Verkehrslage Im Frühjahr soll alles fertig sein

Neunkirchen · Die Bauarbeiten am Plättchesdohle in Neunkirchen kommen laut Landesbetrieb für Straßenbau gut voran.

 So sieht der Plättchesdole von innen aus. Dieses Teilstück ist bereits saniert. Die Betondecke, auf der die Fahrbahn ruht, kommt noch weg und wird noch höher gelegt.

So sieht der Plättchesdole von innen aus. Dieses Teilstück ist bereits saniert. Die Betondecke, auf der die Fahrbahn ruht, kommt noch weg und wird noch höher gelegt.

Foto: Klaus Kosok

So langsam aber sicher haben sich die Neunkircher und die Pendler daran gewöhnt: Seit Juli 2016 saniert der Landebetrieb für Straßenbau (LfS) die so genannte „Plättchesdole“. Sie ist ein künstlicher Bachlauf, der unter der Königsbahnstraße (L 125) verläuft. In seinem Betonbett fließt das Wasser des Sinnerbachs unter der Fahrbahndecke der Königsbahnstraße durch den Eisenbahntunnel, den die Neunkircher „Plättchesdohle“ nennen. Ein Bahndamm mit 24 Gleisen führt über dieses mächtige Bauwerk. Das Problem: Rissbildungen, Wasser, das durchsickert, Bergbauschäden, die das Gefälle im Betonwasserlauf aufheben. Kurzum: Die Standsicherheit des ganzen Bauwerks ist gefährdet. Daher sei das LfS nicht darum herum gekommen, den Wassertunnel aus dem Jahre 1911/12 zu sanieren. Für geplante sechs Millionen Euro (wir berichteten mehrfach).

Seit April diesen Jahres ist die Durchfahrt durch den Bahntunnel daher komplett gesperrt. Etwa 20.000 Autos müssen deshalb Umwege fahren, um nach Neunkirchen, Ottweiler oder Landsweiler zu kommen. Doch wie lange noch? „Wir sind im Zeitplan“, sagt Klaus Kosok, Sprecher des LfS. Der Plan endet im kommenden Frühjahr. „Bis dahin wollen wir fertig sein“, sagt Kosok.

Bisher hätten die Arbeiter Sedimente aus der vier Meter hohen Dole rausgeholt. Sie war bis auf einen Meter voller Schlamm und Sedimente. „Kaum ein Durchkommen war da“, weiß Kosok. Um reinigen zu können, habe der LfS zunächst den Sinnerbach aus seinem unterirdischen Bett gehoben und mit Rohrleitungen überirdisch zum südlichen Bachbett zurückgeführt. Die Schlämme, die sich über Jahrzehnte in der Dole abgelagert hatten, ließen sich wie geplant absaugen. Danach zeigte sich den Bauarbeitern aber eine unerwartet harte Sedimentschicht, die sie nur in einem aufwändigen Verfahren mit einem Bagger abtragen konnten. Als ihnen das gelungen war, begannen sie die Betonwände der Dole abzustrahlen, um ihnen anschließend mit Spritzbeton neuen Halt zu geben. Derzeit seien die Arbeiter dabei, die Stahlbetondecke des Durchlasses abzureißen - und neu zu bauen. Allerdings zweieinhalb Meter höher. Auch die Straße unter dem Bahndamm darüber werden die Arbeiter daher anheben müssen. „Das müssen wir tun, um besser entwässern zu können“, sagt Kosok.

Das neue Straßenbett wird dabei nicht mit der Brücke verbunden. Die Straße liegt später in einer Betonwanne, die von den  Wänden  der  Brücke  unabhängig ist. Auch das hat einen Grund: „Dadurch wollen wir gewährleisten, dass die Straße nicht komplett neu gemacht werden muss, wenn die Bahn irgendwann  auf die Idee kommt, die Brücke abzureißen“, erklärt Kosok. Die Brücke  gehört der Bahn. Doch so weit sind die Arbeiter noch nicht. Wenn sie fertig sind, werden sich die Neunkircher an ihren neuen „Plättchesdohle“ sicher schnell gewöhnen.

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