Wechsel an der Spitze „Alter Hase“ führt  Kaufhof-Geschäfte

Neunkirchen · Der neue Leiter spricht von „guten Rahmenbedingungen“ für sein Haus am Neunkircher Stummplatz.

 Uwe Spanka (59) hat im August die Geschäftsführung Galeria Kaufhof Neunkirchen übernommen. Er folgt Hubert Lauer nach.

Uwe Spanka (59) hat im August die Geschäftsführung Galeria Kaufhof Neunkirchen übernommen. Er folgt Hubert Lauer nach.

Foto: Thomas Seeber

Zum Glück hat Uwe Spanka seinen gewichtigen Schlüsselbund immer an der Hand. Denn das eine oder andere Mal steht der neue Geschäftsführer Galeria Kaufhof Neunkirchen in seinem Warenhaus vor verschlossener Tür. Aber mit dem richtigen Schlüssel geht für ihn jede Tür auf.

Seit dem 1. August hat Spanka seinen Arbeitsplatz in der Stummstraße 3-9., dritte Etage. Ein Schuhkarton großer, bunter Löwe steht auf der Fensterbank. „Ich bin Löwe, Sternzeichen“, erklärt Spanka lächelnd. Der 1,91 Meter lange, schlanke Mann mit dem graublonden Haar  folgt Hubert Lauer nach, der – so teilt es das Unternehmen mit – , nach zwei Jahre an der Spitze von Galeria Kaufhof Neunkirchen und rund 40 Jahren im Warenhausgeschäft das Haus auf eigenen Wunsch verlässt.

Auch Spanka ist ein „alter Hase“ im Warenhausgeschäft. Der heute 59-jährige gebürtige Gelsenkirchener absolvierte nach dem Abitur  eine mehrjährige Bundeswehrzeit. 1983 wechelte er zu Galeria Kaufhof. Stationen in Leverkusen, Lüdenscheid und Heidelberg folgte 1997 die Ausbildung zum Filialgeschäftsführer. Spanka leitete Häuser in Berlin (Alexanderplatzt), Erlangen, Berlin-Hohenschöhausen, Wiesbaden, Mainz, Saarbrücken (kennt also das Saarland schon), Mannheim, die beiden vergangenen Jahre Hannover Marktkirche.

Und jetzt also Neunkirchen –  rund 7000 Quadratmeter, rund 50 Mitarbeiter. Im Sprachgebrauch des Konzerns, so lernen wir, ist Neunkirchen damit ein so genanntes Cityhaus, der Begriff für die kleineren der insgesamt 97 Häuser in Deutschland und Belgien. Die mittelgroßen firmieren unter Galeria-Filialen, und sieben in Deutschland nennen sich Weltstadthäuser – München, Köln, Düsseldorf, Hannover Bahnhof, Berlin Alexanderplatz, Frankfurt und Stuttgart.

Nach seinen ersten Eindrücken und Gesprächen spricht Spanka  von „guten Rahmenbedingungen“ für sein Haus am Stummplatz. Es gefalle ihm, was hier gemacht werde und gemacht werden solle in der Innenstadt – Aktionen und Märkte.

Wichtig für wirtschaftlichen Erfolg seien zudem Standortfaktoren. Vielfalt der Anbieter, zählt Spanka auf. Weiter Erreichbarkeit und Parkplätze, dazu Sicherheit und Sauberkeit. Dass es in der Neunkircher City eine Sicherheits-Diskussion gibt, habe er mitbekommen, aber für ihn als Galeria-Geschäftsführer sei das in den ersten Wochen keine Thema gewesen.

Noch wohnt der Neue an der Spitze im Hotel. Sucht aber ein Appartement im grünen Umland. Lebenspunkt ist und bleibt Sandhausen bei Heidelberg – seit 1989 über alle Arbeitsstationen hinweg. Familienvater Spanka (verheiratet, eine Tochter, eine Enkelin) pendelt also. Von der fortzuführenden Tradition eines Warenhauses (Kindheit, Erinnerungen, Standortverbundenheit) und auch von dessen Zukunft (Emotion, Sinneseindrücke) zeigt Spanka sich überzeugt - im Paket von stationärem und Online-Handel.

Neben verbindlichen Parametern für alle Häuser Galeria Kaufhof (gegründet 1879, großgewachsen, seit 2015 unterm Dach des kanadischen Einzelhandelskonzern Hudson’s Bay Company) habe jeder Filialleiter Freiräume, sagt Spanka. Er nennt es „Lokalisierung“.„Nicht jede Filiale ist gleich. Ich hätte nicht gedacht, dass hier in dieser Region  – Neunkirchen und Saarbrücken –   Trachten so gut gehen.“ Oktoberfeste und Motto-Partys zum Oktoberfest, dafür wolle Frau/Mann sich stilecht kleiden. Der Mann in viel Leder, die Frau bestickt und verrüscht. Dazu gelte: Produkte aus der Region gehören ins Sortiment und werden auch nachgefragt. Zum Beispiel hat V&B in Neunkirchen seinen Platz.

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