Dirmingen Stolz auf das neue Löschfahrzeug

Dirmingen · Zum Abschied durfte das 30 Jahre alte, ausgediente Löschfahrzeug der Dirminger Wehr noch eine letzte Runde auf dem Hof drehen.

 Die Jugendwehr freute sich ganz besonders über das neue, 315 000 Euro teure HLF 20 im Dirminger Löschbezirk.

Die Jugendwehr freute sich ganz besonders über das neue, 315 000 Euro teure HLF 20 im Dirminger Löschbezirk.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

Ganz schön spannend machten es die Feuerwehrkameraden im Löschbezirk Dirmingen am Samstagnachmittag. Bei strahlendem Sonnenschein hatten sie zur offiziellen Übergabe ihres neuen Fahrzeuges eingeladen. Mit Freibier von Eppelborns Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset und zünftiger Musik vom Fanfarenzug mutete die Stimmung fast wie bei einem Feuerwehrfest an. Doch, von der Hauptattraktion, dem neuen Fahrzeug HLF 20 (Hilfeleistungs-Löschfahrzeug) war auf dem gesamten Gelände keine Spur. Nach den Grußworten schien es dann endlich soweit, mit Sirenengeheul und lauten Motorgeräuschen kündigte sich das 315 000 Euro teure Fahrzeug in der Garage des Feuerwehrgerätehauses an. Das Tor ging auf, aus dem dichtem Neben kam ein Wagen hervor, der zugegeben weniger auf Beifall, als vielmehr auf Gelächter stieß. Denn, nicht die langersehnte Neuanschaffung, sondern das alte Fahrzeug durfte noch einmal eine Runde auf dem Hof drehen. Dann wurde es tatsächlich ernst. Nach dem Funkspruch Eppelborn 3/46 kam der HLF 20 um die Ecke, an Bord die Mitglieder der Jugendwehr. Die durften bei der ersten, offiziellen Fahrt zur Präsentation auf dem Gelände mit an Bord, standen nach der Vorstellung für eine weitere Überraschung parat.

Die Bonbons zur Kindtaufe – das Fahrzeug, vor allem aber alle, die sich darin auf den Weg zu den Einsätzen machen, bekamen von Pastor Thomas Schneider und Pfarrer Richard Bokumabi den kirchlichen Segen – kamen bei den zahlreichen Gästen gut an. Lange, erklärte Müller-Closset, habe der Löschbezirk auf das Fahrzeug gewartet, der Gemeinderatsbeschluss zum Brandschutzbedarfsplan sei bereits am 25. September 2014 gefasst worden. In Dirmingen sei dringend Ersatz für den im Jahr 1983 in Betrieb genommenen LF16/18 gebraucht worden. Dieser, erläuterte Feuerwehrmitglied Fabian Schorr, musste im Jahr 2016 aufgrund technischer Defekte stillgelegt werden. „Den Mitgliedern der Fahrzeugwartung sei an dieser Stelle gedankt, durch die gute Pflege konnten wir uns 30 Jahre auf die Treue des Fahrzeuges verlassen“, berichtete er aus der Chronik zur Neuanschaffung des HLF 20. Der kommt von der Firma Ziegler aus Giengen, wie Müller-Closset weiter ausführte. Mit dieser Investition, betonte sie, unterstreiche die Gemeinde, wie wichtig die gute Ausstattung der Feuerwehr sei. „Sehr oft wird in den Beratungen gestritten, ob die Feuerwehr so ein Fahrzeug braucht. Nein, die Wehr braucht es nicht, aber die Bürger, die der Hilfe durch die Feuerwehr, die das Fahrzeug bedienen, bedürfen“, betonte Kreisbrandinspekteur Werner Thom.

Nach dem offiziellen Teil gab es dann endlich auch den Blick in das Innenleben. Während auf der Beifahrerseite alle Hilfsmittel zur Brandbekämpfung untergebracht sind, ist hinter der Fahrerseite das Material zur technischen Hilfeleistung griffbereit. Vor allem auf Schere und Spreitzer, erläuterte Schorr, sei man besonders stolz. Das HLF-Team hatte das Fahrzeug bis ins kleinste Detail geplant. „Nun heißt es für uns in den kommenden Übungen ganz intensiv mit dem Material arbeiten“, sagte Schorr. Der Löschbezirk Dirmingen ist nicht zuletzt aufgrund seiner direkten Lage an der Autobahn immer wieder bei Verkehrsunfällen gefragt.

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