Weiskirchen Hübschen: Gegen Schulen zweiter Klasse

Weiskirchen · Weiskircher Bürgermeister stützt Forderung seines Merziger Amtskollegen nach mehr Unterstützung für Kommunen.

 Wolfgang Hübschen ist Bürgermeisterkandidat der CDU. Foto:  Fotostudio Katja Nimmesgern

Wolfgang Hübschen ist Bürgermeisterkandidat der CDU. Foto: Fotostudio Katja Nimmesgern

Foto: Fotostudio Katja Nimmesgern

Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld hat den Stein ins Wasser geworfen: Er mahnte in der SZ von Seiten des Landes mehr finanzielle Spielräume für die Kommunen an, damit diese ihren Aufgaben als Träger der Grundschulen besser gerecht werden können (SZ vom 6. Februar). Sein Amtskollege aus der Gemeinde Weiskirchen, Wolfgang Hübschen (Foto: Katja Nimmesgern), will seinen Teil dazu beitragen, um das von Merzig angepackte Thema der – so empfundenen – Ungleichbehandlung von Grundschulen (in kommunaler Zuständigkeit) und weiterführenden Schulen (in der Trägerschaft des Kreises Merzig-Wadern) Seite an Seite mit Hoffeld zu einem guten Ende zu bringen. Hübschen zur SZ: „Natürlich wollen wir weiterhin für unsere Grundschule mit ihren beiden Standorten in Thailen und Konfeld verantwortlich bleiben, aber dazu müssen wir auch erst mal finanziell in die Lage versetzt werden.“ Im Rathaus des heilklimatischen Kurorts erwarte man vom Bund entsprechende Fördermittel in einer Größenordnung von etwa 350 000 Euro für solche Schulinvestitionen. Aber, so Hübschen, „davon müssen wir einen zehnprozentigen Anteil aus der eigenen Gemeindekasse aufbringen“. Unter dem Strich dürften die unterschiedliche Trägerschaft und die daraus resultierenden finanziellen Konsequenzen für die verschiedenen Schultypen nicht zu Lasten der Grundschulen wie in Weiskirchen gehen. Auf die kommunale Trägerschaft wolle Hübschen aber auch schon deshalb nicht verzichten, weil die bisherige unmittelbare Nähe von Lehrern, Kindern und Eltern nicht verloren gehen soll.

Bei der Grundschule seiner Gemeinde stehe ein enormer Investitionsbedarf an, den die Gemeinde nach Einschätzung ihres Bürgermeisters in eigener Regie gar nicht stemmen könne. So müssten allein am Standort Thailen unter anderem eine neue Toilettenanlage her, ebenso eine neue Heizung und neuzeitliche Fenster, ganz zu schweigen von dem dringend erforderlichen Neuanstrich. Für den Standort Konfeld baut Hübschen auf die erforderlichen Umbaumaßnahmen innerhalb des Gebäudekomplexes, auf dringend anstehende energetische Maßnahmen sowie ebenfalls einen neuen Anstrich. Nur das alles kostet viel Geld, das die Gemeinde einfach nicht habe.

Für den angekündigten Digitalpakt, mit dem der Bund den Ländern finanzielle Hilfen anbieten will, sieht es nach den bisherigen Diskussionen in der Länderkammer aktuell nicht richtig rosig aus. „Für alle Fälle haben wir als Gemeinde Weiskirchen für unsere beiden Grundschulstandorte schon mal Internetanschlüsse angemeldet, damit auch unsere Kinder für die neue digitale Welt besser vorbereitet und aufgestellt werden können“, versichert diesbezüglich der Bürgermeister.

Vor diesem Hintergrund habe die Gemeinde ferner bereits eigene Haushaltsmittel für die Anschaffung von Smartboards bereitgestellt. Was Smartboards sind? Solche elektronischen Bildschirme im Großformat sollen in den Klassen demnächst die guten, alten Schultafeln ersetzen, bei denen viele Jahre lang noch Kreide zum Schreiben gefragt war.

Wolfgang Hübschen bekräftigt: „Wir tun alles in unserer Macht Stehende, um sicherzustellen, dass unsere Grundschulkinder mangels Geld in der Gemeindekasse nicht auf dem Weg in die digitale Zukunft abgehängt werden. Die heutige Differenzierung nach kommunaler- und Kreiszugehörigkeit darf nicht zu Schulen erster und zweiter Klasse führen.“

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