aus dem Spitzbubenland rockten „Beinhart wie en Rocker“ die Bühne; Zugabe, Zugabe trotz Schweißausbrüchen bei den „älteren Herren“ aus Sinz! Oder die Männer von Heidis Tote Hosen, die als Astronauten aus dem (T)Raumschiff direkt auf der Obermoselbühne Nennig landeten.

Und nicht zu vergessen auch noch eine „Weltpremiere“: Die Mitglieder der BCC-Drumband, unterstützt von Jutta Weber, stellten das neue Vereinslied des BCC vor: „In Besch da sind die Narren los“, und das  Volk unterhalb der Bühne sang den Refrain kräftig mit.

 Heidis-Tote-Hosen-Astronauten im Landeanflug. Foto: Kurt Petry

Heidis-Tote-Hosen-Astronauten im Landeanflug. Foto: Kurt Petry

Foto: Kurt Petry

Ehe es dann nach fünfstündigem kurzweiligem und lachmuskelstrapaziertem Programm endgültig zu Ende ging, heizte die Prinzengarde mit ihrem tollen Showtanz „Reise durch die Galaxie“ nochmals gehörig ein.

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