Bliestage Nun soll es „unser Stadtfeschd“ werden

Neunkirchen · Vergangenes Jahr haben sich viele schwer getan mit dem zu den Bliestagen mutierten Stadtfest. Mehr Erdung, mehr Familie und Vereine sollen das ändern.

 Die Bliesterrassen können und werden in diesem Jahr verstärkt bespielt werden.

Die Bliesterrassen können und werden in diesem Jahr verstärkt bespielt werden.

Foto: acpress

Wasser und Erde – das waren irgendwie die beiden Themen am Dienstagnachmittag am Ufer der Blies. Ums Stadtfest ging es. Und aus dem sind ja bereits im vergangenen Jahr die Bliestage geworden, heftig diskutiert im Nachhinein. Nun, so hat es der Chef der Neunkircher Kulturgesellschaft Markus Müller nicht oft genug betonen können, soll das Fest (28. bis 30. Juni) wieder geerdet werden. Der Name bleibt, der Zusatz ebenso: „Bliestage Neunkirchen . . . unser Stadtfeschd“. Mit im Boot bleibt auch die Agentur Acpress, vertreten am Dienstag im luftigen Ambiente direkt neben dem Blies-Kiosk durch den geschäftsführenden Gesellschafter Christian Schwinn und Projektmanager Matthias Weber. Den Ort habe man bewusst gewählt, passend als erste Einstimmung aufs Fest, erklärte Müller.

Noch, so betonte der Abteilungsleiter Veranstaltungen bei der Kulturgesellschaft, Klaus Braße, sei nicht jedes Detail geklärt. Genug allerdings schon, um einen ersten Vorgeschmack zu geben. Viele Gespräche habe man nach 2018 geführt, mit Standbetreibern, Vereinen, Besuchern. Einige, auch öffentliche Diskussionsrunden gab es. Mehr Unterhaltung soll es 2019 werden („Stand jetzt rund zehn Programmpunkte mehr als 2018“), mehr für die Jugend, mehr für die Familie, weniger Kirmes und eben mehr Erdung. „Wir wollen stückweise wieder zurück zu den Wurzeln, eine leichte Rückbesinnung aber auch eine Neuorientierung hin zu dem Ort, an dem wir hier sitzen“, die Blies eben. Einen ersten Schritt mache man in diesem Jahr, so Müller, im nächsten Jahr dann einen weiteren. „Das geht nicht von Hü auf Nü.“ Vor allem die Vereine nimmt man wieder stärker mit ins Boot. Auf den Bühnen setzt man auf Cover-Bands statt auf ein Highlight, wie im vergangenen Jahr auf Frida Gold. Die Bühne Hammergraben soll mehr und lokaler bespielt werden, und auch der Untere Markt wird in diesem Jahr wieder attraktiver belebt und ergänzt das Programm in der Christuskirche.

Das Fest zu etablieren in der Region für die Region, das wolle man mit dieser Veranstaltung, sagte dann auch Christian Schwinn. Das sei ein Entwicklungsprozess, der in Partnerschaft und Zusammenarbeit stattfinden müsse. „Die Kritik im vergangenen Jahr haben wir positiv aufgenommen“, das Feedback habe man analysiert und umgesetzt. Intensiv habe man mit den Vereinen („die es Gott sei Dank noch gibt“) gesprochen, die man stark integrieren wolle. „Wir sind auch sehr froh, dass die Bliesterrassen fast fertig sind“, freut sich Schwinn. „Die sind ein Highligt, wenn man sie richtig bespielt.“

