Wahlen im Kreis Neunkirchen Die ersten Briefwähler ordern ihre Unterlagen

Kreis Neunkirchen · Noch ein Monat bis zur Europawahl und den Kommunalwahlen. Die Rathäuser richten sich auf eine verstärkte Nachfrage zur Briefwahl ein.

Nicht nur Blüten und Blätter treiben derzeit mächtig aus, auch die Wahlwerbung ist in den vergangenen Tagen richtig in Schwung gekommen. Ob Zukunft gestalten, Kurs halten oder besser für die Stadt sein – kurze, prägnante Botschaften haben Konjunktur. Ein guter Monat vergeht noch bis zur Wahl. Am 26. Mai sind alle wahlberechtigten Bürger im Kreis aufgerufen, an die Urnen zu gehen. Die Wahlbenachrichtigungen flattern in diesen Tagen in die Briefkästen. Europawahl, Kommunalwahlen (Kreistag, Stadt- und Gemeinderäte, Ortsräte), in sechs der sieben Kreiskommunen stehen zudem auch die Verwaltungschefs oder -chefinnen zur Disposition. Nur Merchweiler braucht keinen neuen Bürgermeister zu wählen. Patrick Weydmanns Amtszeit läuft noch.

In den vergangenen Jahren hat die Briefwahl zunehmend Freunde gefunden. Wahlberechtigte, die am Wahltag verhindert oder verreist sind, können die Unterlagen in den Kommunen bereits jetzt online anfordern. Die ersten Anträge, heißt es beispielsweise im Rathaus Eppelborn, seien schon gestellt. Mit den Wahlbenachrichtigungen besteht dann in den kommenden Tagen die Möglichkeit, die Unterlagen auch schriftlich anzufordern. Die Briefwahlbüros öffnen in den Kreiskommunen nicht gleichzeitig. Fred Leibenguth, Hauptamtsleiter der Stadt Neunkirchen, erläutert, laut Gesetz müssten die Benachrichtigungen zur Wahl am 5. Mai draußen sein. Ab diesem Zeitpunkt müsse auch die Briefwahl laufen. Die Städte Neunkirchen und Ottweiler öffnen ihre Briefwahllokale am kommenden Montag, 29. April. Eppelborn und Illingen ebenfalls. Spiesen-Elversberg und Merchweiler haben bereits dieses Büro offen. Schiffweiler ist ab Donnerstag, 2. Mai, am Start.

Der Antrag auf Briefwahl kann schriftlich, auch formlos, also ohne die Benachrichtigung, gestellt werden. In dem Antrag muss enthalten sein: Name, Vorname, Wohnanschrift, Geburtsdatum und Anschrift, an die die Unterlagen gesendet werden sollen. Werden die Briefwahlunterlagen von einer anderen Person abgeholt, bedarf es dazu einer schriftlichen Vollmacht. Darüber hinaus muss der Bevollmächtigte versichern, dass er nicht mehr als vier Wahlberechtigte beim Empfang der Briefwahlunterlagen vertritt.

„Zur letzten Bundestagswahl hatten wir rund 6000 Briefwähler“, sagt Amtsleiter Leibenguth. Die Stadt Neunkirchen hat rund 38 000 Wähler. Der Trend, seine Kreuzchen schon vor dem eigentlichen Wahltag zu setzen, wachse über die Jahre, bestätigt Leibenguth. Das ist auch in Ottweiler so. Pressesprecher Ralf Hoffmann: „Die Tendenz zur Briefwahl nimmt zu. Von rund 6900 Stimmen für die vorangegangene Europawahl wurden rund 1400 Stimmen per Briefwahl abgegeben; von 7300 Stimmen für die Bürgermeisterwahl rund 1200 per Briefwahl. Das sind beträchtliche Anteile.“

Zu den Oberbürgermeister- und Bürgermeisterwahlen gehen 20 Kandidaten ins Rennen. Die Saarbrücker Zeitung stellt ab 10. Mai die Kandidaten einer Gemeinde jeweils in einer Ausgabe vor, um den Lesern einen Überblick zu geben. Auftakt ist dann Eppelborn. Dort treten Birgit Müller-Closset (SPD), Andreas Feld (CDU), Patrik Paul (FDP) und Peter Groß (AfD) an. Illingen: Armin König (CDU) und Michael Christ (SPD). Neunkirchen: Jörg Aumann (SPD), Dirk Käsbach (CDU), Tina Schöpfer (Grüne), Peter Habel (FDP), Christof Schaufert (AfD). Ottweiler: Holger Schäfer (CDU), Gerd Rainer Weber (SPD) und Uwe Hartmann (AfD). Schiffweiler: Markus Fuchs (SPD), Mathias Jochum (CDU) und Vera Haböck (FDP). Spiesen-Elversberg: Thomas Thiel (CDU), Heike Morgenthal (SPD) und Bernd Huf (unabhängig).

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