Vorfreude auf neue Schule Schulalltag so angenehm wie möglich

Merchweiler · Eindeutige Entscheidung: Köllerbacher Architekturbüro gewinnt Merchweiler Wettbewerb für Ersatzneubau der Grundschule Im Allenfeld.

 Haben den ersten Preis im Merchweiler Wettbewerb für den Ersatzneubau Grundschule Im Allenfeld gewonnen: Architekt Willi Latz und Master-Studentin Andrea Reif von der „Arus GmbH“. Bei der öffentlichen Preisverleihung am Donnerstag im Wemmetsweiler Kuppelsaal erläuterte Latz vor etwa 40 Gästen die Planungen des Köllerbacher Architekturbüros für den neuen Lernort.

Haben den ersten Preis im Merchweiler Wettbewerb für den Ersatzneubau Grundschule Im Allenfeld gewonnen: Architekt Willi Latz und Master-Studentin Andrea Reif von der „Arus GmbH“. Bei der öffentlichen Preisverleihung am Donnerstag im Wemmetsweiler Kuppelsaal erläuterte Latz vor etwa 40 Gästen die Planungen des Köllerbacher Architekturbüros für den neuen Lernort.

Foto: Heike Jungmann

Die siebenköpfige Jury unter Vorsitz des Stuttgarter Professors Hans-Jörg Birk tagte am Mittwoch zehn Stunden im Kuppelsaal des Rathauses von Wemmetsweiler. Um 19 Uhr stand das eindeutige Ergebnis fest: 7:0 für den Entwurf Nummer 1005. Erst als diese Entscheidung gefallen war, wurde das Geheimnis gelüftet, wer den Wettbewerb des Ersatzneubaus für die Grundschule Im Allenfeld Merchweiler gewonnen hat. Es ist das Büro Arus GmbH Willi Latz mit Sitz in Püttlingen-Köllerbach.

Ein saarländisches Architekturbüro also, wie Bürgermeister Patrick Weydmann „sehr erfreut“ feststellte. Da schlage eben sein Herz als Saarländer, gestand der Verwaltungschef bei der öffentlichen Preisverleihung am Donnerstag im Kuppelsaal ein. Die fand recht großes Interesse in der Bevölkerung. Unter ihnen Schulleiter Lukas Woll und seine Stellvertreterin Sabine Hess, die sich ein Bild darüber machen wollten, wie der neue Lernort für Merchweiler Grundschüler vermutlich aussehen wird. Denn auch wenn der Köllerbacher Entwurf auf Platz eins gelandet ist, der zweit- und drittplatzierte Beitrag sind ebenfalls noch im Rennen. Letztendlich entscheiden wird der Gemeinderat über die Vergabe. Die entsprechenden Verhandlungen werden am 8. April beginnen.

Die Jury habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, betonte Claudia Lennartz vom Büro AGSTA Umwelt Völklingen. Dieses hatte den Wettbewerb für die Gemeinde organisiert. 19 Bewerber gab es für den Wettbewerb, darunter Büros aus Berlin, Dresden und aus Luxemburg. Sieben Büros wurden prämiert. Vier davon gleichberechtigt mit jeweils 5000 Euro. Mit dem dritten Preis, dotiert mit 7500 Euro, werden die Bau Eins Architekten aus Kaiserslautern bedacht. Den zweiten Platz über 10 500 Euro, wie der Gewinner eine 7:0-Entscheidung, erlangte das Atelier Schmelzer/Weber mit Höhne Flitschen und Partner aus Dresden. Mit einem symbolischen Scheck über 13 500 Euro fuhr Architekt Willi Latz zurück nach Köllerbach. Er brach bei der Präsentation des Entwurfs eine Lanze für derartige fachliche Leistungsbeweise. „Ich hoffe, Sie haben den Mehrwert eines Wettbewerbs gespürt.“ Latz würdigte außerdem die „exzellente Auslobung“, die es seinem Büro ermöglicht habe, zielgenau zu planen. Nachdem man die „DNA der Aufgabenstellung“ entschlüsselt habe, sei klar gewesen: Die neue Merchweiler Grundschule brauche zwei ruhige Zonen als Lernorte. Im Entwurf des Büros wird dies so beschrieben: „Die beiden baulich identischen Obergeschosse beherbergen die eigentlichen Klassentrakte mit Differenzierungsräumen und der flexibel gestalt- und nutzbaren, gemeinsamen Mitte. Das Kernstück des Schulneubaus ist die Aula im Erdgeschoss, die über eine – die Geschosse übergreifende – Lichtsäule mit natürlichem Tageslicht belichtet wird.“ Eine Idee, die nicht nur dem Bürgermeister im Hinblick auf eine schulübergreifende Nutzung im Dorfleben gefällt. „Außergewöhnlich gut“ sei der neue Schulkörper in die Umgebung angepasst worden, lobte Weydmann vor den Zuhörern im Kuppelsaal. Über „viel Tageslicht“ freut sich schon jetzt Schulleiter Lukas Woll. Die „Durchgängigkeit der Lernorte“ habe sich das Kollegium genauso vorgestellt. „Auf unsere Wünsche im Vorfeld wurde eingegangen“, sagte Woll im SZ-Gespräch. Mit den Details, etwa mit der besonderen Herausforderung der Aufsicht, bedingt durch die Lehrerzimmer ganz unten und die Klassenräume oben, müsse man sich in Ruhe auseinandersetzen. Vor allem das gewünschte große Atrium sehe gut aus, befand der Schulleiter.

 Die 1959 gebaute Allenfeldschule liegt direkt im ehemaligen Kohleabbaugebiet der Ruhrkohle AG und weist teilweise erhebliche Schieflage auf. Ein Ersatzneubau wird seit Jahren angestrebt.  

Die 1959 gebaute Allenfeldschule liegt direkt im ehemaligen Kohleabbaugebiet der Ruhrkohle AG und weist teilweise erhebliche Schieflage auf. Ein Ersatzneubau wird seit Jahren angestrebt.  

Foto: Heike Jungmann

Bis die Schüler und Lehrer dieses genießen können, wird noch einige Zeit ins Land gehen. Der voraussichtliche Baubeginn ist für 1. Juli 2020 terminiert. In Betrieb gehen soll der Ersatzneubau im August 2021. Derzeit wird mit Herstellungskosten von rund 5,5 Millionen Euro gerechnet. Da der bestehende Trakt 1 der Allenfeldschule 1959 im ehemaligen Kohleabbaugebiet errichtet wurde, geht die Gemeinde Merchweiler von einer finanziellen Beteiligung durch die Ruhrkohle AG aus. Die Grundschule wird zweizügig geplant für etwa 130 Schülerinnen und Schüler. Dies entspricht der Prognose des Bildungsministeriums. Wichtig für die Schüler und Lehrer: Der Ersatzneubau entsteht in direkter Nachbarschaft, Unterricht in Containern ist nicht notwendig.

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