Wadern Schüler streiken für den Planeten

Wadern · 250 Schüler nahmen am Freitagmorgen bei der Demonstration „Fridays for Future“ in Wadern für den Klimaschutz teil.

 Am Freitag haben in Wadern rund 250 Schüler für eine aktivere Klimapolitik gestreikt.

Am Freitag haben in Wadern rund 250 Schüler für eine aktivere Klimapolitik gestreikt.

Foto: Julia Franz

Rund 250 Schülerinnen und Schüler haben sich am Freitagmorgen in Wadern bei strömendem Regen auf dem Marktplatz vor dem Rathaus zusammengefunden. Ihr Anliegen: Als Teil der Protestbewegung „Fridays for Future“ friedlich für einen besseren Klimaschutz zu demonstrieren. Bei den Aktionen in Saarlouis und Saarbrücken in den vergangenen Wochen hatten jeweils über 1000 Schüler teilgenommen.

„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“, riefen sie immer wieder lautstark. Viele von ihnen hatten bunte Schilder gebastelt, um ihren Unmut über die Klima- und Umweltpolitik zum Ausdruck zu bringen. Organisiert wurde das Treffen vom Ortsverein von „Fridays for Future“ Merzig-Wadern um die 17-jährige Hannah Dewes und den 19-jährigen Yannick Fontaine vom Hochwald-Gymnasium (HWG) in Wadern.

Unterstützt wurden die Schüler vor Ort von Eltern und der Bürgerinitiative Nordsaarlandklinik, die sich jeden Freitag um 10 Uhr zur Mahnwache auf dem Waderner Marktplatz trifft. Einige Schulen, die die Aktion befürworten, stellten ihre Schüler für die Demo frei.

„Ich mache mir schon länger Sorgen um die Umwelt“, antwortet Dewes auf die Frage, was sie antreibt, und ergänzt: „Man läuft durch die Straßen und sieht, dass da Plastik und Müll rumliegen, und merkt, dass die Leute sich gar keine Gedanken um unsere Umwelt machen. Das betrifft unsere Zukunft, mein Leben, das viele Menschen aufs Spiel setzen, indem sie einfach ihre Verhaltensweise nicht ändern wollen. Das macht mir Angst.“

„Fridays for Future“ ist eine Schüler- und Studenteninitiative aus Schweden, an der sich mittlerweile junge Menschen auf der ganzen Welt beteiligen. Die Schüler streiken während der Schulzeit für den Klima- und Umweltschutz, um möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Und das Konzept geht auf. Immer wieder berichten Medien über die Schulstreiks und richten somit die Augen der Öffentlichkeit auf das Geschehen. Inspiriert durch die 16-jährige schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg finden seit Wochen weltweit regelmäßig Schulstreiks statt.

Gleichzeitig sorgen die Demos während der Schulzeit jedoch für viele Diskussionen. Dewes, die auch Sprecherin der Grünen Jugend Merzig-Wadern und Kandidatin für den Waderner Ortsrat ist, hat dazu eine klare Meinung: „Piloten streiken auch nicht nach der Arbeit für ihre Rechte. Wenn wir das ganze samstagmittags machen würden, bekämen wir nicht die Aufmerksamkeit, die wir jetzt bekommen. Es muss scheinbar provoziert werden, um überhaupt gehört zu werden. Den Schulstoff kann ich nacharbeiten, aber eine neue Erde bekomme ich nicht.“

Susanne Speicher, Leiterin des saarländischen Ablegers von „Fridays for Future“, war ebenfalls vor Ort. „Es ist toll zu sehen, dass die Bewegung nun auch auf dem Land angekommen ist. Mittlerweile haben wir im ganzen Saarland, in allen Landkreisen, Ortsgruppen. Das zeigt, dass es ein Anliegen der gesamten jungen Generation ist und nicht nur von ein paar wenigen“, sagt Speicher.

 Aktivistin Susanne Speicher.

Aktivistin Susanne Speicher.

Foto: Julia Franz

Die nächsten Protestaktionen sind schon geplant. Am kommenden Freitag, 15. März, wenn weltweit Proteste in knapp 500 Städten stattfinden sollen, wollen Schüler auch in Saarbrücken auf die Straße gehen. Am Freitag, 22. März, ist dann Merzig an der Reihe.

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