Was die LikNord macht Sorge in Merchweiler um die Naherholung

Merchweiler · Zahlreiche Bürger besuchten am Donnerstag die Sitzung des Merchweiler Gemeinderats. Sie kamen wegen der Informationen über die Arbeit der Lik-Nord im Merchtal.

 Vor Jahresfrist stand die Merchweiler Alm noch. Uli Heintz erklärte im Gemeinderat detailliert, was im Merchtal passiert.

Vor Jahresfrist stand die Merchweiler Alm noch. Uli Heintz erklärte im Gemeinderat detailliert, was im Merchtal passiert.

Foto: Andreas Engel

Das Merchtal und das Gelände rund um den ehemaligen Absinkweiher Hahnwies sind für viele Merchweiler Bürger ihr Naherholungsgebiet Nummer 1. Der ganze Bereich gehört zur Lik-Nord (Naturschutzgroßprojekt Landschaft der Industriekultur), die dort unter dem Namen „Vogelzug und wilde Weiden“ ein Beweidungsprojekt vorbereitet. Und da kommen auch schwere Maschinen zum Einsatz, Bäume werden gefällt, Wurzeln ausgerissen. Maßnahmen, die so manchem Naturfreund gegen den Strich gehen. Auf Antrag der Fraktionsgemeinschaft SPD, Linke, Grüne im Merchweiler Gemeinderat, unterstützt auch von der CDU, war Lik-Nord-Geschäftsführer Uli Heintz in die Gemeinderatssitzung am Donnerstag in der Allenfeldhalle eingeladen, um zu erklären, was da passiert. Der Beigeordnete Marlo Christiaens leitete die Sitzung.

„Mangel erzeugt Vielfalt“, so eine Kernaussage von Heintz. Die eher kargen Landschaften mit Halden und Absinkweihern, die der Saar-Bergbau hinterlassen hat, seien extrem artenreich. Daher das Ziel der Lik-Nord, wenig bewachsene freie Flächen, die wegen des geringen Nährstoffangebotes für viele Arten attraktiv seien, zu erhalten beziehungsweise wieder herzustellen. „Dicht bewachsene Urwälder wollen wir nicht“, so Heintz, weswegen Fichten oder Pappeln eben raus müssten. Robuste Rinder und Pferde, so das Ziel der Lik, sollen dann dafür sorgen, dass die Landschaft offenbleibt. Der Weiher und seine Ufer sollen Rast und Brutplatz für Vögel sein. Und die Menschen könnten auf ausgewiesenen Wegen weiter ihr lieb gewordenes Naherholungsgebiet nutzen. Derzeit laufen noch die Verhandlungen wegen der Grundstücke, die bislang landwirtschaftlich genutzt wurden. In diesem Zusammenhang wurden Sorgen im Rat laut, die Landwirte könnten nicht angemessen entschädigt (durch Geld oder Ersatzflächen) werden. Uli Heintz, erfahren auch in Grundstückverhandlungen im Rahmen der Ill-Renaturierung, zeigte sich hier sehr zuversichtlich, auch hier zu gütlichen Einigungen zu kommen. Als gesichert sieht er den Erhalt des Hahnwies-Weihers an, der sich wohl auch weiter noch in RAG-Besitz und damit unter Bergaufsicht befinden werde.

Wer sich intensiv kundig machen will über die Arbeit der Lik-Nord im Kreis, dem sei die Internetseite www.lik-nord.de empfohlen.

Die übrigen Punkte in Kürze: Es wurden die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen, damit der Merchweiler Lidl-Markt sich vergrößern kann. Über den Kommunalen Entlastungsfonds flossen seit 2013 rund 2,8 Millionen Euro in die Gemeindekasse, für 2019 wurden weitere 300 000 Euro zur Kredittilgung beantragt, der Werksausschuss wird sich mit der Höhe der Wasser- und Abwassergebühren befassen.

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