Diakonisches Werk Saar Puzzeln zum passenden Beruf

Neunkirchen · Beratungsstelle für Frauen im Haus der Diakonie Neunkirchen hat ihre Arbeit aufgenommen.

 Carmen Schröder, Beratungsstelle „Frau und Beruf“.

Carmen Schröder, Beratungsstelle „Frau und Beruf“.

Foto: Diakonie Saar/Stein

Es war fröhlich angerichtet: Kaffee und kalte Getränke, süße und pikante Häppchen, gutgelaunte Gäste, herzliche Grußadressen und Dankesworte. Die neugeschaffene Beratungsstelle „Frau & Beruf“ im Haus der Diakonie in der Neunkircher Bahnhofsstraße ist am Freitag offiziell mit einer kleinen Feier eröffnet worden. Die Arbeit aufgenommen haben sie bereits im November. Mit dieser Beratungsstelle möchte die Diakonie in enger Kooperation mit der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter und der Gleichstellungsbeauftragten den Frauen im Landkreis Neunkirchen Hilfe bieten beim Einstieg und Wiedereinstieg ins Berufsleben – auch Frauen aus anderen Ländern.  Klar, die erhofften Effekte fügen sich ins große gesellschaftliche Ganze:  Altersarmut vermeiden, Chancengleichheit fördern und Fachkräfte sichern.

Carmen Schröder leitet das Diakonie-Projekt, gefördert durch den Landkreis Neunkirchen, das saarländische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr sowie den Europäischen Sozialfonds (EU).

 Das Büro der 41-jährigen Erziehungswissenschaftlerin liegt im vierten Stock, Blick Richtung Gustav-Regler-Straße, erreichbar sportlich über Treppen oder bequemer mit dem neuen Fahrstuhl. Schröder  skizzierte am Freitag Kernpunkte des Projektes. Angesprochen sind alle Frauen ab 18, in jedem Lebensalter, in jeder Lebenssituation. Berufseinsteigerinnen, Berufsrückkehrerinnen, Alleinerziehende mit ihrem besonderen Betreuungsproblem, Frauen mit besonderem Qualifizierungsbedarf (etwa fehlende Deutschkenntnisse), Minijobberinnen. Das Angebot liest sich gedruckt so: beraten, weitervermitteln und begleiten, beistehen bei der Berufsorientierung (Kompetenzfeststellung, Stellensuche, Bewerbungstraining), unterstützen bei beruflicher Qualifizierung, Fort- und Weiterbildungen, helfen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf (Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen) und informieren (wichtig für Migrantinnen) zum deutschen Ausbildungs- und Beschäftigungssystem. Ein niedrigschwelliges Angebot, das dem Grundsatz Hilfe zur Selbsthilfe folgt, fasst Schröder zusammen. Frauen können diesen Begleitservice kostenlos und vertraulich in Anspruch nehmen. Eng ist die Zusammenarbeit mit den Netzwerkpartnern. Puzzleteile können sich so  zum passenden Beruf fügen, hoffen die „Frau & Beruf“-Initiatoren.

Von einem „Ort, der Lebenschancen zeigt“, sprach Diakonie-Pfarrer Udo Blank bei der Eröffnung der Beratungsstelle -  Aufbau von Motivation, Mut machen, Rechte einzufordern, Lebens- und Berufsperspektiven aufzeigen. „In unserer Gesellschaft erfolgt die Absicherung über die Erwerbstätigkeit, aber auch die Anerkennung, die Teilhabe.“ Frauen seien von Altersarmut ganz besonders betroffen, erinnerte Blank. Um den zu entgehen, sei eine existenzsichernde Beschäftigung besonders wichtig. Landrat Sören Meng nannte die neue Beratungsstelle eine „Bereicherung“ für die Kreisstadt und ihr Netzwerk  an Hilfs- und Beratungsangeboten und „die (Re)aktivierung von Frauen auch einen wesentlichen Faktor zur Fachkräftesicherung in unserer Region“.

Und die Pläne gehen noch weiter: Ein Frauencafé solle noch kommen. 

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