Nikolaus-Parade zaubert Lächeln ins Gesicht

Neunkirchen · Alle Jahre wieder: Wer macht denn eigentlich Weihnachten? Schließlich steckt eine ganze Menge Arbeit dahinter, damit die Menschen in adventliche Stimmung kommen. Gestern Abend waren acht Nikoläuse in der Neunkircher City unterwegs.

 Das war gestern Abend ein eindrucksvolles Bild in der Neunkircher Innenstadt: Acht Nikoläuse und zahlreiche Familien zogen vom Momentum an der Bliespromenade zum Saarpark-Center. Foto: Jörg Jacobi

Das war gestern Abend ein eindrucksvolles Bild in der Neunkircher Innenstadt: Acht Nikoläuse und zahlreiche Familien zogen vom Momentum an der Bliespromenade zum Saarpark-Center. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

"Sei gegrüßt, lieber Nikolaus." So nett diese von Mädchen und Jungen der Herz Jesu Kita gesungene Begrüßung gestern Nachmittag auf der bereits in winterliche Dunkelheit und Kälte gehüllte Bliespromenade auch ausfiel. So falsch war sie leider auch: Denn es handelte sich nicht nur um einen Nikolaus, der sich an die Spitze des Zuges aus annährend 100 kleinen und großen Menschen setzte, um vom Momentum gen Stummplatz aufzubrechen - es waren acht Bischöfe , jeder mit Bart, Mitra, Stab und prächtigem Mantel.

Viel besser hätte diese Premiere gar nicht ausfallen können, bei der man erstmals zum Saarpark-Center zog, wo zum fünften Mal eine Nikolausfeier am Vorabend des 6. Dezembers ausgerichtet wurde - als Gemeinschaftsaktion der Momentum-Kirche am Center, der Pfarreien St. Marien Neunkirchen und St. Josef - St. Johannes sowie den Kindern und Erziehern der katholischen Kindertageseinrichtung Herz Jesu Neunkirchen . "Uns ist in den Vorjahren aufgefallen, dass die Menschen draußen in der Stadt gar nichts mitbekommen von der Feier im Center", erklärte Dekanatsreferent Klaus Becker, wie es zu der Idee gekommen war. Ganz anders gestern: Allein beim Passieren der Lindenallee, vom SZ-Fotografen als Abbey Road-Beatles-Reminiszenz angedacht, sorgte für viele überraschte Gesichter. Geistesgegenwärtige zogen schnell ihr Smartphone aus der Tasche und sicherten sich ein Erinnerungsfoto der ungewöhnlichen Szene.

Vorbei an den Wochenmarktständen, ging es endlich ins warme Center: "Jetzt ziehen wir ein, aber bitte gemächlich", ermahnte Becker die heilige Truppe, zu der unter anderem ein Pfarrer, ein Diakon und ein Kaplan gehörten. Auf dem Weg zur Bühne zaubert die Nikolaus-Parade wieder und wieder Lächeln in gestresste Gesichter. Mit Liedern und einem Gedicht bereicherten die 26 Kita-Kinder das Programm. "Sie waren total aufgeregt, haben sich aber auch sehr darauf gefreut", verriet Erzieherin Nathalie Ulrich. Das Thema Nikolaus sei "super spannend" für die Drei- bis Sechsjährigen. Dass man einer ganzen Gruppe Heiliger begegnen würde, sei natürlich vorab besprochen worden. Weshalb Laura ohne Zögern auf die Frage Beckers, warum nicht nur ein einziger Bischof auf der Bühne stehe, meinte: "Die teilen das auf. Einer schafft das nicht" - das Austeilen der Geschenke nämlich. Dank der Spenden der Bäckerei Kohl konnten die Acht noch kistenweise Gebäck und Orangen verteilen.

"Das war erst die Ouvertüre", verriet Diakon Oswald Jenni, als er, noch immer voll kostümiert, anschließend zurück zum Momentum eilte. Gehe es doch jetzt weiter zu den Familien, die einen Nikolaus "gebucht" haben. Vier bis acht Termine standen für jeden der Bischöfe noch auf dem Plan - ganz allein. Womit die Ordnung wieder hergestellt sein dürfte. "Die Kinder warten schon", meinte Jenni und zog von dannen.

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