Kreisreport Es dürfen mehr Betreuungsplätze sein

Ottweiler · Die Arbeitskammer des Saarlandes hat am Mittwochabend im Landratsamt Ottweiler ihren Kreisreport Neunkirchen vorgestellt.

 Das Foto zeigt mit dem Kreisreport von links nach rechts Martin Luckas (Geschäftsführer Landkreistag), Sören Meng (Landrat) und Thomas Otto (Geschäftsführer Arbeitskammer).

Das Foto zeigt mit dem Kreisreport von links nach rechts Martin Luckas (Geschäftsführer Landkreistag), Sören Meng (Landrat) und Thomas Otto (Geschäftsführer Arbeitskammer).

Foto: Landkreis Neunkirchen/Jasmin Alt

Bei den Krippenplätzen besteht immer noch Ausbaubedarf. Das war eine Kernaussage am Mittwochabend im Landratsamt Ottweiler. Dort stellte die Arbeitskammer des Saarlandes, Dienstleiter für saarländische Arbeitnehmer, den Kreisreport Neunkirchen vor. Im Vorfeld der Kommunalwahlen am 26. Mai tourt die Arbeitskammer durch alle fünf Landkreise und den Regionalverband Saarbrücken. In den Kreisreporten haben Fachleute Kennzahlen der Landkreise erhoben und analysiert (siehe „Info“). Die Kreisreporte wollen informieren, anregen und damit letztlich Diskussionsstoff liefern. Das sei auch ein Beitrag, zur Teilnahme an der Wahl zu motivieren, erklärte AK-Hauptgeschäftsführer Thomas Otto: „Ja, wir wollen uns damit in den Wahlkampf einmischen“, sagte Otto. „Wir sind aber nicht parteipolitisch, wir sind politisch.“ — „Ich bin gespannt, wo wir uns verbessert haben und wo Handlungsbedarf besteht“, leitete Landrat Sören Meng die Präsentation ein fünf Jahre nach der letzten Wahl und damit dem letzten Kreisreport. Zu beidem hörte er Aussagen.

Damit zurück zu den Krippenplätzen. Mit einer Versorgungsquote von 26 Prozent bei Kindern unter drei Jahren sei der Kreis Neunkirchen Schlusslicht im Saarland, stellte Matthias Kremp fest. 787 Krippenplätze und 70 Tagespflegeplätze stehen zur Verfügung, rechnete der Leiter des Referats Bildungs- und Kulturpolitik mit Stand 31. Januar 2019 vor. Nach einer Studie wünschten sich im Saarland im Schnitt aber 42 Prozent der Eltern mit Kindern unter drei Jahren einen Betreuungsplatz: „Deshalb kann davon ausgegangen werden, dass der tatsächliche Bedarf im Kreis Neunkirchen mit dem vorhandenen Platzangebot nicht allerorten gedeckt ist.“ Ein Mehrbedarf an Krippenplätzen ergebe sich auch durch steigende Geburtenraten und auch durch einen Zuzug von Kindern mit Fluchthintergrund. Um das Ziel 35 Prozent zu erreichen, fehlten aktuell 300 Plätze.

Auch bei den Kindergartenplätzen sieht der Kreisreport noch Ausbaubedarf. Zum 31. Januar 2019, erklärte Kremp weiter, lag die Versorgungsquote der Drei- bis Sechsjährigen bei 82 Prozent. Saarlandweit der niedrigste Wert. „Was ist mit den 18 Prozent ohne Platz?“, fragte Kremp. „Es ist zu vermuten, dass es die sind, die am stärksten von frühkindlicher Bildung profitieren könnten.“ Der Kreisreport anerkennt aber die Anstrengungen (Kita-Ausbau, Krippenplatz-Ausbau), die Versorgungssituation zu verbessern. Und mahnt darüber hinaus an: Bisher sei der Kreis Neunkirchen an keinem Bundesprogramm beteiligt. Darüber könnte der Kreis jedoch bei der strukturellen und qualitativen Weiterentwicklung seiner Bildungs- und Betreuungsangebote finanziell unterstützt werden. Er nehme diese Anregung mit, sagte Landrat Meng, und wolle prüfen lassen, ob und wie der Kreis so von Fördermitteln profitieren könne.

Der Kreisreport Neunkirchen ist auf der Homepage der Arbeitskammer eingestellt: www.arbeitskammer.de/kreisreports

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