Hellendorf Weihnachtsmarkt spielte 750 Euro für den guten Zweck ein

PERL-HELLENDORF · Der Sonnenhof in Perl-Hellendorf veranstaltet alle zwei Jahre in der Adventszeit einen Weihnachtsmarkt, dessen Erlös die Inhaber Michael Hensgen und Nicole Stockemer immer einem guten Zweck zukommen lassen.

 Spendenübergabe von Nicole Stockemer und Michael Hensgen (r.) an die ehrenamtlichen Helfer des Freundeskreises „Ziegen für Lwala“; v.l.: Karin Kierst, Berthold Zehren, Ingbert Dawen, Dietrich Sieren, Hiltrud Sieren.

Spendenübergabe von Nicole Stockemer und Michael Hensgen (r.) an die ehrenamtlichen Helfer des Freundeskreises „Ziegen für Lwala“; v.l.: Karin Kierst, Berthold Zehren, Ingbert Dawen, Dietrich Sieren, Hiltrud Sieren.

Foto: Kurt Petry

Im vergangenen Jahre nun kamen 750 Euro für den Freundeskreis Ziegen für Lwala heraus. Trotz des total verregneten und stürmischen  Weihnachtsmarkt-Wochenendes im Dezember kam immerhin eine Spendensumme von 750 Euro zusammen, die die beiden Sonnenhof-Inhaber nun an Ingbert Dawen und einige ehrenamtliche Helfer des Freundeskreises „Ziegen für Lwala“ überreichten.

Nicole Stockemer und Michael Hensgen vom Sonnenhof in Hellendorf haben nach eigenem Bekunden „ein offenes Ohr und immer ein Herz für Hilfsorganisationen“, denn auch während des Jahres führen sie immer wieder verschiedene Aktionen für einen guten Zweck durch. Unter anderem bieten sie dauerhaft schöne Vogelhäuschen an, die reißenden Absatz finden.

Die ehrenamtlichen Helfer des Freundeskreises „Ziegen für Lwala“ unterhalten seit 2015 verschiedene Projekte in Uganda, womit sie die bedürftige Bevölkerung direkt vor Ort und ohne „Umwege“ unterstützen. Während in der Vergangenheit besonders das Ziegenprojekt im Vordergrund der Hilfe stand, womit bedürftige Witwen unterstützt werden, wird man sich nun Schulpatenschaften widmen, um Mädchen eine Schulbildung zu ermöglichen, und schwerpunktmäßig um den Bau und die Renovierung von Schulen kümmern. „Eine große Zukunft sehen wir in der Bildung der jungen Generation, deshalb haben sich die Helfer vorgenommen, in die Bildung und Ausbildung der Menschen vor Ort zu investieren“, sagte Ingbert Dawen, Gründer des Projektes.

Bereits im vergangenen Jahr wurden zwei Schulen saniert und eine neu gebaut. Dawen: „Hier packen alle an“. Die ehrenamtlichen Helfer, die einheimische Bevölkerung und selbst der örtliche Pfarrer arbeiten Hand in Hand.

Mit dem Bau weiterer Schulen und Regenwasserspeichern wird man in diesem Jahre die Hilfe in Lwala fortsetzen. Bildung und Ausbildung seien die Voraussetzungen für ein selbständiges, unabhängiges und eigenverantwortliches Leben der Kinder und Jugendlichen in Lwala, erklärte Dawen. Der Serriger war von August 2014 bis Februar 2015 in Lwala/Uganda, um als Bauleiter für die Organisation Cap-Anamur das Krankenhaus zu sanierte und die Infrastruktur zu verbessern. „Wieder zurück zu Hause“, so Dawen, „war es mir ein Bedürfnis, den Menschen, die ich während meiner Zeit in Lwala kennen und lieben gelernt habe, zu helfen“. Deshalb hat er mit Father Denis, dem örtlichen Priester in Lwala, im September 2017 das Projekt „Ziegen für Lwala“ ins Leben gerufen. Zur Zeit sind einige ehrenamtliche Helfer des Freundeskreises wieder nach Uganda gereist, um ihre Projekte zu überwachen und weiter auszubauen. Auch Dawen wird Ende Januar wieder nach Lwala fliegen, um zu helfen.

Da Father Denis, Mitbegründer des Hilfsprojektes, aus Lwala abberufen und versetzt wurde und ein neuer Priester jetzt dort tätig ist, will Dawen alles daran setzen, den neuen Geistlichen ebenfalls für das Projekt und die Mitarbeit zu gewinnen und in Lwala ein Ansprechteam aus dem Priester und den Leitern der beiden Schulen (dort werden Jungen und Mädchen noch in getrennten Schulen unterrichtet) zu bilden, um die Organisation der Hilfsmaßnahmen vor Ort auf mehrere Schultern zu verteilen. Auch solle dieses Team dem Freundeskreis in Serrig konkrete Vorschläge für Hilfsmaßnahmen unterbreiten.

„Afrika, das ist für mich eine Frage der Menschlichkeit. Hier darf Hilfe nicht mit Almosen verwechselt werden“, sagte Dawen. „Wir verschenken keine Fische, sondern wir bringen den Menschen vor Ort das Angeln bei“. Diese Philosophie und die Entwicklungshilfe des Freundeskreises „Ziegen für Lwala“ stellt Dawen gerne in Schulen und Kindergärten vor. „Es ist sehr interessant zu beobachten, wie unsere Kinder reagieren, wenn ich Ihnen erzähle und Bilder und Filme zeige, wie die Kinder dort in Lwala/Uganda leben“. Alle Spenden kommen zu 100 Prozent bei den Bedürftigen an, versicherte er. Betriebs-, Verwaltungs- und Reisekosten werden von den Mitgliedern aus eigenen Mitteln bezahlt.

Wer spenden oder mehr über das Projekt und die Arbeit des Freundeskreises erfahren möchte, wird unter www.ziegen-fuer-lwala.org fündig.

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