Kinder feiern in Eppelborn ein Fest Ein Kinderfest steht im Regen

Eppelborn · Am Tag der Jugend wird in Eppelborn stets gefeiert. Dieses Jahr bereits zum 33. Mal – allerdings mit Hindernissen.

Gerhard Donie huscht zwischen den Flohmarktständen hin und her, verteilt aufmunternde Worte. Als Clown Paule in knallroter Latzhose und mit grellgelbem Hemd versucht er ein bisschen gute Laune zu verbreiten am Tag der Jugend in Eppelborn. Der hatte am Dienstag zum 33. Mal richtig toll angefangen, die Temperaturen waren angenehm, hin und wieder ließ sich anfangs sogar die Sonne blicken. Als dann ein Sommergewitter heftige Regenschauer mit sich brachte, mussten viele Teilnehmer des traditionellen Kinderflohmarkts das Weite suchen. Wer jetzt noch da war, der packte hastig seinen Stand zusammen.

„Wir wären gern noch ein paar Stunden hier geblieben“, erzählte Steffi Schedler. Seit dem frühen Morgen war sie hier, hatte zusammen mit Tochter Julie den Stand aufgebaut, die alten Spielsachen entstaubt und auf dem Klapptisch angeboten. Barbiepuppen und Jugendbücher haben die beiden verkauft. Obwohl der Flohmarkt jetzt so plötzlich zu Ende ging, war Julie nicht traurig. „Wir haben ungefähr einhundert Euro eingenommen.“ Ziemlich viel, fand die 13-Jährige. Ein paar Stände weiter packten auch Sabine Baus und Christina Alt ihre Sachen. Als erfahrene Flohmarkt-Verkäufer hatten beide vorsorglich schon mal einen Unterstand für ihre Waren aufgebaut. „Wir kommen seit fast 30 Jahren her“, erzählte Baus während sie ein paar alte Porzellanteller abtrocknet. „Aber so viel Pech hatten wir noch nie mit dem Wetter.“

Clown Paule war inzwischen zu seinem Stand geflüchtet. Bei der Kinder-Not-Hilfe-Saar sollten eigentlich jede Menge Kinder-Tattoos verteilt werden. „Im vergangenen Jahr standen die Kinder hier Schlange“, erinnerte sich Wolfgang Hell, der sich zusammen mit den anderen Mitgliedern des Vereinsvorstands ins Zelt drängt. In diesem Jahr hatte der Regen dem Kinderfest am Tag der Jugend einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Ein paar Unerschrockene fanden sich aber doch. Am Stand der Schützengilde Tell Mangelhausen hatte Lukas und Kevin jede Menge Spaß. Die beiden hatten sich bereits von Kai Zimmer und Lena Kornberger zeigen lassen, wie die Wurfmaschine funktioniert. Die erforderte doppeltes Geschick: „Wenn man mit dem Ball die Zielscheibe trifft, fliegt dem Schützen der zweite Ball sofort entgegen“, erklärte Uwe Leibfried, der die Maschine konstruiert hat. Bei Kevin klappte das auf Anhieb. „Es ist eigentlich ganz einfach“, sagte der Zehnjährige und wischte sich mit dem Handrücken den Regen vom Gesicht. Sein Freund Lukas lernte derweil den Umgang mit dem Bogen von Vereinsmitglied Jörn Speicher. Den Bogen mit ausgestrecktem Arm halten, bis zum Kinn spannen. Zielen, ausatmen und den Pfeil loslassen. „Das Spannen ist schon anstrengend“, fand Lukas nach dem zweiten Schuss.

Die beiden Jungen hatte kurz darauf etwas Neues entdeckt: Auf der Bühne machte sich gerade der saarländische Zauberkünstler Martin Mathias bereit. Vorne auf dem Eppelborner Marktplatz hatte sich bereits eine kleine Menschentraube um die Bühne gebildet. Lukas und Kevin liefen hin und stellten sich dazu. Den Regen hatten sie schnell vergessen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort