Café Kanne ist wieder offen Das Café Kanne ist jetzt ein Ristorante

Furpach · Nach dreijähriger Schließung verköstigt „Da Paolo“ ab sofort die Gäste des Gutshofs in Furpach.

„Schauen Sie mal, das Besteck“, strahlt Paolo Salemi und deutet auf die filigranen Messer und Gabeln. Auch sonst hat er offensichtlich allen Grund stolz zu sein, blickt man sich im Kellergewölbe um. Das ganze Café Kanne im Innenhof des Furpacher Gutshofs trägt Salemis Handschrift, so ziemlich alles in den drei kleinen Gast­räumen ist nagelneu. Allein in die Küche hat der gebürtige Sizilianer kräftig investiert, dazu in Möbel, Geschirr, Deko. Ab sofort ist hier täglich von 11 bis 14 Uhr und dann wieder ab 17.30 Uhr geöffnet. Die umfangreiche Speisekarte wartet mit den klassischen italienischen Gerichten auf. Gekocht wird mit frischen Zutaten, „aus der Dose kommen nur die Tomaten“. Von besonders hoher Qualität ist das Olivenöl: Es stammt von Salemis eigener Plantage auf Sizilien. Satt wird man auch noch am späten Abend: „Die Küche schließt um 23.30 Uhr“, informiert der neue Betreiber, der es abends selbst nicht weit nach Hause hat, wohnt er doch in den Räumen über der Gaststätte. Als Zugeständnis an die Ausflügler will er am Wochenende Kaffee und Kuchen anbieten.

Es sei nicht ganz einfach gewesen, einen Pächter zu finden, ver­riet Oberbürgermeister Jürgen Fried beim Pressetermin. Seitdem Katinka Schulz hier im August 2015 dicht gemacht hatte, war die Gaststättentür geschlossen geblieben. Wie froh man ist, dass im Gutshof Furpach wieder alles seinen gastronomischen Gang geht, bewies die Anwesenheit der Neunkircher Verwaltungsspitze. Auch Bürgermeister Jörg Aumann ließ es sich nicht nehmen, zur Neueröffnung zu gratulieren.

Salemi tritt in große Fußstapfen. Standen doch hier unter anderem der legendäre Hansi Bach und, von 2004 bis 2012, Gerd Erdmann hinter der Theke. Paolo Salemi selbst kam vor 46 Jahren nach Deutschland und ist in Neunkirchen kein Unbekannter. Bevor er die Pizzeria am Marktplatz in Bexbach übernahm, kultivierte er italienische Lebensart lange Zeit in Wellesweiler: erst im Eifeleck, dann in der ehemaligen Waldschänke.

Die „Kanne“ selbst wurde durch die Kreisstadt Neunkirchen als Eigentümer der Immobilie frisch renoviert. „Die wichtigsten Maßnahmen waren die Beseitigung des alten Innenputzes und das Auftragen des neuen Putzes“, informiert Fried. Daran schlossen sich Malerarbeiten an; eine Fußleistenheizung wurde im Außenwandbereich installiert und eine Lüftungsanlage eingebaut. Gekostet hat das die Stadt rund 60 000 Euro. Dritter im Bunde ist die Brauerei Bitburger. Sie steuerte die Kühl- und Schanktechnik bei und spendierte zudem eine neue Außenbestuhlung, Sonnenschirme im XL-Format, zünftige Biergartenlaternen sowie Außenwerbung.

An die 100 Sitzplätze hält der Italiener draußen im fast schon mediterranen Ambiente des Gutshofes vor. Innen sind es noch einmal 50. Gut möglich, dass die Gäste demnächst auch ein paar Oldtimer im Hof bewundern können. Als Fan historischer Automobile besitzt Salemi einen kleinen Fuhrpark, den er jetzt von Sizilien nach Deutschland bringen will. Passen würde es: 08/15 war die „Kanne“ ja noch nie.

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