Handball Illtal gewinnt tolles Oberliga-Duell

Eppelborn · Auf hohem Niveau duellierten sich die Handballfreunde Illtal mit der HSG Rhein-Nahe Bingen. Obwohl die Gäste sich sehr stark präsentierten, kann Illtal seine weiße Heim-Weste verteidigen

 Illtals Jonas Guther setzt hier zum Sprungwurf an.

Illtals Jonas Guther setzt hier zum Sprungwurf an.

Foto: Klos Horst/Horst Klos (Klosfoto)

Das machte richtig Laune: 400 Zuschauer in der Eppelborner Hellberghalle bekamen am Sonntagabend von den Handballfreunden Illtal und der HSG Rhein-Nahe Bingen ein spannendes, unterhaltsames und qualitativ hochklassiges Oberliga-Duell geboten. Absolut auf Augenhöhe standen sich beide Mannschaften gegenüber, sodass sich erst in der Schlussphase langsam ein Sieger herauskristallisierte. „Beide Mannschaften haben viele Emotionen ins Spiel gebracht, viel Leidenschaft“, erkannte auch HFI-Trainer Steffen Ecker an. Zwar startete seine Mannschaft mit zwei Toren von Linkshänder Marcel Becker gleich stark, die HSG glich aber umgehend aus. Bis zum 12:12 nach 26 Minuten wiederholte sich dieses Spielchen neun Mal. Illtal legte vor, der Ausgleich der Bingener ließ nie lange auf sich warten. Erst zum Gang in die Kabine hatte Illtal einen kleinen Vorsprung herausgearbeitet. Für den Schluss- und gleichzeitig den Höhepunkt der ersten Halbzeit sorgte der erst 18-Jährige Philipp Kockler, der zum 14:12-Halbzeitstand sein Kunststück aus dem Saar-Derby gegen den TV Homburg wiederholte. Wie schon im Saar-Derby blieb Illtal nach ertönter Halbzeit-Sirene nur ein Freiwurf, wieder war der linke Rückraum der Auserwählte. In zentraler Position trat er ruhig vor die Abwehr, suchte geduldig die Lücke im Block, feuerte ab und knallte den Ball unter die Latte ins Netz.

Vielleicht war dieser „Hammer“ der Impuls, der nötig war, die Zebras endgültig wachzurütteln. Nach der Pause schienen sie die Bingener Abwehr endlich geknackt zu haben, die so sicher stand, dass sie den ersten Strafwurf erst nach 36 Minuten zuließ. Auch den verwandelte Kockler übrigens sicher. 18:14 führten die Hausherren. Etwas überrascht gab der HFI-Coach nach dem Spiel zu: „Wir hatten insgesamt viele, fast schon überraschend viele, gute Wurfmöglichkeiten gehabt.“ Doch statt aufzustecken drückten die Gäste nun noch mehr aufs Tempo als Illtal – und die HFI ist schon für einen schnellen Handball bekannt. So entwickelte sich ein hervorragendes Oberliga-Spiel mit der nötigen Härte, ohne jemals unfair zu werden. Mit sehenswerten Abläufen und Spielzügen, schönen Mann-gegen-Mann-Aktionen und guten Torhüterleistungen auf beiden Seiten. Spannend blieb es bis zum Schluss. „Da stehen wir vier Minuten in Unterzahl. Dann kommt Bingen wieder ins Spiel“, fasste Ecker die folgenden Minuten zusammen. Denn plötzlich war die HSG nach einem Hüftwurf von Stefan Corazolla wieder dran (20:21) und nach einem weiteren Tor von Moritz Klapdohr (21:21, 51. Minute) gleichauf.

Dann war wiederum Illtal am Drücker. Zuerst peitschte Marcel Becker von der halblinken Position einen Ball diagonal in die untere Torecke, anschließend schüttelte der im Gegenstoß etwas nach außen abgedrängte Christoph Holz einen Dreher aus seinem Handgelenk und brachte Illtal wieder mit 23:21 nach vorne. Vom Kreis legte der eingelaufene Niklas Kiefer nach. So langsam kippte das Spiel in Richtung der Gastgeber. Bingen öffnete drei Minuten vor Schluss seine Abwehr, Ecker konterte mit seiner dritten Auszeit und sorgte dafür, dass seine Mannschaft den etwas zu deutlichen 28:23-Heimsieg absicherte und damit zu Hause ohne Punktverlust bleibt.

Tore für die HF Illtal: Marcel Becker (6), Christoph Holz (5), Sebastian Hoffmann (4), Jonas Guther (3), Philipp Kockler (3/1), Tom Ihl (2), Niklas Kiefer (2), Patrick Bach (1), Max Mees (1), Sebastian Meisberger (1):

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