Vorgenommen hat man sich dafür so Einiges. „Wir haben versucht, Akzente zu setzen mit neuen Möglichkeiten“, sagt dazu Projektmanager Matthias Weber. Das Urlaubsfeeling in Kooperation mit dem Betreiber vom vergangenen, mit Liegestühlen wird es wieder geben. Die Musik, 2018 von einer kleinen Podestbühne am Abend, könnte dieses Jahr möglicherweise von gegenüber kommen. Dann spielt dort die Musik, die Beschallung geht zur „Liegestühle-Lounge“. Zwei Mal sieht man von dort eine Feuershow, die dann ebenfalls zwei Mal als Walking Act durch die Stadt zieht. Ansonsten, so Weber, habe man die Themenbereiche beibehalten. Allerdings, da legt auch Schwinn wert drauf, mit fließenden Übergängen. Auf dem Stummplatz werden die Vereine zu finden sein, „das ist der attraktivste Platz, das Herz der Bliestage“. Hier eröffnet die Band Langer Mütze am Freitag vorm Feuerwerk. Die Stummstraße bleibt die Händlerstraße, in der Lindenallee findet man Kulinarik aus aller Herren Länder. „Das soll hier ein Zusammentreffen werden der Menschen, die in der Stadt Leben“, sagt Schwinn. Sozusagen ein Spiegel der Lindenalle wird die Pasteurstraße werden, im Hammergraben treffen sich die Künstler, die den Besuchern die Möglichkeit zum Abschalten bieten wollen. Bis zum Lokal La Locanda geht das Fest auch in diesem Jahr wieder. Der Untere Markt ist vor allem für Kinder, Familien und mit Sport bespielt. So gibt es Samstag und Sonntag eine beaufsichtigte aber kostenfreie so genannte Stuntman-Bahn, eine Art Hindernis-Parcours der Ninja-Warrior. Es wird geschminkt, man kann Rauschbrillen testen, die Jugendverkehrsschule baut einen Parcours auf und „es ist noch einiges mehr in der Pipeline, was noch nicht spruchreif ist“. Ganz sicher hingegen ist der Boxring, den die drei Neunkircher Boxvereine aufstellen. Am Samstag finden am Nachmittag Schaukämpfe statt, ab 21 Uhr die Neunkircher Meisterschaften, am Sonntag darf vielleicht jeder mal testen. Neu, wenn auch erst zu 90 Prozent spruchreif, wird ein höherwertiger Flohmarkt auf der Bliespromenade sein, der die Runde von den Bliesterrassen zum Lübbener Platz schließt. Auf dem findet ein „minimales, sehr reduziertes“ Kirmesgeschehen statt. Das Riesenrad, vergangenes Jahr wegen des Krans nicht möglich, wird wieder am Eingang zum Festbereich Lindenallee stehen. „Wir wollen alle Einflugsschneisen willkommen gestalten“, hat Müller auch hier neue Ideen.

 Der Stummplatz ist und bleibt das Herz des Festes. Hier findet die Eröffnung statt, hier findet man die Vereine.

Der Stummplatz ist und bleibt das Herz des Festes. Hier findet die Eröffnung statt, hier findet man die Vereine.

Foto: acpress
 Erste Infos zu den Bliestagen gab es vor Ort von (v.l.) Kulturgesellschafts-Geschäftsführer Markus Müller, Abteilungsleiter Veranstaltungen ebenda Klaus Braße, dem Projektmanager von Acpress Matthias Weber und dem geschäftsführenden Gesellschafter der Agentur, Christian Schwinn.

Erste Infos zu den Bliestagen gab es vor Ort von (v.l.) Kulturgesellschafts-Geschäftsführer Markus Müller, Abteilungsleiter Veranstaltungen ebenda Klaus Braße, dem Projektmanager von Acpress Matthias Weber und dem geschäftsführenden Gesellschafter der Agentur, Christian Schwinn.

Foto: Kulturgesellschaft/Michael Hohmann

Das Fest habe inzwischen andere Rahmenbedingungen als noch vor zehn Jahren, macht Müller im Fazit deutlich. Und formuliert ein klares Ziel: „Es soll so sein, dass die Menschen sagen: Am letzten Wochenende im Juni, da gehen wir immer nach Neunkirchen, da sind die Bliestage. Dann haben wir es geschafft.“

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