Weiskirchen Im dichten Rauch den Überblick behalten

Weiskirchen · Eine letzte Übung zum Jahresabschluss verlangte den Feuerwehrleuten aus Weiskirchen alles ab. Simuliert wurde der Rettungseinsatz an einem abgelegenen Seniorenheim.

 Die Bergung und Rettung von Verletzten stand im Mittelpunkt der Übung: Die Einsatzkräfte seilten eine Person vom Balkon aus ab.

Die Bergung und Rettung von Verletzten stand im Mittelpunkt der Übung: Die Einsatzkräfte seilten eine Person vom Balkon aus ab.

Foto: Erich Brücker

Zur Jahresabschlussübung hatte Gemeindewehrführer Jürgen Barth die drei Löschbezirke (Lbz) der Gemeinde Weiskirchen, Weiskirchen/Konfeld, Rappweiler/Zwalbach und Weierweiler, zur Jahresabschlussübung alarmieren lassen. „Die Pflege der gemeinsamen Zusammenarbeit der einzelnen Löschbezirke, diese vielfach üben und fördern sowie verbessern, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Sie dient aber auch der Aus- und Fortbildung“, nennt der Gemeindewehrführer das Ziel dieser gemeinsamen Übungen. Diese wurde vom obersten Chef der Gemeindewehr, Bürgermeister Werner Hero, von seinem Nachfolger Wolfgang Hübschen sowie etlichen Feuerwehrmännern und Alterskameraden, darunter Kreisbrandinspekteur Siegbert Bauer und dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands, Georg Flesch, beobachtet.

Nach der Alarmierung rückten gleich sieben unterschiedlich ausgerüstete Feuerwehrfahrzeuge der Gemeinde durch die Weiskircher Straßen Im Hänfert und Auf der Flachsbach Richtung ehemaliges Mutter-Kind-Heim aus. Dieses außerhalb der örtlichen Bebauung gelegene Gebäude war als Objekt ausgewählt worden. Grund: Es gibt keine Wasserversorgung unmittelbar vor Ort. Das Gebäude ist vergleichbar mit einem Sanatorium oder einem Seniorenheim und hat viele Räumlichkeiten ist. „Hier wurde speziell die Wasserversorgung über eine längere Strecke getestet, zudem die abschließende durch die einzelnen Trupps vorzunehmende Untersuchung und Kennzeichnung der vielen Zimmer geübt“, nannte Barth weitere Details der Übung.

Die Aufgabe für die Einsatzkräfte: Bei Renovierungsarbeiten im ersten Obergeschoss brach ein Brand aus. Als die Außentüren geöffnet wurden, kam es zu einer Verpuffung. Die Folge: ein Vollbrand im linken und oberen Gebäudeteil sowie im Dachbereich. Zwei Arbeiter erlitten durch eine extrem schnelle und heftige Brand- und Rauchentwicklung größere Rauch- und Brandverletzungen. Ein ihnen zu Hilfe eilender Arbeiter stürzte zu Boden. Wegen seiner Verletzungen musste er in waagerechter Stellung gerettet werden. Drei weiteren Arbeitern, die sich im linken Gebäudeflügel befanden, wurde durch den Brand der Fluchtweg abgeschnitten.

Dieses Szenario, eingeteilt in zwei Abschnitte, hatten die Feuerwehrleute unter den Einsatzleitern Patrick Barth und Stefan Klauck abzuarbeiten. Unter Atemschutz bahnten sie sich ihren Weg ins Gebäude, um die verletzten Personen zu suchen und zu retten. Die weiteren Aufgaben: Brandbekämpfung in den einzelnen Gebäudeteilen und Etagen, Abschirmung weiterer Anbauten und des Dachstuhls, damit die Flammen nicht übergriffen. Derweil widmeten sich weitere Einsatzkräfte der Löschwasserversorgung. Das Wasser musste von Unter- und Oberflurhydranten, speziell vom Campingplatz aus über eine längere Strecke zu den Tanklöschfahrzeuge und den Schlauch-Entnahmestellen gepumpt werden. Derweil machten sich andere Feuerwehrleute daran, das Gebäude mit zwei Lüftern rauchfrei zu bekommen.

Andere übernahmen die Verkehrsabsicherungen an der Kreuzung zum Übungsobjekt. Insgesamt waren 47 Feuerwehrkameraden im Einsatz. Nach einer guten Stunde hatten sie das angenommene Szenario im Griff. „Die Ziele der Übung sind weitgehend umgesetzt worden“, sagte Abschnittsleiter Patrick Barth. „Die abschließende Zimmerdurchsuchung- und -markierung ist den Kameraden wieder in Erinnerung gerufen worden. Allerdings hatte das Wasserleitungsnetz vom Campingplatz zum Übungsobjekt insgesamt zu wenig Druck.“ Auch die finale Atemschutzüberwachung am Einsatzleitwagen erfolgte laut Barth vorschriftsmäßig.

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