Sinz Segen gespendet und Spenden gesammelt

Sinz · Rund um den Dreikönigstag sind traditionell die Sternsinger unterwegs. Auch in Sinz wurde gesungen und gesammelt.

 Die Sternsinger waren auch in Sinz sehr engagiert bei ihrer „Arbeit“.

Die Sternsinger waren auch in Sinz sehr engagiert bei ihrer „Arbeit“.

Foto: Kurt Petry

Es war kalt am Sonntagmorgen, dem Dreikönigstag, aber wenigstens gab es keinen Dauerregen wie in den Vortagen. Und so zogen sie dann los, die zehn Sternsinger der Pfarrei St. Dionysius in Sinz, um nach altem christlichem Brauch auf den Spuren der Heiligen Drei Könige von Haus zu Haus durch den Ort zu ziehen, Ihre Mission: bei den Bewohnern um eine Gabe für die Hilfsorganisation des Kindermissionswerkes „Die Sternsinger“ bitten und gleichzeitig den Segen über die Häuser und Bewohner stiften.

Dort, wo die Sternsinger empfangen wurden, ist für das Jahr 2019 das Kreidezeichen „20*C+M+B+19“ ( „Christus Mansionem Benedicta“ – „Christus segne dieses Haus“) über den Haustüren zu sehen. So wie sie taten es am vergangenen Wochenende hunderte Jungen und Mädchen im gesamten Landkreis, die sich auch von den Wetterunbilden nicht abschrecken lassen, um sich in den Dienst einer wirklich guten Sache zu stellen.

Die Aktion der Sternsinger gibt es deutschlandweit seit 1959. Mehr als eine Milliarde Euro wurden seither gesammelt, rund 72 000 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der Sternsinger-Aktion im vergangenen Jahre hatten die mehr als 300 000 teilnehmenden Mädchen und Jungen aus den Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten der Bundesrepublik exakt 48 757 762,23 Euro gesammelt und damit ein neues Rekordergebnis erzielt. Der bisherige Rekord war mit 47,6 Millionen Euro bei der Aktion im Jahre 2005 erreicht worden. Weltweit ist die Sternsinger-Aktion damit die größte Hilfs-Initiative von Kindern für Kinder.

In diesem Jahre steht die Aktion unter dem Motto „Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit“. Kinder mit Behinderungen stehen dabei im Mittelpunkt. Weltweit sind schätzungsweise 165 Millionen Mädchen und Jungen geistig und körperlich beeinträchtigt. Laut staatlichen Angaben haben rund sieben Prozent aller peruanischen Kinder und Jugendliche eine Behinderung. Zum Schutz von Kindern mit Behinderungen hat auch Peru wichtige UN-Konventionen unterzeichnet; mit der Umsetzung dieser Konventionen tat und tut sich das Land jedoch schwer. Erst nach erheblichem Einsatz der Zivilgesellschaft und Verbänden erfolgte im Jahre 2012 eine Überarbeitung der nationalen peruanischen Gesetzgebung zur besseren Umsetzung der Konventionen und eine erste statistische Erhebung zur Situation von Menschen mit Behinderungen. Sie legte viele Mängel offen, zum Beispiel, dass nur wenige Kinder mit Behinderungen Zugang zum Schulsystem haben und nur ein Prozent der Schulen in Peru für Kinder mit körperlicher Behinderung zugänglich sind. Auch wenn sich die schulische Situation seitdem verbessert hat, haben Kinder mit Behinderung vor allem in ländlichen Regionen kaum oder keine Möglichkeit, eine Schule zu besuchen und angemessen gefördert zu werden.

Um Kindern mit Behinderung aus besonders armen und vernachlässigten Verhältnissen in Peru beizustehen und ihre Rechte zu stärken, haben Projektpartner des Kindermissionswerkes „Die Sternsinger“ auf dem Land wie auch in vielen Städten in Peru vielfältige Förderprogramme entwickelt. Diese umfassen Frühförderung, Rehabilitation und Physiotherapie, Initiativen zur schulischen Bildung und Inklusion sowie die Sensibilisierung von Familien, Schulen und der Gesellschaft, um Vorurteile und Ängste abzubauen. In den vergangenen zehn Jahren unterstützen die Sternsinger mehr als 750 Projekte für Kinder mit Behinderungen weltweit.

Das Spendenergebnis in Sinz in diesem Jahre betrug 716 Euro. Dieses Ergebnis im kleinen Ort Sinz kann sich sehen lassen. Damit stellten die engagierten zehn Mädchen und Jungen klar: Sie bringen durch diese Aktion nicht nur Segen zu den Menschen, sie sind zugleich selbst ein Segen für die Kinder dieser Welt. Als kleine Anerkennung überreichte die Pfarrgemeinde „St. Dionysius“ Sinz den Sternsingern eine Teilnahme-Urkunde.

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