Picobello Kinder durchforsten den Wald nach Müll

Löstertal · Für die Aktion Picobello gingen Kinder der Kita „Haus der kleinen Strolche“ aus Löstertal mit den Kostenbacher Jägern auf Müll-Suche.

 Die Kinder von Haus der kleinen Strolche mit ihrem gesammelten Müll und den Jägern Alfred Koster (links) und Willi Göbel (rechts) sowie den Betreuerinnen Sandra Boch (links) und Alexandra Drewlo (Zweite von rechts).

Die Kinder von Haus der kleinen Strolche mit ihrem gesammelten Müll und den Jägern Alfred Koster (links) und Willi Göbel (rechts) sowie den Betreuerinnen Sandra Boch (links) und Alexandra Drewlo (Zweite von rechts).

Foto: Jörg Rosar

Eine gemeinsame Tour durch die Natur haben Kinder der Kita „Haus der kleinen Strolche“ Löstertal und die Kostenbacher Jäger unternommen. Zum fünften Mal nahmen die Kinder die Einladung der Jäger an, im Engelsborn Natur pur zu erleben – und anlässlich der Aktion „Saarland Picobello“ zu bewahren.

Um 9.30 Uhr fuhren am Picobello-Freitag zehn Kinder mit ihren Betreuerinnen Sandra Boch und Alexandra Drewlo zur Jagdhütte im Engelsborn. Dort wurden sie schon von den einheimischen Jägern in der warmen Hütte begrüßt. Danach ging es sofort raus. Ein kleiner eisbedeckter Bach lockte genauso wie die noch leicht schneebedeckte Wiese. Dort erkundeten die Kinderzuerst eine alte Fütterung, fanden Mäuselöcher und völlig unerwartet auch Rotwildlosung auf der Wiese. Die Jäger erklärten die Zäpfchen und Näpfchen, und die Kinder suchten von nun an mit ihren Augen den Boden nach weiterem „Kacka“ ab. Zur Überraschung der Jäger fanden sie diese auch – sogar schneller als die Profis.

Dann ging es in den angrenzenden Staatsforstwald über Moos und Fichtengehölz. Ab und zu fanden die Kinder eine alte Dose und sammelten sie auf, es wurde aufmerksam nach Spuren gesucht und tatsächlich konnte die Hackarbeit eines Spechtes an einem Fichtenstamm bewundert werden. Wer schon einmal eine knorrige Fichte mit der Axt gespalten hat, weiß um die Mühsal.

Weiter ging es zu einem kleinen Fischweiher, aus dem sich urplötzlich zwei Nilgänse erhoben und wegflogen. Jetzt wussten auch die Jäger, warum in letzter Zeit keine Stockenten mehr dort zu sehen waren. Eine alte Glasflasche wurde auch hier entsorgt, nur die Plastikfähnchen, die der Kennzeichnung der neunangepflanzten Buchen dienten, wurden hängengelassen.

Der Weg führte Kinder und Jäger weiter entlang einer Schonung bestehend aus Nordmannstannen, Rot­eichen und Nobilistannen. Dort konnten die Kinder am frisch geschnittenen Stamm einer Tanne den frischen Duft erriechen, die zarten Nadeln erfühlen und den Unterschied zur stacheligen Fichte ertasten. Von nun an ging es bergauf zu den noch schneebedeckten Höhen des Spillert. Dort machten alle zusammen noch ein Bild im Schnee und wanderten anschließend zurück zur Hütte.

Insgesamt hat die Gruppe rund drei Kilometer zurückgelegt, aber „leider“ nur wenig Müll gesammelt, auch wegen der guten Vorarbeit der Jäger. Nach dieser Tour waren alle ziemlich hungrig und das Grillfeuer hatte den Rost schon so gut erwärmt, dass die frisch gemachten Wildwürste aufgelegt werden konnten. Dass das Grillfeuer angezünden werden durfte, ist der obersten Naturschutzbehörde in Saarbrücken zu verdanken, die für fünf Jahre die Genehmigung erteilt hat, am Tag der Picobello-Aktion im Natura-2000-Gebiet ein Feuer zu entfachen.

Zum Schluss hatten die Jäger noch ein Geschenk für die Kinder. Von einer umgewehten Nordmannstanne hatten sie im Einvernehmen mit dem Saarforst ein Stück vom Stamm abgeschnitten und dieses in Scheiben gesägt. Jedes Kind bekam eine solche Scheibe geschenkt. Jäger Willi Göbel verzierte jede mit einem Vogel und dem Namen des Kindes. Jetzt konnten die Kinder auch zeigen, wie weit sie schon zählen konnten und stellten so das Alter der Tanne fest. Ein Quiz rund um das Erlebte und die namentliche Eintragung ins Hüttenbuch fand große Begeisterung. Zum Abschluss spielten die Kinder dann noch rund um die Jagdhütte Versteck. Nach dem Abschiedsfoto wurde mit den Betreuerinnen vereinbart, dass sich Jäger und Kindern zusammen im Sommer auf die Fährtensuche nach dem Biber im Löstertal machen. Obwohl das Wetter nicht das Beste war, konnten die Kinder nach vier Stunden wohlbehalten in die Kita zurückkehren. Den Hänger mit dem im gesamten Revier gesammelten Müll brachten die Jäger im Anschluss auf den Wertstoffhof des EVS in Dagstuhl, wo alles entsorgt wurde.

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