Landesparteitag Neuer Parteichef Hans will CDU Saar neuen Schwung geben

Saarbrücken · Tobias Hans ist seit gut sieben Monaten Ministerpräsident des Saarlandes. Nun wird er auch CDU-Landeschef. Und hat sich auch für dieses Amt viel vorgenommen.

Neuer Parteichef Hans will CDU Saar neuen Schwung geben
Foto: dpa/Oliver Dietze

Der designierte neue Vorsitzende der CDU Saar, Tobias Hans, will seiner Partei zu neuen Mitgliedern verhelfen. „Ich will diese lebendige Partei weiter stärken“, sagte der Ministerpräsident des Saarlandes. Dazu gehöre, mehr Menschen für die Volkspartei zu begeistern. „Mein Ziel wird auch sein, die CDU Saar noch einmal mitgliederstärker zu machen. Ich glaube, aufstehen alleine reicht nicht. Wir müssen anpacken.“ Hans (40) ist derzeit der jüngste Ministerpräsident in Deutschland.

Hans soll am morgigen Freitag auf einem Landesparteitag zum Nachfolger von Annegret Kramp-Karrenbauer (56) gewählt werden, die ihren Landesvorsitz nach mehr als sieben Jahren niederlegt. Kramp-Karrenbauer ist seit Februar CDU-Generalsekretärin. Hans, der im Frühjahr einstimmig als CDU-Landeschef nominiert wurde, ist Kramp-Karrenbauer bereits im Amt des Regierungschefs gefolgt. Zum Landesparteitag in Neunkirchen hat sich auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) angesagt.

Die CDU habe zu lange geglaubt, dass sie als konservative Partei die junge Generation nicht erreichen könne, sagte Hans. Tatsächlich hätten die Jüngeren „ein großes Interesse an verantwortungsvoller Politik“. Und vor allem diese junge Generation wolle er verstärkt für die CDU gewinnen. Das bedeute aber nicht, dass man die junge gegen die alte Generation ausspielen wolle. Diese Gefahr bestehe in der CDU Saar als „besonders sozialorientierte Landespartei“ nicht.

Für ihn sei die Wahl zum neuen CDU-Chef an der Saar „kein formaler Akt“. Er lege Wert darauf, dass die Partei „kein reiner Abnickverein“ für Regierungspolitik sei. Die CDU Saar sei eine Partei, „die immer ein sehr wachsames Auge“ auf die Regierenden gehalten habe. Das solle auch so bleiben.

Hans betonte, er wolle der Partei vor der im Mai 2019 anstehenden Kommunalwahl „noch einmal Lust machen auf das Kommunale“. Nach der Neuregelung der Bund-Länder-Finanzen sei es „jetzt an der Zeit, auch etwas an die Kommunen weiterzugeben“, sagte er. Die Kommunen sollten künftig entlastet werden. „Und diese Spielräume müssen Lust machen auf die Partei.“ Bei den klammen Saar-Kommunen belaufen sich die Kassenkredite mittlerweile auf 2,1 Milliarden Euro.

Zur Kommunalwahl sagte er: „Ich will dafür sorgen, dass wir eine ganz lebendige Debatte dafür kriegen, wer kandidiert.“ Er glaube, dass Menschen sich vor allem für eine Partei entscheiden nicht wegen Bundes- oder Landespolitik, sondern wegen der Politik vor Ort. „Das sind unsere Gesichter, das sind die Werbeträger der CDU-Saar, und mit denen wollen wir dann auch reingehen.“ Ihm sei wichtig, dass zahlreiche Frauen auf den Listen kandidierten.

(dpa)
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