Besuch aus dem Ministerium Schwarzwälder Kirsch trifft Schwarzkümmel

Neunkirchen · Leiterin Anne Schmidt stellt das neue Programm der Katholischen Familienbildungsstätte Neunkirchen vor. Mit einem sehr persönlichen Blick.

 Besuch im August aus Saarbrücken (v.l.): Anja Wagner-Scheid (Abteilungsleiterin im Bildungsministerium), Anke Linnebacher (FBS), Staatssekretärin Christine Streichert-Clivot, Helga Hudzicki (FBS), Anne Schmidt (Leiterin der FBS), Trudi Schmidt (Vorsitzende der FBS). Das Ministerium für Bildung und Kultur fördert die Familienbildungsstätte mit zurzeit 77 000 Euro im Jahr.

Besuch im August aus Saarbrücken (v.l.): Anja Wagner-Scheid (Abteilungsleiterin im Bildungsministerium), Anke Linnebacher (FBS), Staatssekretärin Christine Streichert-Clivot, Helga Hudzicki (FBS), Anne Schmidt (Leiterin der FBS), Trudi Schmidt (Vorsitzende der FBS). Das Ministerium für Bildung und Kultur fördert die Familienbildungsstätte mit zurzeit 77 000 Euro im Jahr.

Foto: Willi Kräuter

Wieder rund 160 Angebote umfasst das Programm 2018/19 der Katholischen Familienbildungsstätte (FBS) Neunkirchen. Leiterin Anne Schmidt lotst diesmal beim Gespräch mit unserer Zeitung entlang ihrer persönlichen Favoriten. Mit dem Zusatz: Ist natürlich nur ein Ausschnitt. Denn die Angebote  reichen breit von der Geburtsvorbereitung bis hin zur Seniorenakademie,  Seminare, Vorträge und Reisen. Nachzulesen in der gedruckten Broschüre oder unter www.fbs-nk.de.

Aber folgen wir Anne Schmidt. Da ist zum einen der Schwerpunkt Frauen. So wird erstmals eine Busrundfahrt für Frauen durch Neunkirchen und seine Stadtteile aufgelistet (25. September, eingebettet in die Interkulturelle Woche) – „Gelegenheit, die eigene Stadt mal von einer anderen Seite kennenzulernen“. Ein Frauen-Fest steigt wieder im KOMM-Zentrum. Zum Weltfrauentag am 8. März hat Djane Joana MX bereits schon mal aufgelegt, und sie wird es am 5. September wieder tun – „Das war toll. Wir wollen dieses Frauen-Fest künftig mindestens zweimal im Jahr einplanen.“ Auch 100 Jahre Frauenwahlrecht wird aufgegriffen. Etwa bei der Lesung von Julia Korbik zum Thema „Oh Simone! – Warum wir Beauvoir wiederentdecken sollten“ (20. November, Bücher König). Oder beim Ökumenischen Gottesdienst „Wie Lämmer unter Wölfen“ (12. November, Christuskirche). „Wir würdigen 100 Jahre Frauenwahlrecht und thematisieren, was noch gebraucht wird.“  Bei den Themen für Frauen greife eine gute Kooperation, betont Anne Schmidt und nennt die Zusammenarbeit mit Pfarrerin Britt Goedeking, Ute Wagner vom „Momentum“, den Gleichstellungsbeauftragten Heike Neurohr-Kleer (Kreis) und Annette Pirrong (Stadt Neunkirchen), Charlotte Ebert („Mama lernt Deutsch“) oder auch Anke Birk (Bücher König).

Von den Frauen zu den stillenden Mamas. Hier weist Anne Schmidt auf die sich gerade etablierende offene und kostenlose Stillgruppe hin (immer am zweiten Montag eines Monats, 15.30 bis 17 Uhr).

Am Herzen liegt der FBS-Leiterin auch alles rund um das Thema „Miteinander der Generationen“. Etwa die Nähwerkstatt für Kinder und Erwachsene, Kinderlieder für Jung und Alt, Hausaufgabenhilfe für Grundschüler oder auch Malzeit – Austausch der Generationen mit Pinsel und Farbe.

Ausgeweitet hat die Familienbildungsstätte ihre Yoga-Kurse. Ob entspannt oder intensiv, ob drinnen oder draußen, ob morgens, abends oder in der Mittagspause. Übrigens: Englisch kann man hier jetzt auch am Wochenende lernen.

Neues gefällt Anne Schmidt auch im weiten Feld Kreativität. Beispiel eins: Ikonenmalerei. „Richtig heißt es Ikonenschreiben“, stellt Schmidt fest. Das hat sie bereits gelernt. Und die Kunsthistorikerin Christine Guthoff, eine leidenschaftliche Ikonen-Schreiberin, eröffne neben dem Handwerklichen auch den spirituellen Hintergrund. Beispiel zwei: Etwas für die Geschmacksnerven. Kirschwasser trifft Schwarzkümmel, ließe sich der Workshop für arabisch-deutsche Crossover-Backkunst überschreiben. Im Programmheft liest sich „Schwarzwälder Kirsch mit Bint al Sachun“ (wörtlich übersetzt: „Tochter des Tellers“). Hier zaubert Rouwayda Noori-Majiid, die fürs FSB auch als Sprachmittlerin in der Gruppe geflüchteter Syrierinnen hilft.

Nicht fehlen, so Anne Schmidt, soll ein Blick auf die Vorträge Politik und Zeitgeschehen. Da dominieren die Themen zu Europa und dem Nahen Osten („aus naheliegenden Gründen“, sagt Schmidt mit Blick auf die aktuelle Nachrichtenlage). Einen Auftritt greift sie heraus: Simon Jacob, armenischer Christ, freier Journalist und Schriftsteller,  liest aus seinem Buch „Peacemaker. Mein Krieg. Mein Friede. Meine Zukunft“ – „Er glaubt, das allem zum Trotz im Nahen Osten Frieden möglich ist.“

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