Merzig-Wadern Teilentwarnung für die Notfallversorgung

Merzig-Wadern · Die Merziger Notaufnahme bleibt auch nach der Reform bestehen. Die Losheimer Notaufnahme erfüllt die Kriterien indes noch nicht.

 Die Notaufnahme des SHG-Klinikums Merzig bleibt erhalten.

Die Notaufnahme des SHG-Klinikums Merzig bleibt erhalten.

Foto: Ruppenthal

(red) Nach den Entscheidungen des Gemeinsamen Bundesausschusses vom Donnerstag sieht Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich „zumindest Teilentwarnung“ für die Notfallversorgung im Landkreis. In einer Erklärung vom Freitag stellt Schlegel-Friedrich klar: „Das Ergebnis des Gemeinsamen Bundesausschusses vom Donnerstag ist auch für den Landkreis Merzig-Wadern nicht so einschneidend ausgefallen, wie in einem ursprünglichen Plan vorgesehen.“ Dieser hätte die Schließung aller Notaufnahmen im Landkreis befürchten lassen. „Erhalten bleibt nach jetzigem Stand nun definitiv die Notaufnahme in Merzig“, hält Schlegel-Friedrich fest. Die Notaufnahme in Losheim erfüllt die Kriterien noch nicht.

Dennoch zeigt sich die Landrätin zuversichtlich: „Die Notfallversorgung im Nordsaarland ist gesichert und bleibt es auch nach dem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) vom 19. April.“ Festzuhalten bleibe, dass der Beschluss noch nicht veröffentlicht sei und vom Bundesministerium der Gesundheit noch zu prüfen sei. Die Landrätin: „Zurzeit gehe ich davon aus, dass das Krankenhaus Losheim auch in Zukunft grundsätzlich an der Notfallversorgung teilnehmen kann. Ich habe die Zusage des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, dass man sobald die Richtlinie des G-BA für die Notfallstrukturen in Krankenhäusern veröffentlicht ist, mit dem Träger des Krankenhauses Losheim in Gespräche eintreten werde.“ Die Forderung der Landrätin für den Kreis ist klar: Das Ministerium solle alles unternehmen, um Losheim am Netz der Notfallversorgung zu halten. Nach aktuellem Stand kann das Krankenhaus nach wie vor alle Notfallpatienten annehmen und versorgen, ist hierzu sogar verpflichtet. Jedoch wird eine solche Versorgung von den Krankenkassen nicht in dem Maße vergütet, wie bei einer anerkannten Notfallklinik.

„Durch Maßnahmen der vergangenen Jahre ist die Notfallversorgung im Landkreis grundsätzlich gut aufgestellt“, betont Daniela Schlegel-Friedrich. Mit den sechs Rettungswachen im Landkreis, von denen einschließlich Wadern fünf durch den gemeinsamen Zweckverband der Landkreise in den letzten Jahren neu gebaut und auf den aktuellsten Stand der Technik gebracht wurden, und den in Wadern und Merzig stationierten Notärzten sei auch weiterhin die gute Notfallversorgung im Landkreis Merzig-Wadern gewährleistet. Ergänzend ist für sie ein weiterer Punkt von großer Bedeutung: „So wichtig die Qualitätssicherung in der Notfallversorgung und Aufnahme auch ist, sie darf nicht dazu führen, dass die Notaufnahmen in der Fläche massenhaft geschlossen werden müssen. Zudem sollten die Notärzte so gut ausgebildet sein, dass sie zuverlässig entscheiden können, welche Notaufnahme den Patienten sicher versorgen kann.“

Positiv wertet auch der Merziger Bürgermeister Marcus Hoffeld die Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses; „‚Ich bin froh, dass die Notfallversorgung am Klinikum Merzig nun weiterhin für die Bevölkerung im gesamten Landkreis Merzig-Wadern erhalten bleibt“, heißt es in einer aus dem Rathaus übermittelten Stellungnahme des Bürgermeisters. „Das Klinikum der Saarland Heilstätten GmbH ist ein wichtiger Pfeiler am Gesundheitsstandort Merzig. Die Kreisstadt Merzig wird weiter hart dafür arbeiten, dass eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Krankenhaus- und Notfallversorgung in unserer Stadt und im gesamten Landkreis sichergestellt ist“, betont Hoffeld.

 Die St. Josef-Klinik in Losheim. Ob sie künftig aus der Notfallversorgung herausfällt oder nicht, ist noch unklar.

Die St. Josef-Klinik in Losheim. Ob sie künftig aus der Notfallversorgung herausfällt oder nicht, ist noch unklar.

Foto: rup/Ruppenthal

Der Gesundheitscampus Merzig rund um das SHG-Klinikum gewinne durch die Entscheidung in Berlin deutlich an Bedeutung für die gesamte Region, befindet Hoffeld: „Wir werden auch in Zukunft große Anstrengungen unternehmen, um die positive Entwicklung des Gesundheitscampus Merzig weiter voranzutreiben.“

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